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Artikel 18/07/2020

Harmlose Hautveränderung oder Krankheit? Ursachen, Entfernung & Nachbehandlung von Hornzipfeln

Dr. med. Robert Kasten Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
Dr. med. Robert Kasten
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
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Hornzipfel, lateinisch als „Hirsuties papillaris penis“ oder „Hirsuties papillaris coronae glandis“ bezeichnet, sind eine Hautveränderung an der Eichel des Penis.

Diese warzenartigen kleinen Pickelchen treten bei etwa 20 bis 30 % der Männer an der Eichel auf. Dennoch wissen nur wenige etwas über diese Hautveränderung, denn aus Scham spricht „Mann“ nicht darüber.

Ursachen für Hornzipfel

Hornzipfel sind keine Geschlechtskrankheit und nicht ansteckend. Es ist eine, medizinisch betrachtet, völlig harmlose Hautveränderung. Oftmals werden sie mit ansteckenden Feigwarzen verwechselt, deren Auslöser Viren sind. Im Gegensatz zu ihnen sind Hornzipfel aber nicht übertragbar. Diese Hautveränderungen verwechselt der Laie schnell mit Hornzipfeln:

  • Talgdrüsen auf der Penishaut, sogenannte Fordyce-Drüsen
  • Dellwarzen am Penisschaft
  • Hautveränderungen am Penis durch Syphilis

Ein Hautarzt erkennt den Unterschied und berät Betroffene entsprechend. Während krankhafte und ansteckende Veränderungen in jedem Fall behandelt werden sollten, ist das bei Hornzipfeln aus medizinischen Gründen nicht nötig.

Ärzte gehen von einem evolutionsbedingten Phänomen aus und mitunter ist eine erbliche Disposition für das Auftreten der Hornzipfel verantwortlich. Weder Viren noch andere Erreger oder mangelnde Hygiene sind für die Entstehung der Papeln verantwortlich. Meist treten die Hornzipfel das erste Mal in der Pubertät auf.

Diese Hautveränderung ist unabhängig von der Lebensweise oder anderen äußerlichen Faktoren. Gerade junge Männer sind jedoch häufig stark verunsichert und leiden unter dem Phänomen.

Wie erkennt man Hornzipfel?

Hornzipfelchen sind weißlich gefärbt, rötlich oder auch hautfarben. Sie kommen am Rand der Eichel an ihrem gesamten Umfang bis hin zum Eichelbändchen vor. Die meisten Hornzipfel sind unter einem Millimeter klein, aber manche auch deutlich größer. Oft werden sie mehrere Millimeter groß und weisen Verhornungen auf, die an Zipfelmützen erinnern.

Daher stammt auch der Name Hornzipfel. Bei der Erektion stellen sie sich mitunter auf und wirken dann u. U. wie ein Strahlenkranz an der Eichel. Männer empfinden das als unschön und schämen sich.

Beeinträchtigen Hornzipfel die Sexualfunktion?

Verursachen Hornzipfel Schamgefühl und Unwohlsein, behindern sie ein freies Sexualleben und die Erektion. Medizinisch gesehen stellen diese harmlosen Papeln körperlich kein Problem dar und behindern auch ein normales Sexualleben nicht.

Fühlt sich der Mann aber unwohl damit, gerade wenn die Hautveränderung sehr auffällig ist, beeinträchtigt das möglicherweise die Erektion. Eine solche psychisch bedingte Erektionsstörung stellt natürlich ein ernstes Problem dar.

Scham und Angst vor negativen Reaktionen

Oft wissen Männer nicht, dass diese Veränderung nicht krankhaft ist und häufig auftritt. Aber selbst, wenn es ihnen bewusst ist, haben Betroffene Angst vor Reaktionen der Sexualpartnerin oder des -partners.

