Artikel 05/03/2018

Gesunde Ernährung für Babys und Kleinkinder

Team jameda
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Kinder sind keine kleinen Erwachsenen - das gilt ganz besonders für die Ernährung. Je nach Alter des Kindes ist der Bedarf an Nährstoffen und die Verträglichkeit bestimmter Lebensmittel unterschiedlich. Eltern sollten sich daher umfassend informieren, welche Nahrung für ihr Kind am besten ist.

Stillen in Vollzeit für sechs Monate

Für die ersten vier bis sechs Lebensmonate ist Mamas Milch alles, was ein Baby braucht. In der Muttermilch finden sich alle wichtigen Nährstoffe für das Wachstum in einer ausgewogenen Mischung. So enthält Muttermilch beispielsweise deutlich mehr Fett als Kuhmilch, denn das Baby braucht in den ersten Lebensmonaten viele Kalorien in relativ kleinen Trinkmengen, um schnell wachsen zu können. Auch die Gabe von Wasser oder Tee ist nicht notwendig, da sich die Zusammensetzung der Muttermilch bei „Stillen on demand’ automatisch an die Bedürfnisse des Babys anpasst. Spätestens ab dem siebten Lebensmonat sollte das Baby Beikost bekommen, da ab diesem Zeitpunkt besonders der Eisenbedarf nicht mit der Muttermilch allein gedeckt werden kann. Dabei werden die Muttermilchmahlzeiten nach und nach reduziert. Stillen ist so lange möglich und sinnvoll, wie Mutter und Baby es wollen.

Beikost selbst zubereiten

Der Übergang zum Brei kann für Kind und Eltern eine Herausforderung sein. Schließlich muss das Kind sich an die neue Konsistenz der Nahrung und den Löffel erst gewöhnen. Karottenbrei kann den Übergang erleichtern, da er süß schmeckt - diese Geschmacksrichtung sind die Babys von der Muttermilch bereits gewöhnt. Wenn das Füttern mit dem Löffel und das Schlucken gut funktionieren, kann ein Brei aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch als Mittagsmahlzeit gegeben werden. Experten empfehlen, nach etwa einem Monat einen Milch-Getreidebrei als weitere Mahlzeit einzuführen, einen weiteren Monat später einen milchfreien Getreide-Obst-Brei.

Es lohnt sich, die Beikost selbst zuzubereiten. So kann man sichergehen, dass das Kind genau die Nährstoffe bekommt, die es braucht. Untersuchungen haben beispielsweise gezeigt, dass viele Gemüse-Fleisch-Breie im Gläschen zu wenig Fett und zu viel Salz enthalten. Milchbreie dagegen haben häufig einen zu hohen Zuckergehalt (auch versteckt hinter Bezeichnungen wie Maltodextrin oder Glucosesirup) und unnatürliche Geschmacksrichtungen wie Stracciatella. Das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung hat auf seiner Homepage schnelle und einfache Rezepte für gesunde Beikost veröffentlicht (www.fke-do.de). Dort findet sich ebenfalls der Link zu einer Beikost-Datenbank, auf der die Nährwerte und Inhaltsstoffe von kommerziellen Beikostprodukten mit den Empfehlungen verglichen werden.

Zeit lässt sich sparen, wenn man den Wochenbedarf des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis auf einmal zubereitet und portionsweise einfriert. Dabei kann man auch gleich die Mengen wählen, die das eigene Kind in einer Mahlzeit verzehrt. Gerade zu Beginn der Beikostphase schaffen viele Babys nicht die Standardmenge - hier kann es hilfreich sein, den Brei in Eiswürfelbehältern einzufrieren. Dann lässt sich die benötigte Menge einfach portionieren.

Kleinkind mit am Tisch

Etwa ab dem 1. Geburtstag können Kleinkinder die normalen Familienmahlzeiten mitessen. Man sollte nur möglichst wenig salzen, da zu hohe Kochsalzmengen die kleinen Nieren überlasten können. Besser ist es, wenn die Erwachsenen am Tisch ihre Portion individuell nachsalzen.

Neben den Hauptmahlzeiten benötigen Kleinkinder auch noch zwei Zwischenmahlzeiten. Besonders geeignet sind dabei Obst- und Gemüsestücke. Erfahrungsgemäß ist der Teller schnell leer, wenn Obst und Gemüse in handliche Stücke geschnitten werden. Auch Quarkdips sorgen dafür, dass Gurke, Möhre und Kohlrabi schnell in den kleinen Mündern verschwinden. Milchprodukte eignen sich ebenfalls gut als Zwischenmahlzeit. Eltern sollten hier aufmerksam die Zutatenliste studieren, denn gerade spezielle Kinderprodukte enthalten in der Regel viel Zucker. Kinder essen aber auch gerne Naturjoghurt mit frischen Früchten, der keinen Zuckerzusatz enthält.

Häufig haben Kleinkinder nur ein unzureichendes Durstempfinden, daher sollten Eltern auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Kinder sollte man von klein auf an Mineralwasser oder ungesüßten Tee als Getränke gewöhnen. Limonaden sind weder für Kinder noch für Erwachsene geeignete Getränke, da sie hohe Zuckermengen enthalten. Wer Abwechslung im Geschmack haben will, kann reine Fruchtsäfte zur Hälfte mit Wasser oder Tee verdünnen.

Kampf um Süßigkeiten und Pommes

Je älter die Kinder werden, desto heftiger werden Diskussion rund ums Essen. Kinder können aber gut mit klaren Regeln umgehen. Mit etwas Konsequenz lässt sich dann auch durchsetzen, dass etwa nur derjenige Nachtisch bekommt, der auch sein Gemüse aufgegessen hat. Darüberhinaus können Kompromisse das Familienleben erleichtern. Das gilt etwa bei den von Kindern heißgeliebten Pommes, die einen hohen Fettanteil haben. Genauso lecker, nur kalorienärmer, sind selbstgemachte Kartoffelstücke, die mit Öl und Kräutern im Backofen gebacken werden. Und es spricht auch nichts gegen selbstgemachte Hamburger mit Vollkornbrötchen und reichlichem Salatbelag. Wer sich das Leben erleichtern will, sollte Regeln für den Umgang mit Süßigkeiten einführen. So können etwa Süßigkeiten in einer Kiste gesammelt werden, aus der sich das Kind nach dem Essen einen Nachtisch aussuchen darf.

Kinder lernen, Essen zu genießen

Bei allen vernünftigen Überlegungen zum Thema Essen: Mahlzeiten sind auch Familienzeit. Deshalb sollte man sich zum Essen die nötige Zeit nehmen und sich gemeinsam an den Tisch setzen. So können Kinder lernen, bewusst zu essen und die Mahlzeiten als schöne gemeinsame Zeit wertzuschätzen. Von klein auf können Kinder auch selbst ihren Teller füllen. Die Eltern sollten sie dazu anhalten, kleine Mengen zu nehmen und lieber nachzufüllen. Kinder lernen auf diese Weise selbst abzuschätzen, wie viel Hunger sie tatsächlich haben, und mit dem Essen aufzuhören, wenn sie satt sind. So vermeidet man auch Diskussionen um Essensreste auf dem Teller.

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