Artikel 09/01/2017

Muskelverspannungen lösen: So läuft die Biomechanische Stimulation nach Nazarov ab

Dr. med. Gabriele Herrmann Orthopäde & Unfallchirurg, Chirotherapeut, Akupunkteur
Dr. med. Gabriele Herrmann
Orthopäde & Unfallchirurg, Chirotherapeut, Akupunkteur
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Sie machen schon länger Sport und auf einmal tut es nur noch weh? Auch Sportler werden häufig von Schmerzen überrascht.

Durch die ständige Belastung kann es in einem monatelangen Prozess zu Verhärtungen im Muskel kommen, die knoten- oder wulstförmig sind. Es handelt sich dabei um sogenannte Myogelosen, die erbsen- bis olivengroß sind und entlang des Faserverlaufs der Muskulatur entstehen. Sie reagieren schmerzempfindlich auf Druck und verursachen unangenehme Bewegungseinschränkungen.

Rückenbeschwerden bei Jugendlichen

Anders als bei den meisten Rückenschmerzen ist an Myogelosen nicht der Bewegungsmangel, sondern der Übereifer beim Sport Schuld. Urheber der gefürchteten Muskelverhärtungen sind Überanstrengung, Überdehnung und anhaltende einseitige Belastungen der Muskulatur, wie sie beim Sport nicht unüblich sind.

Myogelosen gelten somit als die häufigste Ursache für Rückenbeschwerden bei Jugendlichen. Bevorzugt treten sie in der Schulterregion oder entlang der Rückenstreckmuskulatur auf. Die Therapie ist meist langwierig und kann Betroffene über Wochen oder Monate belasten.

Wie entstehen Myogelosen?

Myogelosen entstehen durch örtlich begrenzte, anhaltend starke Anspannung einzelner Muskelfasergruppen, wodurch die feinen Blutgefäße zusammengedrückt werden. Dies führt zu einer niedrigeren Durchblutung des Muskelgewebes, was eine Entzündung und eine weitere Erhöhung der Muskelspannung im betroffenen Bereich verursacht. Die Folge sind knotenartige Muskelverhärtungen und unangenehme Schmerzen.

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung von Myogelosen sollte möglichst frühzeitig erfolgen, um dem Muskelumbau und der Entstehung chronischer Schmerzen entgegenzuwirken. Als mögliche Therapien bieten sich die Verschreibung von muskelentspannenden Schmerzmitteln und Krankengymnastik an, doch oftmals reichen diese Maßnahmen nicht aus.

Um die Heilung zu beschleunigen, kann die biomechanische Stimulation (BMS) für bessere Resultate eingesetzt werden.

Wie funktioniert die biomechanische Stimulation (BMS)?

Die biomechanische Stimulation (BMS) wurde in den 70er-Jahren von Prof. Wladimir Nazarov, dem Arzt des sowjetischen Turnerteams, entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Vibrationsmethoden werden bei der BMS die Schwingungen in Längsrichtung auf die Muskulatur übertragen.

Die Muskelfaser wird dabei entsprechend seiner individuellen, von Härte, Masse und Länge abhängigen Frequenz in mechanische Eigenresonanz gebracht. Auf den eigens für die BMS-Therapie entwickelten Geräten stehen entsprechende Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Verbesserte Blutzirkulation dank BMS

Durch die Vibration werden die Muskeln erwärmt und die Blutzirkulation angeregt. Ist der Höhepunkt der Muskelleistung erreicht, entstehen regelmäßige Schwingungen, die in Form einer Sinuskurve auftreten. Diese Vibrationen werden auch Aktivitätstremoren genannt - die sichtbar werdende Blutpumpfunktion der Muskulatur.

Der verstärkte Blutaustausch im Körper führt zu einer verbesserten Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels und zum Muskelaufbau. Gleichzeitig werden die Gefäße gereinigt, indem sich Ablagerungen, altes Gewebe und Myogelosen auflösen.

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