Artikel 30/05/2016

Elektromyographie (EMG) - Was ist das?

Team jameda
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Können bei chronischen Rückenschmerzen der Schmerz sowie die Muskelverspannung deutlich gelindert werden, sind drei von vier Betroffenen innerhalb von zwölf Wochen wieder arbeitsfähig – so das Ergebnis einer Studie.

Rückenschmerzen sind meist muskulär bedingt. Deshalb ist es unbedingt erforderlich den Muskeltonus zu normalisieren.

Elektromyographie - Wie funktioniert sie?

Zur Beurteilung der Muskelfunktion steht in der Orthopädie als Standardverfahren die Oberflächen-Elektromyographie zur Verfügung. Diese EMG-Technik erlaubt einen „direkten Blick in den Muskel“ und zeigt an, wie stark bestimmte Muskeln aktiv sind.

Nach Verletzungen und Operationen ist das Zusammenwirken von Nerven und Muskeln oft beeinträchtigt. Mithilfe des EMG geling die Erfassung der Muskelfunktion bei akuten oder degenerativen („verschleißbedingten“) Erkrankungen unseres Bewegungsapparates.

Hierbei lassen sich verspannte oder abgeschwächte Muskelbereiche sowie funktionelle Defizite mit hoher Genauigkeit erfassen. Muskuläre Ungleichgewichte, Belastungsprobleme, Schmerzen und Probleme bei der Gelenkstabilisierung, Verspannungen sowie Kontraktions- und funktionelle Störungen werden sichtbar gemacht.

Geeignete Therapiemaßnahmen können darauf basierend eingeleitet werden. Da der aktuelle Befund und der Therapieverlauf dokumentiert werden kann, findet das Verfahren zunehmend auch im Bereich der Prävention und Rehabilitation Anwendung. Hierbei können folgende Fragen geklärt werden:

  • Ist der Muskel noch aktiv und wie stark ausgeprägt ist seine Aktivität?
  • Kann sich der Muskel in Ruhe, also dann wenn er nicht benötigt wird, noch entspannen?
  • Wie lange kann der Muskel aktiv bleiben und wie schnell ermüdet er?

Eine EMG Messung ist daher bei Kraft- und Instabilitätsproblemen an den Gelenken, z.B. nach einer Kreuzbandoperation, nach einer Knieprothese, aber prinzipiell nach jedem operativen Eingriff sinnvoll. Ebenso ist sie bei Rückenschmerzen sowie Schmerzen, die Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule betreffen, zum empfehlen.

Zur technischen Durchführung werden hierbei Oberflächenelektroden verwendet, die über den zu untersuchenden Muskel auf der Haut angebracht werden.

Wie läuft die Messung ab?

Bei der Messung der Muskelfunktion mit Oberflächenelektroden handelt es sich um eine völlig schmerzfreie Untersuchung, bei der die elektrischen Signale der Muskulatur auf dem Computerbildschirm sichtbar gemacht werden.

Die Untersuchung besteht aus drei Messungen (in Ruhe, bei isometrischer Anspannung und in Funktion) und dauert circa 10 Minuten. Mit Hilfe der Ergebnisse können die geeigneten Behandlungsmaßnahmen besser ausgewählt und kontrolliert werden.

Durch die Elektromyographie (Muskel-EMG) ergeben sich Hinweise auf abgeschwächte oder verspannte Muskelpartien. Muskuläre Spannungszustände werden mit der EMG Messung sichtbar gemacht und objektiviert, um einen konkreten Ansatz für Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Hier gilt es zur Schmerzlinderung den Muskeltonus zu senken. Begonnen wird bei der Messung mit der Erfassung des Ruhetonus:

  • 1. Bei der Ruhetonus-Muskelmessung erfolgt die Messung in entspannter Körperhaltung, der Patient lässt hierbei die Muskulatur „locker“. Hierbei werden hypertone („erhöhte“) und dysbalancierte („unausgeglichene“) Muskelpartien mit Referenzdaten abgeglichen.
  • 2. Bei der nachfolgenden isometrischen Kontraktion wird aus einer definierten Körperhaltung heraus die zu untersuchende Muskulatur gegen einen festen Widerstand mehrere Sekunden lang angespannt. Hierbei erfolgt eine automatische Analyse von Muskelatrophien und Ansteuerungsdefiziten im Rechts-Links-Vergleich.
  • 3. Beim abschließenden funktionellen Test wird eine definierte Bewegung ausgeführt. Er dient der Beurteilung koordinativer Defizite bei standardisierten Bewegungsabläufen.

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