Artikel 07/11/2016

Hallux rigidus: konservative und operative Behandlungsmethoden im Vergleich

null Tom Feibel Orthopäde & Unfallchirurg, Spezieller Schmerztherapeut, Fußchirurg
null Tom Feibel
Orthopäde & Unfallchirurg, Spezieller Schmerztherapeut, Fußchirurg
hallux-rigidus-behandlungsmethoden

Die Ursachen eines Hallux rigidus, einer Arthrose im Großzehengrundgelenk, sind vielfältig. Für Betroffene sind die Symptome oftmals störend und einschränkend: Die ersten Schritte morgens nach dem Aufstehen sind schmerzhaft und längeres Stehen oder Gehen verursacht starke Schmerzen im Großzehengrundgelenk. Je nach Ausprägung der Arthrose nehmen die Beschwerden zu, sodass es oftmals auch zu Ruheschmerzen kommt.

Je nach Beschwerdegrad und Arthrose-Stadium gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Als nicht-operative Maßnahmen stehen Schmerzmedikamente, Spritzen mit Cortison oder PRP (= Eigenblutplasma), sensomotorische Einlagen und spezielle Schuhe mit fester Sohle zur Verfügung.

Falls die Schmerzen jedoch weiterhin Ihre Lebensqualität einschränken, sind operative Maßnahmen eine Alternative. Es gibt verschiedene Operationsmethoden:

Cheilektomie

Bei dieser Methode säubert der Arzt das Gelenk und trägt überschießende Knochensporne ab. Empfohlen wird diese Behandlung nur bei einer gering ausgeprägten Arthrose mit störender Bewegungseinschränkung.

  • Nachbehandlung: Verbandsschuh für 1 - 2 Wochen, schmerzadaptierte volle Belastung möglich.
  • Berufliche Ausfallzeit: sitzende Tätigkeit nach 5 - 7 Tagen, stehende Tätigkeit nach 2 - 3 Wochen.
  • Risiken: Narben, Infektion, Wundheilungsstörungen.

Operation nach Youngswick

Der Arzt verkürzt den erste Mittelfußknochen und bohrt die Gelenkfläche an mehreren Stellen an. Dadurch wird der Druck von der Gelenkfläche genommen und es bildet sich ein Ersatzknorpel.

  • Nachbehandlung: Verbandsschuh für 4 - 6 Wochen, schmerzadaptierte volle Belastung möglich.
  • Berufliche Ausfallzeit: sitzende Tätigkeit nach 7 - 10 Tagen, stehende Tätigkeit nach 6 - 8 Wochen.
  • Risiken: Narben, Infektion, Wundheilungsstörungen, verzögerte Knochenheilung, fehlende Knochenheilung.

Arthrodese des Großzehengrundgelenks

Das Grundgelenk wird in einer Stellung versteift, sodass ein Abrollen weiterhin gut möglich ist. Das Endgelenk bleibt frei beweglich.

  • Nachbehandlung: Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen, schmerzadaptierte volle Belastung möglich.
  • Berufliche Ausfallzeit: sitzende Tätigkeit nach 7-10 Tagen, stehende Tätigkeit nach 8-10 Wochen.
  • Risiken: Narben, Infektion, Wundheilungsstörungen, verzögerte Knochenheilung, fehlende Knochenheilung.

Manche Chirurgen setzen eine Prothese in das Grundgelenk ein. Das Ergebnis ist jedoch eher mäßig bis schlecht. Außerdem treten häufig Schmerzen nach der OP auf und es kommt zur frühen Lockerung der Prothese, was zu weiteren Operationen führt.

Fazit

Das Hauptproblem nach einer Fußoperation ist die Schwellung. Da am Fuß nur wenig Weichgewebe zu finden ist, in der sich die Schwellung verteilen kann, kommt es häufig zu starken Schwellungen.

Gegen die Schmerzen in den ersten Tagen nach einer Operation kann eine Nervenblockade mit einem Betäubungsmittel am Fuß angelegt werden. Dieser wird in Narkose direkt vor der Operation durchgeführt. Bei Bedarf kann dies täglich wiederholt werden. Ansonsten helfen auch Schmerztabletten, Kühlung und Hochlagern.

Operationen am Fuß sollten grundsätzlich nur von einem ausgebildeten Fußchirurgen durchgeführt werden!

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