Artikel 11/08/2013

Herzenssache

Team jameda
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Bewegung ist gut, das weiß auch Dietmar M. Deshalb läuft er seit 30 Jahren zweimal täglich – zum Zigaretten holen um die Ecke. Heute ist der 52-Jährige ein Fall für die Medizin. In seinem Unterschenkel sind zwei der drei Hauptarterien verstopft. Und auch das Herz schmerzt.

Rost am Herzen

So wie Dietmar M. geht es Millionen von Menschen deutschlandweit. Rauchen und Bewegungsmangel fordern neben Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und hohem Cholesterin ihren Tribut: Gefäße verkalken, verschließen sich – Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind die Folge. Doch kleine Metallröhrchen, die in die verengten Gefäße eingebracht werden, sogenannte Stents, Bypass-Operationen oder Medikamente lindern Schmerzen und retten Leben.

Das nährt die Illusion, Herzerkrankungen seien ein lösbares Problem. Es stimmt zwar: Die Herzinfarktzahlen gehen seit Jahren zurück. Doch weil viele Patienten ihren Lebensstil nicht ändern, bleibt die Zahl der Herzkranken dennoch hoch. 'Die Medizin wird’s schon richten“ – das Motto hat Folgen: Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind unverändert die häufigste Todesursache – mehr als 40 Prozent der Deutschen sterben daran. Denn: Den größten Feind des Herzens, die Gefäßverkalkung, können Pillen und Eingriffe nicht heilen.
Das ist ähnlich einem Rostfleck am Auto. Man kann die Stelle ausbessern, doch der Rost taucht woanders wieder auf. Damit das am Herzen nicht passiert, hilft nur eins: Bewegung! Und die lohnt sich – zeigen neueste medizinische Erkenntnisse.

Herzen, die sich selber helfen

Jetzt weiß man: Herzen haben die Fähigkeit, sich selbst zu helfen – auch bei stark verengten Gefäßen. Arteriogenese heißt das Zauberwort – und die funktioniert so: Ein verstärkter Blutfluss in den Gefäßen regt die Bildung neuer, gesunder Gefäße an, quasi natürliche Bypässe. Das Blut fließt durch größere Arterien, die durch Kollaterale, kleine Brückengefäße, verbunden sind. Ist eine Arterie verengt, kann der Körper das Blut durch die Kollaterale lenken, die dann an Zahl und Durchmesser zunehmen und so das Gewebe wieder ausreichend mit Blut versorgen. Fünfzehn Minuten für drei Jahre Dazu braucht es vor allem eins – ausreichend Bewegung.

Ein gesundes Maß an Sport, um das Blut in Wallung zu bringen, ist empfehlenswert. Fließt das Blut schneller und druckvoller, vergrößert sich der Durchmesser der Gefäße und die Arteriogenese wird angeregt. Was Training im Vergleich zum Herzkatheter  ausmachen kann, beweist eine Studie des Herzzentrums Leipzig: Zwei Gruppen von Patienten mit Verengungen der Herzkranzgefäße wurden behandelt – die eine Hälfte mit Stents, die andere fuhr 20 Minuten täglich auf dem Ergometer. Die Bilanz: 88 Prozent der Radler waren danach beschwerdefrei – von den Operierten dagegen nur 70 Prozent. Der Weg zu einem gesunden Herzen führt über kontinuierliche Bewegung, Rauchentwöhnung und Abnehmen. Doch er lohnt sich: Bereits fünfzehn Minuten Sport täglich verringern das Herzinfarktrisiko – und verlängern die Lebenszeit statistisch um drei Jahre. Worauf warten Sie?

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