Knie-OP und Hüft-OP vermeiden: Alternative durch Osteopressur

Wie kann Osteopressur bei Kniebeschwerden helfen? (© Wavebreakmedia - iStock)

Operationen an Knie und Hüfte nehmen rapide zu. Etwa 250 von 100.000 Einwohner in Bayern bekommen jährlich ein neues Kniegelenk – so beschreibt es eine Studie der Bertelsmann Stiftung von 2018. Wahrscheinlich sind es mittlerweile noch deutlich mehr.


Sollte eine Knie-OP nicht die letzte Lösung sein?

Es wird schnell der Eindruck vermittelt, dass beispielsweise bei Arthrose keine andere Möglichkeit mehr besteht als eine Operation. Dennoch informieren sich auch immer mehr Menschen online über die Alternativen. 

Einer der bekanntesten Schmerzspezialisten im alternativmedizinischen Bereich ist Roland Liebscher-Bracht, der seit Jahrzehnten ein Konzept entwickelt, das die Fehlspannungen der Muskeln und Faszien um die betroffenen Gelenke ausgleichen soll. Auf diese Weise sollen Schmerzen deutlich und dauerhaft reduziert werden können und der Zug auf die betroffenen Gelenke so vermindert werden, dass sie eine Chance haben zu regenerieren.

Wie kann Osteopressur helfen?

Die Theorie dahinter ist, dass über 90 % der Schmerzen Alarmschmerzen sein sollen, die an den Muskeln und Faszien entstehen. Durch die Osteopressur werden Schmerzrezeptoren der betroffenen Muskeln am Knochen gedrückt und dadurch heruntergefahren. Der Schmerz und die muskuläre Spannung lassen nach. Auch das Gehirn selbst ist bei diesem Prozess beteiligt und speichert die Änderung des Spannungszustandes ab. Um den Zustand zu halten, müssen nun vom Patienten dauerhaft spezielle Dehnübungen gemacht werden. Denn sonst würden sich die Spannungszustände wieder einstellen (solange der Patient weiterhin sein Leben so führt wie vorher: z.B. wenig Sport, langes Sitzen in der Arbeit usw.).

Die Vision von Roland Liebscher-Bracht: Jeder, der Probleme mit den Gelenken hat und bereits eine OP in Erwägung zieht, sollte davor zumindest seine Therapie mit Osteopressur und speziellen Dehnübungen versuchen. Sicher ist in sehr schweren Fällen eine OP nicht immer vermeidbar, sondern sinnvoll. Aber ein Blick auf diese Alternative kann sich lohnen. Aktuell laufen wissenschaftliche Studien um den Erfolg dieser Therapie zu untermauern. Doch noch sind sie nicht abgeschlossen und von der Schulmedizin daher auch noch nicht vollends anerkannt. Bis es soweit ist, wird die Schulmedizin die Möglichkeit dieser Therapie, auch wenn sie Millionen Anhänger hat, dem Patienten vor einer möglichen OP nicht aufzeigen.

 

Holen Sie sich eine Zweitmeinung ein

Als Schmerzpatient kann es sinnvoll sein, sich zusätzlich zum ärztlichen Rat selbst Gedanken zu machen. Er sollte versuchen herauszufinden, welche Ursachen hinter dem oft chronischen Leiden stecken. Im Falle von Knie-Problemen liegt die Ursache oft in der Hüfte und einer funktionellen Hüftschiefstellung. Auch zu diesem Thema gibt es interessante alternativmedizinische Ansätze, beispielsweise in der Energiemedizin mit Ihren Meridianen, die es sich lohnt, genauer zu betrachten. Doch das ist wieder ein anderes Thema...

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Kommentare (14)

Gerald, 07.10.2022 - 16:00 Uhr

Habe seit knapp 20 Jahren Knorpelschäden 4. Grades in beiden Kniegelenken. Der Gelenkspalt ist weg. Hatte Knorpeltransplantation, Spritzen mit Eigenblut, Hyaluronsäure und Bauchfettzellen, Denervierung, Embolisation. Letzteres hat 5 Wochen geholfen, danach sind alle Schmerzen zurück. Macht in diesem Fall Osteopressur noch einen Sinn ? Die Ärzte raten zu neuen Kniegelenken.

Antwort von Michael Odendahl, verfasst am 13.10.2022

Lieber Patient, Ihre Situation ist schon sehr weit fortgeschritten und man hätte schon im frühen Stadium nachforschen müssen, was die Ursachen für die negative Entwicklung waren. Oft liegen diese nicht an den Knien selbst. Ich kann aufgrund Ihrer Beschreibung allein keine seriöse Empfehlung abgeben ohne Sie in der Praxis empfangen zu haben. Osteopressur könnten Sie aber, auch wenn Sie sich für neue Kniegelenke entscheiden, begleitend anwenden lassen. Alles Gute, Michael Odendahl

Gerlinde, 16.09.2022 - 12:22 Uhr

Wo finde ich einen Physiotherapeuten, der Osteopressur nach Bracht anbietet? Ich wohne in 53489 Sinzig.

