Artikel 29/08/2020

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. Dominik Pförringer

Priv.-Doz. Dr. med. Dominik Pförringer Orthopäde & Unfallchirurg
Priv.-Doz. Dr. med. Dominik Pförringer
Orthopäde & Unfallchirurg
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Dominik Pförringer interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde & Unfallchirurg.

jameda: Herr Dr. Pförringer, was hat Sie motiviert, Orthopäde & Unfallchirurg zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Pförringer: Heilen, Medizin und die Fürsorge für den Patienten liegen bei mir in der Familie. Die Familie Pförrringer besteht seit acht Generationen ununterbrochen aus Ärzten. Da waren diverse Fachrichtungen und Zusatzqualifikationen dabei.

Ich habe mich primär für die Chirurgie, dann das Spezialgebiet Unfallchirurgie und nun zur weiteren Spezialisierung in Richtung konservativer Orthopädie entschieden. Es ist enorm erfüllend und befriedigend, für sowohl Patient als auch Arzt jemanden rasch von Beschwerden im orthopädischen Bereich zu befreien. Sei es der klassische Arthrosepatient, der Hexenschuss oder das blockierte Iliosakralgelenk. All diese Patienten sind überglücklich und zufrieden, wenn ihre Beschwerden rasch gelindert werden können.

Darüber hinaus sehe ich mich als Berater und ‘Concierge’ in der Medizin. Sprich: Ich behandle meine Patienten allumfassend und kümmere mich um deren gesamte medizinische Geschichte und Entwicklung, also auch die Vermittlung und Kontaktaufnahme mit Ärzten anderer Fachgebiete.

Für meine Patienten da zu sein, auch abends und am Wochenende Sprechstunden zu offerieren, stellt für mich alles andere als eine Last, sondern vielmehr eine Erfüllung und einen Wunschtraum dar. Medizin zu leben ist eine Freude.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Pförringer: Ich bilde derzeit das komplette Spektrum der konservativen Orthopädie in all seinen Facetten ab. Einer der Schwerpunkte ist der klassische Rückenschmerz sowie jegliche Form von Gelenkbeschwerden, seien diese chronisch also beispielsweise arthrosebedingt oder akut im Rahmen von Sportverletzungen aufgetreten.

Das Besondere ist sicherlich unsere Sprechstunde am Wochenende sowie den Abenden in Kombination mit der laufenden telefonischen Verfügbarkeit für meine Patienten. Wir nehmen uns Zeit, wir hören unseren Patienten zu und wir bleiben am Thema dran, bis sie wieder vollständig beschwerdefrei sind.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Pförringer: Sicherlich stellen die eben genannten sieben direkten Vorfahren jeder für sich ein Vorbild dar. Das ist nicht nur Johann Martin Pförringer, welcher Napoleon Bonaparte behandelte, sondern auch ganz im Speziellen mein Großvater Dr. Ernst Pförringer, welcher mit großer Weisheit, Ruhe und Gelassenheit auf seine Patienten und sein Umfeld einwirkte.

Mit seinem Weitblick und seiner Vorausschau prägt mich immer wieder Prof. Dr. Jochen Werner, der ärztliche Direktor der Universitätsklinik Essen. Von ihm kann man Offenheit für Innovation sowie mitunter die positivsten und optimistischsten Ansätze im Leben lernen.

Zudem sei an dieser Stelle Prof. Dr. Jörg-Rüdiger Siewert, der langjährige ärztliche Direktor und Ordinarius für Chirurgie am Klinikum rechts der Isar, genannt. Von ihm habe ich diverse Führungsqualitäten als auch chirurgische Grundprinzipien erlernt.

Insgesamt bin ich jedem meiner Weggefährten, Mentoren, Ausbilder und Lehrmeister im Rahmen der unfallchirurgischen und orthopädischen Ausbildung dankbar für diverse Aspekte und Facetten der Medizin. Man lernt nie aus, jeder Tag ist eine neue Lektion. Ganz wichtig sind dabei die zwei großen D: Dankbarkeit und Demut. Sie stets im Blick zu halten, das stellt für mich die Essenz dar.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Pförringer: Jegliche Form von digitalen ‘Helferlein’ oder echten Revolutionen, sei es die Online-Videosprechstunde, die digitale Terminvereinbarung oder auch die volldigitale Dokumentation und Kommunikation, stellen für uns eine Hilfe dar.

