Artikel 13/12/2018

Was hilft bei Hallux valgus? Ursache & Therapie der Schmerzen am Ballen

Team jameda
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Patienten bemerken bei einem Hallux valgus als erstes Symptom Schmerzen am Ballen der zweiten, seltener auch der dritten Zehe. Die Großzehe selber bleibt trotz ihrer Fehlstellung oft lange Zeit schmerzfrei.

Wie entsteht eine Gelenkkapselentzündung?

Die muskulär und knöchern ‘stärkere’ Großzehe drückt im Laufe der Jahre die zweite Zehe nach oben und zur Seite. Dadurch entstehen Fehlbelastungen und Druckstellen an den Kleinzehen. Die Fehlstellungen der Kleinzehen nehmen langsam zu, die Schmerzen treten nach vielen Jahren der Fehlbelastung nach dem Empfinden der Patienten oft plötzlich auf. Dieses plötzliche Auftreten ist mit vielen kleine Tropfen vergleichbar, die ein Gefäß irgendwann ‘plötzlich’ zum Überlaufen bringen.

In der Orthopädie werden diese Schmerzen am Ballen sehr oft nur unspezifisch als ‘Metatarsalgie’ bezeichnet. Anatomisch und orthopädisch korrekt müsste man hier von einer ‘Über-/Fehlbelastung des Kleinzehengrundgelenkes’ sprechen. Sie entsteht, wenn die Großzehe die Kleinzehe mit nachfolgender Fehlstellung einzelner oder mehrerer Kleinzehengelenke verdrängt.

In vielen Fällen können die Schmerzen am Ballen der zweiten Zehe relativ einfach, anhaltend und nicht operativ durch orthopädietechnische Hilfsmittel verbessert werden. Dazu gehören

  • Einlagen
  • Zehenspreizer
  • Schuhzurichtungen
  • Krankengymnastik
  • Injektionsbehandlungen mit pflanzlichen Mitteln

So funktioniert die Behandlung

Eine Behandlung mit Corticoiden sollte bei den Kleinzehengrundgelenken möglichst vermieden werden. Corticoide instabilisieren die Kleinzehengelenke und Fehlstellungen und können die Schmerzen verstärken.

Pflanzliche Mittel wirken hier gleichermaßen entzündungshemmend und vergleichbar anhaltend wie Corticoide. Allerdings ohne die Nebenwirkungen, die Corticoide auf den Körper haben: die Zehengelenke, den Knochen, den Knorpel und z. B. den Stoffwechsel (z. B. Blutzucker, Gesichtsrötung).

In den meisten Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für viele Naturheilverfahren nicht. So auch nicht für diese Injektionsbehandlung. Die Kosten für eine solche Behandlung sind allerdings sehr gering und können Operationen in vielen Fällen vermeiden.

Das Ziel aller nicht operativen Verfahren ist die schmerzfreie Belastbarkeit. Die Fehlstellungen selber und deren mögliche Zunahme über Jahre lassen sich hierdurch leider nicht vermeiden.

Wenn die zuvor genannten nicht operativen Behandlungen unzureichend oder nicht anhaltend sind, kommen verschiedene operative Eingriffe in Frage.

Wann kommt eine OP in Frage?

In den meisten Fällen wird bei Operationen in erster Linie der Verursacher der Schmerzen, der Hallux valgus, operiert. Wenn sich neben dem Hallux valgus über viele Jahre zusätzlich eine Fehlstellung der zweiten Zehe entwickelt hat, muss diese zum Teil auch operativ behandelt werden.

Es ist zwar möglich, im Rahmen einer Operation nur die Schmerzen und Fehlstellung der zweiten Zehe und nicht den Verursacher Hallux valgus zu behandeln. Allerdings führt das oft zu einem Rückfall der Kleinzehenfehlstellung; die Schmerzen am Ballen könnten zurückkehren. Daher empfehlen Ärzte diese Behandlung nur in Ausnahmefällen.

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