Artikel 11/07/2015

Übermäßiges Schwitzen stoppen - ganz ohne Operation

Dr. med. Afschin Fatemi Hautarzt (Dermatologe), Phlebologe
Dr. med. Afschin Fatemi
Hautarzt (Dermatologe), Phlebologe
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Schwitzen unter den Achseln bedeutet peinliche Flecke auf Hemd oder Bluse sowie einen unangenehmen Schweißgeruch. Im Sommer bei heißen Temperaturen, beim Sport oder in der Sauna ist Schwitzen zwar normal und auch wichtig. Denn Schweiß kühlt unsere Haut und reguliert so die Körpertemperatur. Aber es gibt Betroffene, die regelmäßig und unkontrolliert von heftigen Schwitzattacken überfallen werden – egal bei welchem Wetter oder welcher Betätigung. Sie leiden unter der sogenannten Hyperhidrose, dem übermäßigen Schwitzen. Hyperhidrose-Betroffene berichten oft, dass ihre Schwitzattacken sie stark belasten: kritische Blicke, spöttische Kommentare, unangenehmer Schweißgeruch. Sie meiden Situationen, in denen sie Stress ausgesetzt sind, schränken ihre Kleiderwahl ein, beginnen sich mehr und mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen.
Abhilfe versprichen jetzt ein neuartige Verfahren – ganz ohne Operation.

Herkömliche Behandlungsmöglichkeiten bei übermäßigem Schwitzen

Es gibt unterschiedliche Ansätze, Hyperhidrose zu behandeln: zum einem die äußerliche Anwendung von Deodorants oder Antitranspirantien. Wenn diese nicht mehr helfen, können Medikamente oder eine Therapie der überaktiven Schweißdrüsen mit Botulinum für kurze Zeit das übermäßige Schwitzen beenden – sie sind aber keine dauerhafte Lösung. Früher schien die operative Entfernung der Schweißdrüsen mittels der sogenannten Schweißdrüsenkürettage oder der radikalen Schweißdrüßenexzision die einzige Lösung dafür zu sein, die Schwitzattacken dauerhaft zu beenden. Allen diesen Behandlungsansätzen ist jedoch gemeinsam, dass sie entweder nur kurz wirken, dass sie nebenwirkungsreich oder nicht effektiv genug sind. Hier setzen neue Behandlungsmethoden an.

Der Anti-Schwitz-Laser

Der innovative Schweißdrüsenlaser, der sogenannte Anti-Schwitz-Laser verfolgt einen neuen Ansatz. Ein aufwendiger operativer Eingriff entfällt hier, etwaige Nebenwirkungen werden mit dem ambulanten minimalinvasiven Laserverfahren vermieden. Unter lokaler Betäubung erfolgt der direkte Zugang zu den Schweißdrüsen über einen kleinen Einschnitt. Der Anti-Schwitz-Laser braucht nur wenige Minuten und ist dabei extrem effektiv, weil die überaktiven Schweißdrüsen mit einer speziellen Wellenlänge von 924 Nanometern schmerzfrei verödet werden. Der Effekt ist dauerhaft: Einmal aufgelöste Schweißdrüsen wachsen nicht nach.

Ohne OP gegen das Schwitzen unter den Achseln

Ein innovatives Verfahren aus den USA bietet einen weiteren Behandlungsansatz gegen die axilläre Hyperhidrose, das übermäßige Schwitzen unter den Achseln: Mit einer klinisch erprobten, nichtinvasiven Thermotherapie werden die Schweißdrüsen unter den Achseln zerstört – ganz ohne Schnitte oder Narben haben das übermäßige Schwitzen unter den Achseln und unangenehmer Schweißgeruch ein Ende.

Schweißfrei dank Mikrowellen

Die neue Thermotherapie gegen die axilläre Hyperhidrose arbeitet mit präzise gesteuerter Mikrowellenenergie, welche in die tieferen Hautschichten geleitet und in Wärme umgewandelt wird. Die thermische Reaktion verödet dabei die Schweißdrüsen. Während der Behandlung wird die Haut durch ein hydrothermisches Kühlsystem geschützt und gleichzeitig wird die Wärme auf den Bereich der Schweißdrüsen begrenzt. „Verödete“ Schweißdrüsen produzieren keinen Schweiß mehr und können sich auch nicht regenerieren. Das Schwitzen unter den Achseln hört dauerhaft auf, der unangenehme Körpergeruch verschwindet. Ein positiver Nebeneffekt: Durch die thermische Wirkung der Mikrowellen werden auch Haarwurzeln „verödet“, so dass spürbar weniger Achselhaare nachwachsen. Der Erfolg ist sofort sicht- und spürbar: Bereits während der Behandlung bleiben die Achseln trocken. Das gefürchtete Kompensationsschwitzen, also vermehrtes Schwitzen in anderen Körperregionen, tritt nicht auf. Die Hyperhidrose-Behandlung mittels Mikrowellen ist ein sehr sicheres Verfahren. Nebenwirkungen wie Rötungen, blauen Flecken oder einer leichten Schwellung der Achselregion, können auftreten, sind aber nur kurzfristig. Nach der etwa einstündigen Behandlung kann man ohne Ausfallzeit wieder in den gewohnten Alltag zurückkehren. Jedoch sollten sportliche Betätigung und Saunagänge in den ersten Tagen vermieden werden, um die Achseln zu schonen.

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