Was war für Sie der Beweggrund, Urologe zu werden?
Mein Beweggrund war die Vielfältigkeit dieses Faches. Ich kann Kinder genauso behandeln wie Männer und Frauen, Sexualstörungen oder Krebs, Psychotherapie oder Operation. Jeder Patient ist anders und immer wieder sind andere Vorgehensweisen gefragt. Das erfordert viel Wissen, manuelles Geschick und manchmal Improvisationsgabe. So wird das Fach nie langweilig.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrer Arbeit?
Die größte Herausforderung sehen ich darin, immer auf dem wissenschaftlich und technisch neuesten Stand zu sein. Bei Prostatakrebs z.B. gibt es pro Woche ca. 190 neue Veröffentlichungen!
Womit dürfen Ihre Patienten bei Ihnen rechnen?
Meine Patienten dürfen mit einem Arzt mit aktuellem Kenntnisstand rechnen, der die gesamte Urologie abbildet. Und trotzdem haben wir mindestens eine Stunde Zeit pro Patient, so dass kein Patient mit offenen Fragen aus der Praxis gehen sollte.
Was würden Sie sich von Ihren Patienten wünschen?
Geduld! Es gibt viele urologische Erkrankungen, die nicht wie „Kopfschmerz – Aspirin® - Schmerz weg" mit einer einzigen Behandlung beseitigt werden können. Viele urologische Probleme sind chronisch und müssen, ähnlich wie Bluthochdruck und Zuckerkrankheit, langfristig behandelt werden. Das „richtige" Medikament wird gelegentlich erst beim zweiten Anlauf gefunden. Leider wird vom Urologen oft der "Aspirin®-Effekt" erwartet, ähnlich einer Autowerkstatt. Von meinen Patienten wünsche ich mir daher, dass sie, wenn der „Funke“ nicht gleich auf Anhieb überspringt oder die Behandlung scheinbar nicht greift, nicht sofort zum nächsten Arzt zu wechseln, sondern die Kommunikation mit uns suchen und uns eine Chance geben.
Was zeichnet Sie als Arzt aus?
Als Arzt zeichnet mich aus, dass ich den Beruf aus Überzeugung mache und daher immer versuche, alles zu geben.
Was ist Ihnen persönlich bei Ärzten wichtig?
Bei Ärzten ist mit persönlich wichtig, dass der Patient und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.