pAVK (Periphere arterielle Verschlusskrankheit) bzw. Schaufensterkrankheit wirksam behandeln

© Gelenkklinik Gundelfingen

 

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Erkrankung der arteriellen Blutgefäße in den Armen oder Beinen. Der Verlauf der pAVK wird bestimmt durch eine zunehmende Einengung der Arterien. Männer sind bis zu 4 mal häufiger betroffen als Frauen. Etwa 10% der Bevölkerung über dem 60. Lebensjahr ist betroffen.

Symptome der pAVK (Schaufensterkrankheit)
Die Krankheit der pAVK kann im Anfangsstadium (Stadium I der pAVK) lange symptomfrei verlaufen. Leitsymptom bei der pAVK Stadium IIa ist eine Einschränkung der maximalen Gehstrecke durch starke Beschwerden. Die Patienten bleiben dann mit Schmerzen und Wadenkrämpfen stehen, um sich zu erholen. Daher kommt der Name “Schaufensterkrankheit”. Im Stadium IIb der pAVK sinkt die Gehstrecke unter 250 m ab. Das Stadium III zeichnet sich durch Ruheschmerzen aus, die nicht mehr belastungsabhängig sind. Im Endstadium - Stadium IV der pAVK - können auch schmerzhafte Nekrosen, also das Absterben ganzer Gewebsteile eintreten, die nicht selten zu Amputationen führen. Fahle, kalte Haut und Schwäche gehören zu den offenkundigen Folgen der Durchblutungsprobleme. Der Arzt diagnostiziert die pAVK aus der Beschwerdeschilderung des Patienten. Durch eine Gefäßuntersuchung (angiologische Untersuchung) kann die Gefäßverengung dann sicher festgestellt werden.

Auslöser und Ursachen der pAVK
Ursache der pAVK (Schaufensterkrankheit) ist fast stets eine Durchblutungsstörung infolge zunehmender Einengung der Arterien. Meist geschieht dies schleichend durch die Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Die Ursachen für die Arterienverkalkung sind auch Risikofaktoren für die pAVK (Schaufensterkrankheit): Rauchen, zu hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck, Diabetes und Bewegungsmangel.

Zellbiologische Analyse der pAVK (Schaufensterkrankheit)
Durchblutungsstörungen verursachen einen Mangel an Nährstoffen und Sauerstoff in den betroffenen Regionen des Körpers. Der im Gehen gesteigerte Bedarf an eine erhöhte Nährstoffzufuhr und Sauerstoffversorgungwird nicht mehr erfüllt. Die Zellen schalten bei Sauerstoffmangel auf Milchsäurevergärung um. Die Milchsäure wird in die extrazelluläre Matrix ausgeschieden. Wegen der gestörten Durchblutung ist deshalb auch die Mikrozirkulation, mit dem Stoffaustausch zwischen der extrazellulären Matrix und den Zellen, gestört. Die Abfallstoffe akkumulieren und sorgen für eine lokale Übersäuerung, die die Schmerzfühler im Gewebe reizt und zu den typischen Schmerzen bei der pAVK führt.

Die Standardtherapie von pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
Ziel der Behandlung der pAVK ist die Verlängerung oder Erhaltung der schmerzfreien Gehstrecke. Die Reduzierung der Risikofaktoren steht im Vordergrund der Behandlung. Dazu gehört die Behandlung von Stoffwechselstörungen und des Bluthochdrucks. Schädliche Gewohnheiten (Rauchen) müssen eingestellt werden. Mit Medikamenten können auch die Fließeigenschaft des Blutes und der Durchmesser der Arterien verbessert werden. Auch gefäßchirurgische Eingriffe können helfen.

Zellbiologische Analyse der Schaufensterkrankheit
Die Schmerzen bei pAVK sind abhängig von der Mikrozirkulation in den betroffenen Geweben. Was bedeutet das? Keine Zelle wird direkt von Blutgefäßen versorgt. Zwischen den Wänden der kleinsten Blutgefäße und den Zellen werden Nährstoffe und Sauerstoff durch einen Diffusionsraum, die extrazelluläre Matrix, transportiert. Entscheidend ist also nicht, was der Mensch an Nährstoffen einnimmt - sondern was tatsächlich über diese Endstrecke des Stofftransportes bei der einzelnen Zelle ankommt.

Rolle der Matrix-Therapie bei der Therapie der pAVK (Schaufensterkrankheit)
Neben der oben kurz dargestellten medikamentösen Therapie will die zellbiologische Regulationsmedizin vor allem durch physiotherapeutische Unterstützung der Mikrozirkulation die Beschwerden lindern, indem der Stoffwechsel der Zellen in den unterversorgten Geweben verbessert wird.