Vor allem bei einem ersten sexuellen Kontakt besteht Erklärungsbedarf. In einer noch nicht sehr vertrauten Situation ist das nicht angenehm. Partner haben möglicherweise Angst vor Ansteckung oder ekeln sich sogar. Viele Männer wünschen sich daher eine Entfernung der Hornzipfel, auch wenn sie harmlos sind.

Entfernung der Hornzipfel

Die warzenartigen harmlosen Papeln können durch einen erfahrenen Hautarzt gut entfernt werden. Die Abtragung der Hornzipfel erfolgt unter örtlicher Betäubung. Mitunter verwenden Ärzte eine Betäubungscreme. Oft wird auch eine Injektion eingesetzt.

Eine Betäubungscreme erspart die Spritze, muss aber etwa eine Stunde einwirken und nicht immer ist die Behandlung danach völlig schmerzfrei. Bei einer Lokalanästhesie mittels Injektion ist der Eingriff garantiert schmerzfrei und die Behandlung insgesamt kürzer.

Werden Hornzipfel operativ entfernt?

Ein Skalpell ist zur Entfernung der Hornzipfel nicht notwendig, denn diese werden mit einem Laser oder mittels Radiowellen abgetragen.

In vielen Praxen setzt der Arzt den CO2-Laser ein. Es bildet sich ein Schorf, der nach einigen Tagen abfällt.

Radiowellen sind schonender, weil sie weniger in die Tiefe gehen. Trägt der behandelnde Arzt die Hornzipfel einzeln ab, bleibt zwischen ihnen gesunde Haut stehen. Dadurch verkürzt sich die Heilung und es entstehen nur sehr selten Narben. Je nach Anzahl der Hornzipfel dauert die eigentliche Behandlung zwischen 30 Minuten und einer Stunde.

Danach muss der Patient noch eine weitere Stunde in der Praxis bleiben. Nach einer Lokalanästhesie darf er zwei Stunden lang kein Auto fahren oder Maschinen bedienen.

Nachbehandlung bei der Hornzipfelentfernung

Duschen ist bereits am nächsten Tag kein Problem. Zwei- bis dreimal am Tag trägt der Patient eine Wundsalbe auf, um die Heilung zu fördern.

Um Infektionen zu verhindern, ist auf Sex für zwei Wochen zu verzichten und weitere zwei Wochen sollte ein Kondom verwendet werden. Sport, Sauna und Schwimmen sind bereits – je nach Befindlichkeit – nach drei bis vier Tagen wieder möglich.

Hornzipfel entfernen: Folgen und Nebenwirkungen

In der Regel reicht eine Behandlung aus und in den meisten Fällen kommen die störenden Zipfelchen auch nicht wieder. Nur sehr selten tauchen nach Jahren wieder vereinzelte Hornzipfel auf. In diesem Fall kann der Arzt die Behandlung jederzeit wiederholen. Eine Schwellung tritt direkt nach der Behandlung häufig auf, verschwindet aber bald wieder.

Nach der Abtragung kommt es in einzelnen Fällen zu einer vorübergehenden Überempfindlichkeit oder einer besonderen Unempfindlichkeit der behandelnden Areale. Kleine Narben in Form heller Punkte sind möglich, aber kaum auffällig.

Hornzipfel mit alternativen Behandlungsmethoden entfernen

Hornzipfel ohne Eingriff entfernen? Als Alternative zur Abtragung der Hornzipfel bieten einige Seiten im Internet Alternativen wie Tinkturen und Salben an. Sie empfehlen auch Hausmittel wie Zahnpasta. Davon ist abzuraten, denn bewirken können diese Mittelchen nichts.

Bei Hornzipfeln handelt es sich um winzige gutartige Tumore, die durch eine Salbe nicht verschwinden. Fragwürdige Mittel können allerdings zu Hautreizungen oder Entzündungen führen.

Was kostet es, Hornzipfel zu entfernen?

Da es sich bei Hornzipfeln nicht um eine Krankheit, sondern nur um ein ästhetisches Problem handelt, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Entfernung nicht.

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