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Krampfadern, auch Varizen genannt, wirken harmlos, können aber das Venensystem belasten. Wann ist eine Operation notwendig? Und welche Alternativen gibt es?

Behandlung auch ohne Beschwerden?

Neben ästhetischen Einbußen können Krampfadern auch gesundheitliche Beschwerden wie schwere Beine, Schwellungen und Schmerzen verursachen. Aber die Symptome sind nicht immer ein Anzeichen dafür, dass die Behandlung auch notwendig ist, denn die Funktion der Venen kann auch beeinträchtigt sein, wenn keine Beschwerden auftreten.

Bei einer Untersuchung stellt der Arzt fest, inwieweit das Venensystem belastet ist. Meist empfiehlt er eine Behandlung der Krampfadern, um nachhaltige Schädigungen zu vermeiden. Eine frühzeitige Vorstellung beim Varizenexperten ist daher sinnvoll.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zur Auswahl stehen verschiedene Therapieverfahren. Die wichtigsten sind:

  • konservative Maßnahmen wie Kompressionsverbände und -strümpfe, Lymphdrainage und Gefäßsport
  • Sklerosierungstherapie: Injektionen mit gewebetoxischen Flüssigkeiten zur Verödung der Krampfadern
  • Radiowellen- oder Laserbehandlung
  • Operationen

Welche Behandlung im Einzelfall am sinnvollsten ist, entscheidet der Arzt anhand der anatomischen Gegebenheiten und des individuellen Beschwerdebildes. Ziel jeder Therapie ist es, den Blutstau in den Beinen zu verhindern – unter Berücksichtigung des ästhetischen Erscheinungsbildes der Beine.

Operation – ja oder nein?

Operationen sind mit 300.000 Eingriffen pro Jahr die am häufigsten gewählte Methode in der Varizenbehandlung. Es gibt verschiedene Operationsverfahren, aber das Venenstripping ist wohl die bekannteste. Es gilt als Goldstandard in der Krampfaderbehandlung. Dabei werden die kranken Venen ganz oder teilweise entfernt.

Ob eine Operation erforderlich ist, hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Je weiter fortgeschritten die Varikosis ist und je weniger sich die Beschwerden mit einfacheren Mitteln wie z.B. Stützstrümpfen beheben lassen, desto eher kommt eine OP infrage.

Angewendet wird dieses Verfahren vor allem dann, wenn es zu einer ausgedehnten Krampfaderbildung in größeren Venen gekommen ist. Die Funktionsuntüchtigkeit horizontal verlaufender Venen ist ein weiterer Indikator, der für eine Operation spricht. Große, geschlängelte Venen mit ausgeprägten Seitenästen werden ebenfalls häufig chirurgisch behandelt.

Eine schonende Operation ist das sogenannte endovaskuläre Verfahren. Dabei wird eine Sonde in die Vene eingeführt, die sie durch Wärmeabgabe verschließt. Da nicht jeder Patient für dieses Verfahren geeignet ist, ist eine genaue Diagnose sehr wichtig. Voraussetzung für eine OP, aber auch für Laserbehandlungen, ist beispielsweise die Durchlässigkeit der tiefen inneren Beinvenen.

Typische Kontraindikationen sind Grunderkrankungen wie die tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit. Schwere Allgemeinerkrankungen oder Lymphödeme sprechen ebenfalls meist gegen eine Operation.

Wann konservative Verfahren sinnvoll sind

Bei geringer oder mäßiger Ausprägung der Krampfadern kann auch eine Verödung infrage kommen. Auf Hitze basierende Verfahren, die mit Radiowellen oder Laserlicht arbeiten, sind bei günstigen anatomischen Gegebenheiten ebenfalls eine gute Alternative. Je nach Ausgangssituation kann es aber sein, dass dieses Verfahren nicht möglich ist.

Vorteil dieser Behandlungen ist, dass Komplikationen wie Nervenschäden oder Infektion seltener auftreten. Schmerzen, blaue Flecken oder Narben können jedoch ebenfalls entstehen. Dafür scheinen Krampfadern zumindest nach Radiofrequenztherapien seltener wiederzukommen, was allerdings noch durch Langzeitstudien zu belegen ist.

Konservative Verfahren wie Kompressionsstrümpfe können die Beschwerden zwar lindern, die Krampfadern aber nicht beseitigen. Nach nder OP kommt der Patient allerdings nicht darum herum, Stützstrümpfe zumindest vorübergehend zu tragen, da eine Kompressionstherapie im Nachgang die Basis langfristigen Erfolgs ist.

Fazit

Welches Verfahren das Beste ist, hängt immer von der individuellen Situation ab. Grundsätzlich sind die drei wichtigsten Verfahren, Verödung, Laserbehandlung und Stripping, ähnlich effektiv. Studien zufolge führen alle drei zu einer Verbesserung der Lebensqualität, aber die Operation und die Lasertherapie scheinen der Sklerosierung etwas überlegen zu sein, was den Verschluss der Krampfadern betrifft.

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