Artikel 08/12/2017

Magenspiegelung mit oder ohne Kurznarkose?

Team jameda
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Bei Verdacht auf eine Magenschleimhautentzündung, ein Magengeschwür oder bei Sodbrennen kann eine Magenspiegelung notwendig sein. Ob sie mit oder ohne Kurznarkose durchgeführt wird, hängt vor allem von den Wünschen des Patienten ab. Meist werden die Betroffenen in Dämmerschlaf versetzt. Das ist ein tiefer Schlaf, bei dem der Patient im Gegensatz zu einer Vollnarkose nicht beatmet werden muss.

Wie fühlt sich eine Magenspiegelung ohne Narkose an?

Bei der Magenspiegelung wird ein knapp ein Zentimeter dicker Schlauch über den Mund eingeführt und über die Speiseröhre in den Magen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. In der Regel werden auch mehrere Gewebeproben entnommen. Dabei können Würgereiz, Druck- oder Völlegefühle entstehen.

Verschiedene Patienten können die Magenspiegelung ganz unterschiedlich wahrnehmen: Ob sie als unangenehm beurteilt wird oder nicht, hängt nicht nur vom individuellen Nervensystem, sondern auch vom Spannungszustand des Patienten ab. Zudem muss berücksichtigt werden, dass der Würgereiz auf einen Reflex zurückzuführen ist, der willentlich nicht uneingeschränkt kontrolliert werden kann.

Es gibt auf jeden Fall verschiedene Möglichkeiten, um den Eingriff angenehmer zu gestalten.

Würgereiz unterbinden

Bei Patienten mit Würgereiz kann der Rachen mit einem speziellen Spray betäubt werden, das die Schmerzentstehung unterbindet. Die Wirkung des Sprays lässt kurz nach dem Eingriff wieder nach. Das Rachenspray schmeckt etwas bitter und es entsteht sofort nach dem Einsprühen ein pelziges Gefühl. Der Rachen schwillt jedoch nicht zu und Sie können zu jedem Zeitpunkt ganz normal atmen.

Auch nachdem das Rachenspray verabreicht wurde, empfinden es viele Patienten als unangenehm, wenn der Schlauch eingeführt wird. In der Regel rät der Arzt dazu, ein Schlafmittel zu verwenden. Nicht nur, weil es für den Patienten sehr viel angenehmer ist, sondern auch, weil der Arzt dann ungestört, in aller Ruhe und unter optimalen Sichtbedingungen den oberen Verdauungstrakt inspizieren kann.

So verschlafen Sie die Magenspiegelung: Ablauf der Sedierung

Wenn Sie von der Magenspiegelung nichts mitbekommen möchten, ist der Dämmerschlaf eine gute Alternative. Dabei spritzt Ihnen der Arzt entweder ein reines Schlafmittel oder ein Gemisch aus Schmerz- und Schlafmittel über eine Vene. Das Mittel ist nur kurz wirksam und kann deshalb sehr gut gesteuert werden.

Bei einer tiefen Sedierung wird das Nervensystem so weit gedämpft, dass der Patient regungslos ist und sich in einem schlafähnlichen Zustand befindet. Es gibt aber auch leichtere Formen des Dämmerschlafs, bei denen der Patient noch ansprechbar ist.

So oder so gilt dieses Verfahren vor allem bei gesunden Menschen als sehr risikoarm. Damit der eingesetzte Wirkstoff Propofol nicht den Sauerstoffgehalt des Blutes senkt, werden Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung des Blutes während der Untersuchung fortlaufend überwacht.

Im Anschluss an die Magenspiegelung bleiben Sie für ca. 60 Minuten in der Praxis, bis Sie wieder ganz wach sind. Für die nächsten 24 Stunden dürfen Sie nicht Auto fahren, weil die Reaktionszeit verlangsamt sein kann. Darüber hinaus gelten Sie für diese Zeit auch als nicht geschäftsfähig. Nach der Untersuchung sollten Sie sich abholen lassen oder ein Taxi für den Nachhauseweg nutzen. Sie sollen die Praxis nicht ohne Begleitung verlassen und nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Oft ist der Dämmerschlaf auch trotz Einschränkungen möglich, wie beispielsweise einer leichten Erkältung. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt, wenn Sie unsicher sind.

Fazit

Niemand muss vor der Magenspiegelung Angst haben. Wer sichergehen möchte, dass der Eingriff stress- und schmerzfrei verläuft, kann sich in einen Dämmerschlaf versetzen lassen. Die meisten Patienten machen von dieser Möglichkeit Gebrauch und empfinden den Eingriff als angenehme Erfahrung.

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