Artikel 12/03/2017

Wie Sie merken, dass Ihr Baby eine Laktoseintoleranz hat

Team jameda
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Manchmal vertragen schon Neugeborene keinen Milchzucker, sodass sie unter Durchfall und Bauchschmerzen leiden. Wie man eine Laktoseunverträglichkeit bei Babys erkennt, erklärt dieser jameda Gesundheitstipp.

Verschiedene Arten von Laktoseintoleranz

Milchzucker ist ein Grundbestandteil von Muttermilch, er liefert dem Baby schnelle Energie, festigt sein Darmmilieu und fördert die Aufnahme von Mineralstoffen. Liegt eine Milchzuckerunverträglichkeit liegt vor, kann der Darm den Milchzucker nicht verwerten, sodass Beschwerden auftreten. Grund für die Verwertungsstörung ist ein Mangel des Enzyms Laktase, das den Milchzucker zerlegt und verdaulich macht.

Während die Enzymaktivität im Laufe des Lebens natürlicherweise abnimmt, sind Babys in der Regel sehr gut mit Laktase ausgestattet. In manchen Fällen kann es jedoch auch im Säuglingsalter zu Laktoseintoleranz kommen, beispielsweise bei Frühchen oder Neugeborenen, deren Darmsystem noch nicht ausgereift ist. Auch entzündliche Darmerkrankungen oder Medikamente wie Antibiotika können die Darmfunktion vorübergehend einschränken. Sehr selten liegt ein angeborener Laktasemangel vor, bei dem genetisch bedingt zu wenig Enzym gebildet wird (kongenitaler Laktasemangel) oder gar kein Enzym vorhanden ist (kongenitale Alaktasie).

Welche Symptome treten auf?

Wird Milchzucker nicht im Dünndarm abgebaut, gelangt er in den Dickdarm. Die dort lebenden Bakterien zerlegen ihn, wobei Gase und Säuren entstehen, die zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. In Extremfällen kann es bei Babys durch Aufnahme von Milchzucker ins Blut zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Folgende Tabelle zeigt im Überblick, welche Magen-Darm-Beschwerden bei Babys auftreten und wann sie auf eine Milchzuckerunverträglichkeit hindeuten können:

Gesundes Baby

Baby mit Alaktasie

Baby mit Laktasemangel

Symptome

Aufstoßen und Blähungen sind in den ersten vier Monaten normal

Ab der ersten Still- bzw.- Flaschenmahlzeit extremer Durchfall, Bauchschmerzen, Schreien, keine Gewichtszunahme, Austrocken durch Wasserverlust, Vergiftungserscheinungen

Bauchschmerzen, Blähungen und Schreien nach jeder Mahlzeit, Durchfall

Stuhlgang

Gestillte Kinder:

Weich bis flüssige Konsistenz, gelblich, süßlicher Geruch, häufiger Stuhlgang

Flaschenkinder:

Festere Konsistenz, säuerlich strenger Geruch, seltener als bei gestillten Babys

Heftiger wässriger Durchfall, spritzende schäumende Konsistenz

Wässriger Durchfall

Wann zum Kinderarzt?

Eltern sollten mit ihrem Baby zum Arzt, wenn es nach jeder Mahlzeit weint, Blähungen und Bauchkrämpfe hat. Aber auch heftiger, explosionsartiger Durchfall oder sehr fester Stuhlgang, Nahrungsverweigerung und Gewichtsabnahme sind Gründe, den Kinderarzt aufzusuchen.

Zu unterscheiden ist eine Laktoseintoleranz von einer Kuhmilchallergie, die ebenfalls Blähungen und Durchfall hervorrufen kann. Hier lösen die Proteine der Kuhmilch, die entweder von der Mutter über die Muttermilch auf das Kind übergehen oder in Flaschennahrung enthalten sind, allergische Reaktionen aus.

Ferner können Verdauungsbeschwerden beim Baby auftreten, wenn Stillpraxis und Milchbildung noch nicht optimal eingespielt sind. Trinkt das Baby z.B. zu viel kalorienarme Vordermilch, kann es zu einer Überlastung mit Laktose kommen. Hier geben Hebammen und Stillberaterinnen wertvolle Ratschläge.

Flaschennahrung für laktoseintolerante Babys

Liegt eine Alaktasie vor, kann das Baby nicht gestillt werden und muss umgehend auf eine laktosefreie Flaschennahrung umgestellt werden. Solche Spezialnahrungen gibt es auf Basis von Sojaeiweiß oder als hydrolysierte bzw. stark hydrolysierte Säuglingsmilch.

Bei einem relativen Enzymmangel kann je nach Schweregrad laktosereduzierte Flaschennahrung allein oder parallel zur Muttermilch gegeben werden. Ist die Milchunverträglichkeit vorübergehend, stillt die Mutter nach Ausheilung der Darmstörung wieder voll bzw. füttert normale laktosehaltige Säuglingsmilch.

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