Artikel 11/12/2010

Arthrosebehandlung mit Hyaloronsäure

Team jameda
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Was ist Arthrose?
Arthrose ist der medizinische Fachbegriff für eine Gelenkerkrankung, die als ‘degenerativ’ bezeichnet wird. (Syn. Arthrosis deformans - altgriech. ?ρθρον, ‘Gelenk’ und lat. deformare ‘verstümmeln’). Das ist eine typische Abnutzungserscheinung von Gelenken. Damit werden Gelenkerkrankungen beschrieben, die aufgrund von Veränderungen des Gelenkknorpels entstehen. Arthrose bedeutet ‘Gelenkverschleiß’. Diese Übersetzung zeigt schon, dass Arthrose weniger eine Krankheit ist als vielmehr ein natürlicher Prozess: die Gelenke nutzen sich im Laufe der Jahre ab.

Was ist ein Synovialgelenk?
Gelenke sind die beweglichen Verbindungsstellen an den Knochenenden und ermöglichen jede Bewegung im Kombination mit Muskeln und Sehnen. Die Knochenenden in einem Gelenk sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Eine Kapsel packt das gesamte Gelenk ein. Zwischen den Knorpelschichten ist der Gelenkspalt. Das Gelenk ist mit einer Flüssigkeit, der sogenannten Synovialflüssigkeit (Synovia), gefüllt. Die Knorpelschicht und die Synovia – nach einer nicht-offizielle Definition noch als ‘Gelenkschmiere’ genannt - sorgen für einen reibungslosen Verlauf der Bewegung. Die Synovia besitzt auch Filter-Eigenschaften. Sie lässt die Nährstoffe zum Knorpel, verhindert aber den Schadstoffe den Zugang zum Knorpel. Sie dient unteranderem als Platzhalter d.h. sie hält die Gelenkareale auf Abstand und verhindert dadurch die Wirkung von zu grosse Abschleifkräfte. Die meisten Gelenke im Körper sind Synovialgelenke. Neben dem Kniegelenk sind dies zum Beispiel auch das Hüft-, das Schulter-, und das Sprunggelenk. Die Synovia dient der Ernährung des Gelenkknorpels und trägt gemeinsam mit dem Gelenkknorpel zur Stoßdämpfung in Gelenken bei.

Im Laufe der Jahre nutzt sich der Knorpel immer weiter ab und die Gelenkflüssigkeit verändert sich. Sie verliert ihre Fähigkeit, die stoßdämpfende und schmierende Schutzfunktion. Die Elastizität nimmt ab und das Gelenk wird dadurch weniger belastbar. Die Folge: Bewegungseinschränkung. Dadurch kommt es zu einer Abwesenheit von Korrelation, da mit abnehmender Bewegung des Gelenkes die schützenden Eigenschaften der Gelenkflüssigkeit noch weiter abklingt und damit der Schutz des Knorpels und die darunterliegenden Knochenstukturen im Folgenden verloren gehen.

Die Hyaluronsäure
Die Hyaluronsäure ist ein Hauptbestandteil des Gelenkknorpels und der Synovialflüssigkeit und wird von Zellen des Knorpels und der Synovialmembran synthetisiert. Sie bildet ein Schutzschild für den Knorpel und die Synovialmembran und schützt sie somit vor weiterer Schädigung. Hyaluronsäure spielt eine entscheidende Rolle im gesunden Gelenk.

Ursachen der Arthrose
Klassische Ursache einer Arthrose stellt die Dysplasie (Fehlbildung) von Gelenken dar.
Verschlechtert sich die Versorgung der Knorpelzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie die Abfuhr der Abfallstoffe - vor allem bei Bewegungsmangel, einseitiger oder unphysiologischer Über- und Fehlbelastung (Fehlstatik) - wird auch die Belastungsfähigkeit des Knorpels herabgesetzt. Neben dem Alter sind Formveränderungen (Nekrose, Traumata ), zurückgebliebene Gelenkentzündungen als Risikofaktoren für Arthrose bekannt. Arthrose entsteht auch durch über längere Zeit bestehendes deutliches Übergewicht.

Was geschieht bei der Arthrose?
Neben dem Gelenkknorpel unterliegt auch die Hyaluronsäure in unserer Gelenkschmiere einigen Veränderungen. Normalerweise besteht ein Gleichgewicht zwischen der Produktion neuer Hyaluronsäure und dem Abbau. Bei der Arthrose ist dieses Gleichgewicht jedoch gestört. Die Synovialflüssigkeit wird dünnflüssig und kann nicht mehr zuverlässig wirken.

Symptome

  • Anlaufschmerz

  • Einsteifung

  • Hinken

  • Zunehmende Deformität mit Behinderung

  • Muskelschmerzen, Weichteilveränderungen

Arthrosebeschwerden
Durch den Knorpelabrieb und die Verdünnung der Synovialflüssigkeit entstehen die Arthrosebschwerden, wie:

  • Gelenkgeräusche

  • Gelenksteife

  • Gelenkschmerzen

  • Gelenkschwellung

Wie wirkt Hyaluronsäure?
Hyaluronsäure wird zur Aufbesserung der Synovialflüssigkeit in den Gelenkspalt injiziert. Sie wirkt dadurch, daß sie die Balance zwischen Abbau und Neubildung körpereigener Hyaluronsäure wieder herstellt. Auf diese Weise werden Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit erhöht. Hyaluronsäurepräparate werden in arthrosegeschädigte Gelenke gespritzt, um das Gelenk zu schmieren und als ‘Stoßdämpfer’ zu wirken.

Im Rahmen einer Hyaluronsäure-Behandlung werden 3-5 Spritzen in wöchentlichem Abstand in das Gelenk mit den Arthrosebeschwerden injiziert. Eine Hyaluronsäurebehandlung kann die Arthrosebeschwerden für 6-12 Monate bessern.

Behandlung der Arthrose

Therapieziele

  • Schmerzbekämpfung

  • Beseitigung von Spannungszustände und Kontrakturen

  • Förderung der Muskelfunktion

  • Korrektur von Störfaktoren (Übergewicht, Fehlheilung nach Traumen)

Dafür stehen unterschiedliche Therapieformen zur Verfügung:

Nichtoperative Therapie

  • Physikalische Maßnahmen

  • Schmerzlindernde Medikamente

  • Gelenkinjektionen

  • Krankengymnastik

  • Orthopädische Hilfen

Operative Therapie

  • Palliative Eingriffe (Bohrung, Säuberung)

  • Korrektureingriffe

  • Versteifung

  • Gelenkersatz

Die Vorbeugung der Arthrose
zur Arthrose-Vorbeugung sind vor allem drei Dinge zu beachten:

  • Ausschaltung von Risikofaktoren

  • Achsengerechte Heilung von Frakturen

  • Regelmäßig Bewegungsübungen machen (Vorsicht Überlastung!), um die Beweglichkeit der Gelenke langfristig zu erhalten.

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