Viele Probleme am Fuß- und Sprunggelenk müssen nicht zwingend durch eine Operation behandelt werden. In vielen Fällen ist zunächst ein konservativer Behandlungsversuch sinnvoll. Ein Baustein der konservativen Therapie am Fuß- und Sprunggelenk sind Einlagen.
Hier ist es allerdings extrem wichtig, dass die Einlagenversorgung individuell für die Patient:innen erfolgt. Einlagen, die im Handel „von der Stange“ kommen oder im Versandhandel mit einem Abdruck, in Eigenregie zuhause angefertigt werden, berücksichtigen nicht immer die anatomischen Gegebenheiten und vor allem das individuelle Krankheitsbild. Es kann passieren, dass eine Einlage dann nicht wirkt oder gar das Problem verschlimmert.
Einlagen unterscheiden sich ganz erheblich. Zum einen können, je nach gewünschter Wirkung, verschiedene Materialien verwendet werden wie z. B. Kork, Leder oder thermoplastische Materialien und Schaumstoff.
Zum anderen werden in individuellen Einlagen unterschiedliche Funktionselemente eingebaut, die genau den Bedürfnissen und dem Beschwerdebild angepasst sind. Durch die Kombination dieser vielen verschiedenen Elemente und Materialien ist eine Vielfalt der Versorgungsmöglichkeiten möglich.
Grundsätzlich werden bei einer Einlagenversorgung vier Konzepte unterschieden:
a) Korrigierende Einlagen
b) Stützende Einlagen
c) Entlastende Einlagen
d) Sensomotorische bzw. propriozeptive Einlagen
Die korrigierenden Schuheinlagen werden insbesondere am noch wachsenden Fuß eingesetzt. Die Einlage soll eine lenkende Kraft ausüben und den Fuß im Wachstum in die gewünschte Richtung bringen.
Die stützenden Einlagen kommen vorwiegend bei Haltungs- oder Stellungsfehlern zum Einsatz. Hier dient die Einlage dazu, den Fuß, sowohl bei statischer als auch bei dynamischer Belastung, möglichst in der korrekten Position zu sichern.
Entlastende Einlagen hingegen sollen im Grunde keine Korrektur des Fußes erzielen. Dieser Einlagentyp dient dazu, den Fuß zu betten und schmerzhafte Belastungszonen zu reduzieren.
Bei den sensomotorischen Einlagen wird die Oberfläche der Einlage mit kleinen, individuell angepassten Spots gestaltet. Es fühlt sich im ersten Moment so an, als sei die Oberfläche der Einlage ein wenig uneben. Für manche Patient:innen ist dies zunächst etwas gewöhnungsbedürftig.
Durch diese kleinen Unebenheiten werden allerdings die Nervenenden und Rezeptoren im Fuß stimuliert. Sie senden diese Informationen über die Nervenbahnen an das zentrale Nervensystem (ZNS). Im Gehirn werden diese Reize verarbeitet und als motorischer Impuls an die Muskeln und Gelenke im Bein und Fuß zurückgesendet. Als Reaktion treten dann im Körper eine veränderte Muskel- und Sehnenspannung ein. Diese Prozesse laufen vollkommen unbewusst und unwillkürlich ab. Als Resultat verändern sich die gesamte Körperstatik und Haltung.
Zur Korrektur und zur Stützung des Fußes stehen bei der Anfertigung von Einlagen verschiedene Elemente zur Verfügung. Einige seien an dieser Stelle dargestellt:
Um eine optimale Versorgung und individuelle Versorgung zu erzielen, werden diese verschiedenen Elemente meist miteinander kombiniert. So kann beispielsweise bei Schmerzen am Vorfuß eine Einlage mit einer Pelotte bzw. Stufe in Kombination mit einer Vorfußweichbettung einerseits die Mittelfußknochen gut stützen. Gleichzeitig kann sie die schmerzhafte Stelle weich betten und dort den Druck vermindern.
Aufgrund der individuellen Krankheitsbilder und den verschiedenen Bauweisen von Einlagen sollte vor einer Versorgung eine sorgfältige fachgerechte Untersuchung und Beratung erfolgen, um eine optimale Anfertigung mit dem gewünschten Effekt zu erzielen.
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