Artikel 14/02/2010

Probleme mit der Prostata

Team jameda
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Die Prostata ist eine Drüse, die Männer im Normalfall eigentlich nicht bemerken: Die etwa kastaniengroße Vorsteherdrüse umschließt die Harnröhre unterhalb der Blase. Sie sondert eine Sekret ab, das den Hauptteil der Samenflüssigkeit stellt und dafür sorgt, dass die Samenzellen (Spermien) beweglich sind.

Im höheren Alter kommt es bei vielen Männern allerdings zu einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benignes Prostatasyndrom), BPS), die die Harnröhre einengt und damit zu diversen Beschwerden führen kann. Im Anfangsstadium klagen die Patienten über häufigen Harndrang sowohl während des Tages als auch nachts. Außerdem ist der Harnstrahl deutlich abgeschwächt.

In späteren Stadien kommt es zu einer unvollständigen Blasenentleerung, die sich schließlich bis zu einer Überlaufinkontinenz auswachsen kann. Dabei kann unwillkürlich Harn aus der Blase austreten - für die Betroffenen ist das sehr unangenehm. Auch wenn in vielen Fällen Prostatabeschwerden auf natürliche Alterungsprozesse zurückzuführen sind, sollte bei den beschriebenen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden. Denn auch ernsthafte Erkrankungen wie bestimmte neurologische Störungen oder ein Prostatakarzinom können sich mit ähnlichen Beschwerden äußern.

Wenn geklärt ist, dass tatsächlich ein BPS vorliegt, wird je nach Schweregrad oder Komplikationen die Entscheidung fallen, ob überhaupt eine Behandlung erfolgen muss. In frühen Stadien ist häufig die beste Option „watchful waiting’, d. h. Beobachten ohne Therapie. In schwereren Fällen kann eine Operation oder eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Dabei werden Arzneimittel eingesetzt, die die Wirkung des Hormons Testosteron an der Prostata hemmen. So kann in vielen Fällen ein weiteres Wachstum der Prostata verhindert werden. Alternativ bzw. zusätzlich werden auch Medikamente verordnet, die Blasenmuskulatur beeinflussen. Damit wird der Harnabfluss erleichtert. Pflanzliche Arzneimittel, die häufig für Prostatabeschwerden beworben werden, sollten nicht auf eigene Faust eingenommen werden. Für viele dieser Arzneimittel ist noch nicht eindeutig geklärt, ob sie tatsächlich ausreichend wirksam sind - deshalb sollten sie nur nach Absprache mit dem Arzt und nur therapieunterstützend eingesetzt werden.

Neben dieser gutartigen Vergrößerung kann es aber auch zu bösartigen Tumoren an der Prostata kommen, die anders behandelt werden müssen. Weil Prostatakrebs und eine gutartige Vergrößerung sich zu Beginn in den Symptomen nicht wesentlich unterscheiden, ist eine ärztliche Abklärung unbedingt notwendig.

Das ist vor allem dann der Fall, wenn neben Beschwerden beim Wasserlassen auch Blut im Urin, Schmerzen oder Störungen der Sexualfunktion auftreten. Um ein Prostatakarzinom frühzeitig zu erkennen, wird ab dem 45. Lebensjahr für Männer eine jährliche Früherkennungsuntersuchung angeboten. Bei einer schmerzlosen Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm kann der Urologe schnell verdächtige Verhärtungen oder Vergrößerungen erkennen und weitere diagnostische Maßnahmen veranlassen. Dagegen ist die Bestimmung des PSA(prostata-spezifisches Antigen)-Wertes im Blut im Rahmen der Früherkennung bisher noch umstritten und wird von den Krankenkassen nicht übernommen.

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