Artikel 31/03/2015

Osteoporose - die unterschätzte Volkskrankheit

Dr. med. Harry Tschebiner Frauenarzt (Gynäkologe)
Dr. med. Harry Tschebiner
Frauenarzt (Gynäkologe)
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Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen und kann zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führen. Frauen leiden häufiger an Osteoporose als Männer. Das Risiko steigt mit dem Alter an. Mehr als ein Drittel aller Frauen über 60 Jahre ist betroffen.

Besonders heimtückisch ist es, dass eine Osteoporose ohne bereits eingetretene Knochenbrüche keine Beschwerden macht. Sie kann ausschließlich durch eine Messung der Knochendichte oder der Knochensteifigkeit diagnostiziert werden. Wenn bereits Frakturen eingetreten sind, zum Beispiel am Wirbelkörper, führen diese häufig zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen.

Mit etwa 30 Jahren hat der Mensch seine maximale Knochenmasse aufgebaut, dies kann durch ausreichende Zufuhr von Milchprodukten und Bewegung gefördert werden. Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse allmählich wieder ab.

Faktoren, die die Knochendichte negativ beeinflussen:

  • Östrogendefizit in den Wechseljahren
  • Bewegungsmangel
  • Kalziumarme Ernährung und Diäten
  • Übermäßiger Genuss von Kaffee, Cola und Zigaretten
  • Längere Cortison-Therapie
  • Graziler Körperbau bzw. Untergewicht
  • Familiäre Osteoporose
  • u. a. m.

Vorsorgeuntersuchung und Therapiemöglichkeiten

Eine Früherkennungs-Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr erscheint sinnvoll, diese wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen obwohl volkswirtschaftlich bedeutende Kosten durch die Folgen dieser Erkrankung entstehen. Bei erhöhtem Risiko durch die persönliche Vorgeschichte oder erbliche Belastung ist eine frühere Diagnostik angeraten. Diese kann erfolgen durch:

  • Ultraschall- Untersuchung der Knochensteifigkeit am Fersenbein
  • Knochendichtemessung durch DXA-Methode (Digitales Röntgen) an Wirbelsäule und Hüfte
  • Ergänzende Laboruntersuchungen

Unterschreitet der gemessene Wert eine bestimmte Grenze, so sind neben knochenwirksamer sportlicher Betätigung medikamentöse Maßnahmen in einem Stufenkonzept angezeigt:

  • Basistherapie mit Vitamin D und Calcium
  • Spezifische Medikamente, die allerdings nur unter Anleitung eines auf Osteoporose spezialisierten Arztes eingenommen werden sollten:
  • Östrogene
  • Biphosphonate
  • SERMS (hormonähnliche Substanzen)
  • Parathormon
  • u. a. m.

Immer wieder hört man, dass ältere Menschen, mehr Frauen als Männer, zuhause einen Sturz erleiden, der insbesondere bei vorhandener Osteoporose häufiger zu einem Oberschenkelhals- oder Beckenbruch führt. Ein nicht zu kleiner Teil dieser Menschen versterben leider an den Folgen dieser häuslichen Unfälle! Manchmal wäre das durch eine rechtzeitige Diagnose vermeidbar gewesen.

Was die wenigsten Menschen wissen: verlorene Knochensubstanz kann durch eine entsprechende Behandlung wieder aufgebaut werden. Für eine Therapie der Osteoporose ist es nie zu spät!

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