Antwort von Michael Odendahl, verfasst am 13.10.2022

Bitte gehen Sie auf die Website von Liebscher & Bracht, da gibt es eine Therapeutensuche.

Sabine, 14.09.2022 - 05:24 Uhr

Interessante Sichtweise!

Roswitha, 13.06.2022 - 20:43 Uhr

Ich habe sehr große Schmerzen im rechten Knie. Suche einen Arzt, der mir wirklich sagt, was man machen kann.

Hans, 03.04.2022 - 13:48 Uhr

Diese Artikel sind sehr aufschlussreich.

Jürgen, 25.03.2022 - 10:28 Uhr

Unsere Tochter (33) hat seit einigen Monaten temporär starke Schmerzen im linken Kniegelenk. Eine 2. Meinung hat sie schon eingeholt, jedoch hat keiner dieser zwei Orthopäden eine "Alternative" vorgeschlagen!

Antwort von Michael Odendahl, verfasst am 28.03.2022

Ist schulmedizinisch keine Ursache feststellbar?

Klaus, 15.02.2022 - 17:46 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe Ihren Artikel aufmerksam gelesen. Meine Schmerzen sind im rechten Knie, aber ich habe manchmal Zweifel, ob die Schmerzen vom Hüftgelenk kommen. Ich werde mich um einen baldigen Termin in Ihrer Sprechstunde bemühen und hoffe auf eine gute Diagnose.

Antwort von Michael Odendahl, verfasst am 23.02.2022

Tatsächlich kommen Schmerzen im Knie häufig von der Hüfte. Bei Ihrem ersten Besuch machen wir daher generell zunächst Bewegungstests der Hüfte, um deren Funktionalität zu prüfen. Solange die Beweglichkeit der Hüfte nicht ausgeglichen ist, kann das Knie in der Regel nicht sinnvoll behandelt werden.

P. W., 06.12.2021 - 17:12 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin Jahrgang 1937 und litt vom 5. - 24. Lebensjahr an einer Osteomyelitis in der linken Beckenschaufel. Durch Verformungen während des Wachstums kam mit zunehmendem Alter zu Versteifungen des Hüftgelenkes und Knies. Eine OP wurde von Experten abgelehnt, da der z.Z. verkapselte Herd unmittelbar neben dem zu operierenden Hüftgelenk liegt. Durch Überbelastungen des gesunden rechten Beines, beginnen jetzt die Schmerzen bei Belastung immer stärker zu werden. Auch da wäre eine OP wegen eines Herzanarisma riskant. Ich suche jetzt nach einer Alternative, mich für den Rest meines Lebens auch ohne OP einigermaßen gehfähig zu halten. Ich wäre Ihnen außerordentlich verbunden, wenn es Ihnen möglich wäre, mir entsprechende Vorschläge machen zu können. Ich bin wohnhaft im Raum Allgäu und könnte durchaus auch eine persönliche Vorstellung wahrnehmen. Mit freundlichen Grüßen

Antwort von Michael Odendahl, verfasst am 07.12.2021

Sehr geehrter Herr P.W., Schmerzen bei Überbelastungen entstehen nach meiner Auffassung vor allem durch starke muskuläre Fehlspannungen in diesem Bereich. Da Sie die zu starke Belastung aktuell nicht vermeiden können, benötigen Sie die richtigen Dehnübungen, um die enorme Spannung in Muskeln und Faszien zu reduzieren. Diese Übungen sollten Sie täglich machen. Die Osteopressur unterstützt die schnelle Senkung der muskulären Verspannungen. Gerne machen Sie einen Termin in meiner Praxis, dann sehen wir direkt, ob die Osteopressur Ihnen hilft und ich zeige Ihnen die Übungen, die Sie täglich zu Hause machen sollten, um dauerhaft die Schmerzen zu reduzieren oder zu beseitigen. Machen Sie gerne hier über Jameda einen Termin oder rufen Sie mich an. Gute Besserung! Michael Odendahl

Post W., 06.12.2021 - 11:28 Uhr

Sehr geehrte dammen, sehr gehrte Herren, ich bin Jahrgang 1937 und litt von meinem 5. - 24. Lebensjahr an einer Osteomelitis an der linken Hüfte. Eine Verwachsung des gesamten Knochengerüstest war die Folge, die sich sich mit zunehmenden Alter auch auf Rücken, Knie usw. auswirkte. Eine OP wurde von Fachärzten abgelehnt, da der verkapselte Herd der Osteomelitis unmittelbar neben der Gelenkpfanne lag. Es kam zu Versteifungen des linken Beines in Hüfte und Knie. Durch Überlastung des rechten Beines ist inzwischen auch das rechte

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