Artikel 12/07/2017

Krampfadern: Ist eine Operation trotz Durchblutungsstörungen möglich?

Dr. med. Jörg Fuchs Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
Dr. med. Jörg Fuchs
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
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Viele Patienten leiden unter arteriellen Durchblutungsstörungen und haben gleichzeitig Krampfadern. Da kann man nichts machen, hören die Betroffenen oft von Ihrem behandelnden Arzt. Stimmt das?

Wie häufig sind Krampfadern?

In Deutschland gibt es zurzeit ungefähr 32 Millionen Menschen mit Krampfadern. Fortgeschrittene Stadien einer venösen Erkrankung betreffen etwa 8 Millionen Bundesbürger. Unter einer Durchblutungsstörung, also einer Erkrankung der Arterien, leiden ebenfalls sehr viele Menschen.

Was passiert, wenn ich zusätzlich zu meinen Krampfadern an Durchblutungsstörungen leide?

Wenn Betroffene eine Kombination aus Krampfadern und Durchblutungsstörungen aufweisen, ist guter Rat teuer, denn diese Patienten dürfen keine Kompressionsstrümpfe tragen. Durch die Kompression wird das Gewebe zusammengedrückt und die Durchblutung wird dann noch schlechter. Da diese Menschen nicht nur Probleme mit der Durchblutung der Beine haben, sondern auch häufig herzkrank sind, stellt eine Operation unter Narkose ein hohes Risiko für diese Betroffenen dar.

Die Menschen mit Durchblutungsstörungen sind oft Raucher und hatten bereits einen Herzinfarkt. Auch Diabetes mellitus kommt überdurchschnittlich häufig vor. Die Patienten fallen also in eine Hochrisikogruppe.

Was ist also zu tun?

Ein Krampfaderleiden ist dadurch charakterisiert, dass es durch einen schlechteren Blutfluss zu Ödemen, also erheblichen Wassereinlagerungen, kommt. Durch die Stauungen kommt es auch zu Entzündungen und Geschwüren, was dann auch zu Infektionen bis hin zur Sepsis mit Todesgefahr führen kann. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist eine wichtige Aufgabe des Arztes. Die Ursache von Krampfadern sind defekte Stammvenen, in denen das Blut in Richtung Füße zurückströmt. Sobald die Beine nach dem Aufstehen nach unten hängen, staut sich das Venenblut.

Welche Behandlungsmethode kommt jetzt in Frage?

Ohne ein Risiko für den Patienten einzugehen, können diese defekten Venen heutzutage mit dem Venenkleber, einem seit 2010 europaweit zugelassenen Verfahren, sehr schonend und ohne Beeinträchtigung verschlossen werden.

Warum? Weil der Arzt bei diesem Verfahren keine Narkose anwendet und weil der Patient alle seine Tabletten einnehmen darf. Es gibt kein Narkoserisiko, weil keine Narkose benötigt wird. Der Patient muss für den Eingriff auch nicht nüchtern sein. Außerdem benötigt er keine Kompressionsstrümpfe.

Wenn die Krampfadern beseitigt sind, kann sich der Arzt dem anderen Problem zuwenden und für eine verbesserte arterielle Durchblutung sorgen. Also eine einfache Lösung, die in der Regel bei jedem Patienten anwendbar ist. Der Venenkleber ist keine Operation, sondern ein modernes, minimal-invasives Behandlungskonzept bei Krampfadern.

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