Artikel 22/08/2013

ADS bzw. ADHS - wie verhalten sich betroffene Kinder und Jugendliche? (Teil 2)

Team jameda
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Schaut man sich die Problematik an, wird deutlich, dass die Symptomatik das gesamte Leben der betroffenen Personen massiv beeinflussen kann. Statistiken zeigen, dass zwei Drittel der Störungen auch noch im Erwachsenenalter bestehen, während sich etwa ein Drittel in der Pubertät langsam zurückbilden und den Erwachsenen nicht mehr beeinflussen. Bevor jedoch regulierend und therapierend eingegriffen werden kann, ist eine Diagnose zu stellen. Da es einige andere Erkrankungen gibt, die mit ADS/ADHS verwechselt werden können, ist die Zuverlässigkeit der Diagnose von entscheidender Bedeutung. Um die nötige Sicherheit zu erreichen, sind umfangreiche Tests, die zudem sehr zeitintensiv sind, zu durchlaufen.

Bewährt haben sich unterschiedliche Fragebögen, die dem Arzt helfen, Informationen zu dem betroffenen Kind zusammenzutragen. Neben der Befragung des Kindes und der Eltern sollen auch Lehrer und evtl. Erzieher zur Abklärung der Problematik einbezogen werden. Dringend anzuraten ist auch ein Intelligenztest, da ADS/ADHS keine Aussage über die Intelligenz des Kindes macht.
Tatsache ist, dass ADS/ADHS nicht gleichbedeutend mit einer verminderten Intelligenz des betroffenen Kindes ist. Es kann sogar sein, dass Hyperaktivität und Hochbegabung nebeneinander vorliegen und das Beschwerdebild entsprechend schwierig gestalten.

Neben den beschriebenen Tests erfolgt eine klinische Beurteilung durch ein spezielles System, das auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten wurde. Liegen alle Informationen vor, ist zu bedenken, dass die Störungen in mehreren Bereichen und in der Regel vor Vollendung des 7. Lebensjahres auftreten müssen, damit der Fachmann von ADS/ADHS spricht. Die verschiedenen Bereiche umfassen zum Beispiel Familie, Schule, Beruf und Freizeit. Außerdem muss die Störung bereits seit mindestens sechs Monaten bestehen. Auffallend ist, dass hyperktive Kinder bereits im Säuglingsalter als unausgeglichen und wenig angepasst beschrieben werden. In diese Bereiche gehören neben Ess- und Schlafproblemen Gereiztheit und ein sehr hohes Aktivitätsniveau. Ist die Diagnose gesichert, kann die Therapie eingeleitet werden.

Eine medikamentöse Behandlung ist dann notwendig, wenn die Störungen sehr ausgeprägt sind und die Möglichkeiten weiterer Therapien und Interventionen (Psychotherapie und erzieherische Maßnahmen) sehr eingeschränkt sind. Welche Behandlung in Betracht kommt, muss sehr individuell vom behandelnden Kinder- und Jugendpsychiater entschieden werden.

Selbstverständlich gibt es auch naturheilkundliche Therapieansätze. Sie stammen aus den Bereichen der Orthomolekularen Medizin, der Biomolekularen Therapie und der Homöopathie, um nur einige bedeutende Verfahren zu nennen. Zu diesen Ansätzen ist zu sagen, dass ein wissenschaftlicher Wirkungsnachweis bisher nicht geführt wurde.

Literaturverzeichnis

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‘Stellungnahme der Fachverbände zur Behandlung hyperakinetischer Störungen im Kindesalter mit Mehtylphenidat (Ritalin)’

Bundesverband der Elterninitiative zur Förderung hyperaktiver Kinder e.V.
‘Eigensinn - Hochbegabung und ADS’

Döpfner, Prof. Dr. Manfred
’Hyperaktive: Die missverstandenen Kinder’
WDR Gesundheit, Dezember 2001

Gießen, Hannelore
’Neue Hilfe für den Zappelphilipp’
Die PTA in der Apotheke, 2005, Heft 5

Klasen, Bernhard
’Die Psychotherapie der Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung’

Lehmkuhl, Prof. Dr. Gerd et a.
'Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter’
UNI-MED Verlag AG, Bremen - London - Boston, 2004

Lynn, Georg
’Richtlinien für die Erziehung aufmerksamkeitsverschiedener Kinder’

Ryffel, Dr. M.
'Die Aufmerksamkeitsstörung /ADS’
Was nun? Ausgabe 2, 1996

Seither-Decker, Dr. Helma
’Workshop - ADS - Aufmerksamkeitsdefizitstärungen
LERNEN FÖRDERN Landesverband Baden-Württemberg, Landesverbandstagung 2000

vitOrgan Arzneimittel GbmH
’Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom’
Forum 3, 2002

Wolf, Elke
’ADHS: Hyperaktiv durch Nahrungszusätze’
Pharmazeutische Zeitung, Juni 2005

'Das ganz alltägliche Chaos’
Pharmazeutische Zeitung, Mai 2005

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