Erfahrungen der Zellbiologischen Regulationstherapie bei pAVK
Durch einen Vibrationseintrag durch die biomechanische Stimulation in die Muskulatur der schmerzenden Region und die benachbarte Muskulatur kann die Gehstrecke deutlich erhöht werden. Wir haben Patienten erlebt, deren Gehstrecke sich von weniger als 250 m auf über 1 km erhöht hat. Durch die therapeutische Vibration werden die Stoffwechselrückstände in der extrazellulären Matrix gelöst. Die Muskeleigenrhytmik (Ruhevibration) wird wieder normalisiert. Diese Muskelvibration regt auch weiterhin die lebenswichtige Mikrozirkulation in den Geweben an. Die Matrix-Therapie ZRT, die durch zertifizierte Physiotherapeuten ausgeübt wird, ist nach unserer klinischen Erfahrung über 8 Jahre ein wirksamer Beitrag zur Physiotherapie von pAVK Patienten.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

Wie hilfreich fanden Sie diesen Artikel? 17

Kommentare (10)

Regina M., 31.03.2016 - 23:06 Uhr

Ich habe immer Schmerzen in den Oberschenkeln, die vom Unterbauch ausstrahlen. Zudem habe ich Taubheitsgefühle in beiden Vorderfüßen und in der Nacht sehr schmerzhafte Krämpfe, ausgehend von der Ferse. Bei mir wurde die PAVK festgestellt und ich habe in der linken und rechten Beckenarterie bereits Stents. Ich habe Angst, dass es so weiter geht.

Antwort von Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso, verfasst am 24.05.2016

Liebe Patientin, die pAVK ist tatsächlich eine chronische Erkrankung. Neben den akuten Therapien kann sie nur durch eine Lebensstilanpassung langfristig gebessert werden.

Christa, 22.04.2015 - 15:33 Uhr

Ich wohne im Raum Nürnberg, welcher Arzt führt die ZRT-Matrixtherapie bei Schaufensterkrankheit durch? Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen? Für ihre Antwort bedanke ich mich. Mit freundlichem Gruß Christa

Antwort von Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso, verfasst am 29.01.2016

Liebe Patientin, bitte erkundigen Sie sich in dem Therapeutenverzeichnis auf der Webseite www.zellmatrix.de. Dort sind die Ärzte und Therapeuten regional aufgeschlüsselt

Anna, 25.06.2014 - 12:05 Uhr

Guten Tag ! Schmerzen, Schmerzen die ganze Zeit ! Der Arzt stellte arg verschlissene Nackenwirbel, ab dem dritten, fest. Mit IBU und Novaminsulfon behandelt ,seit mitte May.Was aber bisher keinerlei Erleichterung brachte, im Gegenteil nun sind Taubheit und noch mehr Schmerzen dazu gekommen. Gibt es denn keine Linderung ??? Quaddelspritzen waren auch erfolglos .Ich kann doch nicht immer mit Schmerzen leben. Mit freundlichen Grüßen,auf Antwort hoffend..........Anna

Antwort von Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso, verfasst am 23.09.2014

Liebe Patientin, in dem Forum zu dem Artikel zu peripherer Arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) sind Sie mit dieser Anfrage nicht ganz richtig. Ich würde Sie bitten sich an einen Orthopäden oder Neurochirurgen zu wenden.

John, 28.04.2014 - 11:33 Uhr

guten Tag, mir steht eine Hüft-Tep bevor,es gibt (gab) da allerdings ein Problem das ich vor zwei Jahren im Krankenhaus lag mit einer Beinthrombose und nachfolgender Lungenembolie. Damals sollte ich schon mit der Hüfte operiert werden aber der Chirug verweigerte die Operation durch eben diesen Thrombose/Embolie Vorfall! Ich war kürzlich zu einem Herzspezialisten,der meinte nach der Untersuchung das wieder alles soweit in Ordnung wäre sodass eine OP jetzt durchgeführt werden kann,ausserdem habe ich noch einen Termin bei einem Venenspezalisten damit dieser meine Beinvenen überprüfen kann,wenn das auch alles wieder in Ordnung ist, müsste ich doch keine große Angst mehr vor einer Operation haben...oder muss ich jetzt den Rest meines Lebens mit Schmerzen verbringen? Vielen Dank für Antwort

Antwort von Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso, verfasst am 24.05.2014

Lieber Patient, sie Stellen diese Frage nicht zur peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), sondern zur Situation nach Venenthrombose. Bitte klären Sie diese Fragen zu Operationsrisiken in enger Kooperation mit Ihren Spezialisten, die Ihnen gerne zur Seite stehen. Während allgemeine Hinweise in einem Forum gegeben werden können, ist eine Stellungnahme zu einem bestimmten Fall bzw. einer OP-bezogenen Risikokonstellation natürlich ausgeschlossen. Ich wüsche Ihnen alles Gute.

Christa, 17.03.2014 - 13:30 Uhr

Manchmal kann ich nicht mal 5 Schritt gehen und beim Liegen werden die Waden ganz heiss und schmerzen. Kühle tut gut

Antwort von Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso, verfasst am 24.05.2014

Liebe Patientin, vielen Dank für Ihren kurzen Bericht. diese Symptome sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt abklären. Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit macht ähnliche Symptome, aber eine Gehstrecke von nur 5 Schritten ohne Vorgeschichte ist schon sehr kurz und auch für die pAVK nicht unbedingt kennzeichnend.

Interessante Artikel zum Thema

Sie suchen einen passenden Arzt für Ihre Symptome?