Artikel 24/04/2016

Fersensporn ohne Spritze und Operation heilen (Teil 1)

Dr. med. Michael Oppel - Privatarztpraxis Arzt, Sportmediziner, Naturheilverfahren
Dr. med. Michael Oppel - Privatarztpraxis
Arzt, Sportmediziner, Naturheilverfahren
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Die erfolgreiche Therapie von unteren Fersensporn-Schmerzen an der mehr inneren Vorderseite des Fersenbeines stellt eine Herausforderung für jeden Patienten und auch jeden Arzt dar, da hier v.a. die Qualität der Behandlungsformen von entscheidender Bedeutung ist.

Ursachen des akuten Fersensporns

Es gibt einige wesentliche Ursachen für den Fersensporn, die neben dem Symptom Schmerz behandelt werden müssen. Beinstatik-bedingte, Laufstil-bedingte, genetische oder schmerzbedingt erworbene sowie ältere Fuß-Schonhaltungen und Fußfehlstellungen (v.a. der Hohl-Spreizfuß oder der Plattfuß) und muskuläre Schwächen müssen parallel behandelt werden.

Ansonsten drohen langfristig weitere schwere Schäden (wie z.B. Gelenkverschleiß-Erkrankungen, Arthrosen) an den Gelenken des Fußes und in der Folge auch des Knie- und Hüftgelenkes.

Übergewicht oder Fehlernährung mit entzündungsfördernden harnsäurehaltigen Lebensmitteln wie Schweinefleisch oder glutenhaltigen Getreiden ist eine der möglichen Ursachen für eine gewichtsbedingte entzündungsfördernde Überlastung der Fuß-Sehnenplatte. Co-Faktoren, wie z.B. Rauchen, Alkohol, einseitige Ernährung, Stress, Umweltbelastung, führen in Zusammenhang mit einer genetisch bedingten Rheuma-Veranlagung oder einer genetisch bedingten Harnsäure-Erhöhung häufiger zu entzündlichen Prozessen an Sehnen und Gelenken.

Entzündungen oder Schmerzen sind auch immer ein Warnsignal des Körpers darauf, dass etwas in uns nicht mehr rund läuft und wir uns fragen sollten, ob wir uns auf irgendeine Weise vernachlässigt haben. Stress, Erschöpfung, einseitige Ernährung, falsche Körperhaltung, usw. spielen hier eine wichtige Rolle.

Diagnostik von Fersenschmerzen und Fersensporn - Wie erfolgt die Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese) und die klinische Untersuchung?

Der untere Fersensporn ist von einem erfahrenen Arzt relativ einfach durch eine genaue Erhebung der Krankengeschichte zu erfassen. Bei der Untersuchung besteht immer ein mehr oder weniger starker Druckschmerz an der mehr inneren Vorderseite des Fersenbeines, häufig kombiniert mit einer Fußfehlstellung.

Außerdem sollten scheinbare (muskelverkürzungs- oder Wirbelsäulen-blockierungsbedingt) oder echte Beinlängenunterschiede festgestellt werden.

statische und mobile Pediographie

Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung der Fußfehlstellung bei Fersensporn ist eine computergestützte Analyse des statischen und mobilen Fuß- und Gangbildes (Pediographie).

Labordiagnostik

Durch die Labordiagnostik werden entzündungsfördernde Erkrankungen wie Rheuma, Zuckerkrankheit, Harnsäure-Erhöhung, Vitamin- und Mineralmängel festgestellt und können entsprechend behandelt werden. Röntgenaufnahmen und Ultraschalldiagnostik können die Diagnostik verfeinern.

Der optimale Weg zu einer schnellen Heilung wäre folgerichtig, alle individuell auslösenden Faktoren zu erkennen und diese - wenn möglich - positiv zu beeinflussen.

Die besten 7 Therapiekonzepte bei unterem Fersensporn

  • Entlastungseinlage und sensomotorische Therapie-Einlage

Die wichtigste Behandlungsform, um während der Therapie einigermaßen mobil bleiben zu können, ist eine qualitativ gut druckentlastende Fersensporn-Weichbettungs-Einlage mit festem Fersenhalt. Diese dämpft die Belastung und damit die Entzündungsaktivität deutlich.

Allerdings nützt die beste Einlage nicht viel, wenn diese nicht mit einer stufenweise anzupassenden sensomotorischen Therapie-Einlage kombiniert wird.

Bei richtiger Anwendung der sensomotorischen Therapie-Einlage werden die fehlerhaften Fußachsen und die entzündungsauslösende Fußfehlform zu fast 100 % positiv korrigiert.

Stufenweises Anpassen bedeutet, dass alle 4-8 Wochen die Einlage mit ihren sensomotorischen Elementen an die immer festzustellende Veränderung der Fußstellung angepasst werden muss. Dies geschieht mit Hilfe einer computergestützten Messung der Fußstatik während des Gehens mit einer Analyse-Sohle in den eigenen Schuhen.

  • Manuelle/ Osteopathische Therapiemaßnahmen

Die Osteopathie ebenso wie die Manuelle Therapie erfassen und behandeln Funktionsstörungen am Bewegungsapparat.

Die Ursache der Beschwerden liegt beim Fersensporn häufig in einem Missverhältnis zwischen Belastbarkeit und Belastung nicht nur der Füße, sondern auch von anderen Gelenk- und Muskelstrukturen, die sich letztendlich auf die Füße entzündungsfördernd auswirken.

Die osteopathische bzw. manuelle Behandlung soll diese Missverhältnisse beheben und das physiologische Zusammenspiel zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven-Strukturen wiederherstellen. Daher muss man bei Fersensporn-Schmerzen manchmal osteopathisch auf eventuell gleichzeitig vorhandene Rücken-, Schulter- oder Kieferprobleme eingehen, um letztendlich die entzündungsfördernde Statik der Füße zu verbessern.

  • Kräftigungstraining/ Dehnungs-Therapie

In der Physiotherapie ist das Kräftigungstraining der Fußmuskeln mit Handtuchrolle unter den Zehen ähnlich effektiv wie Dehnungsübungen; wie eine aktuelle Studie ergab.

Eine gezielte regelmäßige Dehnung der Sehnenplatte (täglich 3x) mit Unterstützung einer patentierten nächtlichen Dehn-Lagerungsschiene sowie eines physiotherapeutischen Therapieprogramms kann die entzündlichen Schmerzen in Kombination mit den vorgenannten Maßnahmen schnell zur Linderung bringen (vor allem bei morgendlichen Anlaufschmerzen).

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