Artikel 15/01/2021

Die Kniearthrose (sogenannte Gonarthrose): 3 Behandlungsprinzipien für Zuhause

Dr. med. Sebastian Fritz Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Chirotherapeut
Dr. med. Sebastian Fritz
Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Chirotherapeut
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Das Wichtigste vorab. Setzten Sie sich gut erreichbare Ziele, zum Beispiel: „Meine 15-Minuten am Tag“ für meine Kniebeschwerden. Diese Zeit können Sie im Verlauf dann ausdehnen.

Bestehen bei Ihnen Anlaufbeschwerden, Beschwerden beim Treppensteigen und zunehmende Bewegungseinschränkung im Alltag?

Arthrosebeschwerden des Kniegelenkes können sich sehr unterschiedlich äußern. Meist beginnt es mit einer eher kurzzeitigen Beschwerdesymptomatik zum Beispiel nach längerem Sitzen. Die schmerzfreien Intervalle werden jedoch bei zunehmendem Verschleiß stärker und schränken den Alltag zunehmend ein.

Was kann ich denn selber tun um die Beschwerden zu lindern oder auch das Fortschreiten der Arthrosebeschwerden zu verzögern?

Die wichtigste Information vorab: Nicht jede Arthrose muss operiert werden und durch die sogenannten konservativen Maßnahmen (nichtoperativen Maßnahmen) lassen sich die Beschwerden häufig erheblich verbessern, Schmerzen lindern, Bewegungen verbessern und operative Eingriffe hinauszögern oder vorerst vermeiden.

Hier gibt es drei wichtige Behandlungsprinzipien, welche selbst durchgeführt und umgesetzt werden können:

Bewegung – wer rastet, der rostet

Der Gelenkknorpel und der Meniskus als Stoßdämpfer des Gelenkes werden nur bei Bewegung ausreichend ernährt. Ein Schonen des Gelenkes ohne Belastung führt daher zu einer schlechteren Ernährungssituation des Knorpels und Meniskus und auch die Bewegungsumfänge werden schlechter.

Was aber tun, wenn die Kniegelenke schmerzen und wie soll ich mich bewegen?

Beginnen Sie mit kleinen Schritten:

Jede Bewegung tut Ihrem Gelenk gut. Gerade gleichförmige Bewegungen ohne höhere Belastung sind auch bei einem verschlissenen Gelenk noch möglich.

Beispiele wären:

  • Radfahren
  • Crosstrainer
  • gymnastische Übungen zu Hause
  • Spaziergänge mit Gehstöcken
  • Kraulschwimmen/Wassergymnastik
  • Nordic-Walking

Dehnungsübungen

Gerade die zunehmende Bewegungseinschränkung führt zu einer deutlichen Verschlechterung des Beschwerdebildes. Verkürzungen von Sehnen und zunehmende Gelenkversteifungen führen zu einer deutlichen Zunahme der Beschwerden.

Beginnen Sie mit leichten gymnastischen Dehnungsübungen für das Kniegelenk und ergänzen Sie diese die Behandlung der Faszien mit einer Faszienrolle und einem Faszienball. Es gibt hierzu sehr gute Anleitungen im Internet, z. B. auf Youtube etc.

Integrieren Sie die Übungen in Ihren Alltag: z. B. morgens und abends nach dem Zähneputzen.

Gesunde Lebensführung

Hierzu zählt eine gesunde, ausgewogene Ernährung (auch eine spezielle Arthrose-Ernährung kann hierbei unterstützen). Ein normales Körpergewicht und vor allem auch eine positive gedankliche Einstellung (Mindset) können zu einer deutlichen Änderung der Beschwerden führen.

Suchen Sie für sich persönlich heraus, was Ihnen gut tut. Beispiele hierfür sind Intervallfasten, „low carb“-Ernährung, Meditation oder Yoga. Auch hier gilt: kleine Ziele setzen und anfangen.

Was tun bei akuten Beschwerden?

Bei einer akuten Reizung können die sogenannten physikalischen Maßnahmen eine Reizlinderung bewirken. Kühlen mit Kältekompressen, Quarkpackung oder durchblutungsfördernde Wechselbäder können hierbei unterstützen.

Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Orthopäden darüber, mit welchen Therapieoptionen er Sie begleitend unterstützen kann.

Zum Schluss

Tun Sie sich und Ihrem Körper etwas Gutes. Kleine Ziele setzen und sie in den Alltag integrieren und das Wichtigste: Feiern Sie Ihre Erfolge!

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