Nicht jeder Mensch ist ein Leben lang mit vollem Haar gesegnet. Insbesondere Männer leiden mit zunehmendem Alter oft an Haarausfall, da eine bestimmte Form des Sexualhormons Testosteron auf Dauer die Haarwurzeln angreift und lichte Stellen zurücklässt.
Doch gerade üppiges Haar steht für Vitalität und Gesundheit. Werden bestimmte Areale jedoch allmählich lichter, empfinden das viele Menschen als sehr belastend und verlieren an Selbstwertgefühl. In diesen Fällen kann eine Haartransplantation für eine langanhaltende Besserung sorgen.
So funktioniert die neue Behandlungsmethode
In der Arztpraxis bespricht der Arzt zunächst mit Ihnen, welche Ergebnisse realistisch sind. Hierbei kann ein 3D-Modell Ihres Kopfes erstellt werden, sodass Wuchsrichtung und Dichte der Haare abgesprochen und Ihre Wünsche bestmöglich umgesetzt werden. Die Behandlung selbst erfolgt unter lokaler Betäubung und ist somit in den meisten Fällen schmerzarm.
Der Roboter scannt die Entnahmestelle mit Laser und Infrarotkameras und entnimmt mit einer Hohlnadel lediglich vitale Haarfollikel, um eine lange Lebensdauer der transplantierten Haare zu gewährleisten. Dabei befindet sich die Entnahmestelle am Hinterkopf, da die Haare hier nicht vom hormonbedingten Haarausfall betroffen sind. Entgegen der FUT-Methode, bei der ein Hautstreifen, auf dem die Haare sitzen, entnommen wird, wählt der Roboter lediglich einzelne Haare, sogenannte Grafts.
Dank der präzisen Arbeitsweise des Roboters werden kaum Haarwurzeln verletzt, sodass nahezu alle entnommenen Follikel verwendet werden können.
Nachdem die Follikel aufbereitet wurden, können diese so eingesetzt werden, dass das zuvor mit Ihnen besprochene 3D-Modell realisiert wird. Die Dauer der Sitzung hängt von der Menge der zu verpflanzenden Haarwurzeln ab. Bei kleineren Bereichen kann mit vier, bei großen Arealen mit bis zu acht Stunden gerechnet werden. Die Haare, die nun an die kahlen Stellen verpflanzt wurden, sind auch weiterhin gegen hormonellen Haarausfall immun.
Vorteile einer Behandlung mit einem Haartransplantationsroboter
Da der Roboter nur kleine Verletzungen in der Kopfhaut hinterlässt, die in den meisten Fällen innerhalb einer Woche verheilt sind, müssen Sie nicht mit langen Ausfallzeiten rechnen. Es bleiben bei diesem Verfahren kaum sichtbare Narben zurück; diese fallen außerdem unter der neuen Haarpracht nicht auf.
Die Möglichkeit, die Transplantation anhand eines 3D-Modells vorab mit Ihnen zu planen und sogar die Wuchsrichtung der neuen Haare zu bestimmen, schafft Ergebnisse, die speziell auf Ihre individuellen Wünsche abgestimmt sind.
Worauf sollten Sie vor und nach der Transplantation achten?
Die neue Behandlungsmethode bei Haarausfall hinterlässt kaum Narben oder Verletzungen. (©goodluz-fotolia-75069028)
Vor der Transplantation sollten Sie Ihre Haare waschen, jedoch nicht mit Stylingprodukten behandeln, um Infektionen vorzubeugen. Da die behandelte Stelle am Abend des Eingriffs noch sehr empfindlich sein kann, sollten Sie Oberteile mit weiterem Kragen tragen, um die Kopfhaut nicht weiter zu reizen.
Nach dem Eingriff kann es in manchen Fällen zu leichten Schmerzen kommen, die jedoch mit Schmerzmitteln gut zu behandeln sind. Generell sollten Sie beim Duschen Acht geben und sehr sanft mit Ihrem Haar sein. Wählen Sie einen niedrigen Wasserdruck und ein mildes pH-neutrales Shampoo. Sie können die transplantierten Haare jedoch schon ab dem ersten Tag einschäumen und die Kopfhaut mit kreisenden Bewegungen reinigen.