Wer zudem einmal die Tools von Ottonova, ADA, Caspar Health und Smart Reporting genutzt und verstanden hat, weiß ihren Mehrwert und die daraus resultierende Alltagserleichterung sehr zu schätzen. Voller positiver Spannung blicke ich insbesondere der Dokumentationsassistenz des Münchner Start-ups Doctos (www.doctos.de) entgegen. Diese Lösung wird uns Ärzte von vielen lästigen und redundanten Dokumentationsaufgaben befreien und somit deutlich mehr Zeit für den Patienten schaffen.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Pförringer: Die Orthopädie und Unfallchirurgie steuert bereits seit geraumer Zeit auf ein erhebliches Nachwuchsproblem zu. Junge Menschen sind großteils nicht mehr willens, ihre Freizeit und somit ihr gesamtes Leben dem klinischen Alltagsbetrieb zu opfern. Die junge Generation legt eher Wert auf die sogenannte Work-Life-Balance, ein Thema, das mir fremd ist.

Zudem kommen durch den drastischen Numerus clausus in vielerlei Hinsicht nicht mehr diejenigen in die Medizin, die an operativen Fächern Interesse haben. Um es positiv zu formulieren, sehe ich in jeder Herausforderung eine Chance. Somit wird der Arzt reüssieren, der seinen Patienten einen umfassenden Service anbietet. Medizin war, ist und wird auch stets Dienstleistung sein und sich den Gegebenheiten des Marktes und den Anforderungen des Patienten somit immer wieder anpassen. Dieser Entwicklung sehe ich positiv und neugierig entgegen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Pförringer: Diese Frage müssen Sie meinen Patienten stellen und können Sie zudem meinen online verfügbaren Bewertungen entnehmen. Aus meiner Perspektive ist es mir wichtig, auf jeden Patienten so einzugehen, dass er sich vollständig verstanden und gehört fühlt und dass seine Probleme umfassend und vollständig gelöst werden. Die Zeit, die menschliche Komponente und das große Bild sind für mich wichtig.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Pförringer: Jeder einzelne Patient ist für mich wertvoll. Zum einen mag ich Menschen und bin immer neugierig auf neue Begegnungen und neue Impressionen. Jeder einzelne Patient bringt mir seine Geschichte, seinen individuellen Weg mit und lässt mich daran teilhaben. Das ist das Schöne an der Medizin und das Schöne an meinem Beruf. Dafür pflege ich gerne ein offenes Ohr und investiere jede Minute meiner Zeit, die ich kann.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Pförringer: Davon gibt es viele und glücklicherweise jeden Tag neue. Auf diese individuell einzugehen, das verbietet mir mein Verständnis von Diskretion und meine strenge Adhärenz zur ärztlichen Schweigepflicht.

Soviel sei gesagt, viele Patienten bringen einen zum Lachen, einige zum Nachdenken und jeder Einzelne menschlich wie fachlich ein Stückchen weiter. Auf die weiteren Erlebnisse bin ich gespannt und blicke ihnen positiv entgegen. Das glückliche Lachen eines Menschen, dem ich seinen Schmerz genommen habe, ist das schönste und unvergesslichste.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Pförringer: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Nutzen Sie Ihren Alltag. Vermeiden Sie, soweit es möglich ist, jegliche technische Unterstützung. Zählen Sie und bauen Sie auf Ihre Muskelkraft. Fahren Sie Fahrrad, steigen Sie Treppen und bewegen Sie sich im Alltag so viel wie möglich. Das wird Ihnen ein langes und gesundes Leben ermöglichen. Zudem rate ich von Belastungsspitzen und Extremsportarten ab. Hören Sie auf Ihren Körper und wenn Sie Schmerzen haben, dann kommen Sie lieber früher als später und lassen sich anschauen. Dann kann man noch dort eingreifen, wo es sinnvoll und möglich ist.

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