Artikel 19/02/2016

Wenn der Boden plötzlich wackelt - Sturzgefahr erkennen (Teil 2)

Team jameda
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3-D Wirbelsäulenvermessung

Der Vorteil der 3-D Wirbelsäulenvermessung liegt u.a. darin, dass spezielle Schuhe und Schuheinlagen exakt angepasst und überprüft werden können.

Das 3-D-Mess-System ermöglicht eine schnelle und berührungslose Vermessung des menschlichen Rückens und der Wirbelsäule.

Die Untersuchung ist eine strahlungsfreie Alternative zum Röntgen. Rückenschmerzen sind sehr häufig Fehlstellungen der Wirbelsäule oder muskulärer Fehlhaltungen.

Auch Verbiegungen oder Verdrehungen der Wirbelsäule (sogenannte Skoliosen) führen zu Rückenbeschwerden. Andere Ursachen können Achsfehler der Beine (z.B. O- oder X-Beine) oder Beinlängendifferenzen sein.

Funktionelle Störungen wie Wirbelgelenkblockaden („eingeklemmter Nerv“) führen zu muskulären Fehlhaltungen mit verkürzten Muskeln und Bändern.

Empfohlen wird dieses Verfahren u.a. von dem Bundesverband der deutschen Rückenschulen.

Wann ist eine 3D-Vermessung sinnvoll?

  • zur Diagnostik und Therapie bei Rücken- und Wirbelsäulenproblemen (z.B. bei Bandscheibenschäden/-vorfällen, chronischen Kopfschmerzen)
  • bei festgestellter Rückgratverkrümmung oder Fehlhaltung
  • bei Beckenschiefständen und Beinlängendifferenzen (angeboren oder nach Hüftoperationen)
  • bei Erstuntersuchungen zur Ergänzung oder als Ersatz zum Röntgen
  • zur regelmäßigen Verlaufskontrolle, Dokumentation und Anpassung von therapeutischen Maßnahmen
  • zur Anpassung und Überprüfung spezieller Schuhe bzw. Schuheinlagen

Die 3-D-Vermessung erlaubt eine exakte Vermessung. Dadurch können Therapien individueller, gezielter und erfolgreicher ausgewählt werden.

Die ganzheitliche Diagnostik wird unterstützt, Korrekturmaßnahmen können exakter bestimmt werden. Durch Verlaufskontrollen bei Wirbelsäulenverkrümmungen können die Therapiemaßnahmen genauer und individueller eingestellt und dokumentiert werden.

Die Kernspinresonanz

Mehr als 15 Millionen Deutsche haben Arthrose und sind abhängig von den betroffenen Gelenken sturzgefährdet.

Einen neuen und schonenden Ansatz zur Behandlung bietet die Multibiosignal-Kernspinresonanz-Therapie (MBST), deren Wirkmechanismus - wie der Name schon sagt - direkt von der Kernspintomographie, dem zur Zeit genauesten und teuersten Diagnoseverfahren, abgeleitet ist.

Das Verfahren wurde mit dem Ziel entwickelt, den körpereigenen Zellstoffwechsel zu aktivieren, um damit eine Regeneration von defektem Knorpel- oder Knochengewebe zu ermöglichen.

Neu dabei ist jedoch, dass hochwirksame Kernspinresonanzimpulse von außen in das erkrankte Knorpelgewebe übertragen werden.

Der gesunde Stoffwechsel der Knorpelzellen wird wieder angeregt. Somit werden nicht nur die Schmerzen, sondern vor allem die Ursachen der Arthrose bekämpft. Es ist das weltweit einzige Verfahren, das die physikalischen Impulse der Kernspinresonanz (MRT) therapeutisch einsetzt.

MBST kann z.B. bei folgenden Beschwerden angewendet werden:

  • Arthrose in Hüft- und Kniegelenken
  • Finger-, Fuß- und Sprunggelenken
  • Verschleiß der Wirbelsäule
  • etc.

Während einer Behandlung findet kein äußerer Eingriff in den Körper statt. Diese schonende Methode ist schmerzfrei und bislang sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Am 27.6.2014 wurde MBST als Top-Innovator 2014 ausgezeichnet. In vielen Fällen kann diese Therapie eine Alternative zu einer Operation oder zu einem künstlichen Gelenk sein.

Sturzvermeidung im Wohnbereich

  • Teppiche und Läufer müssen rutschfest befestigt sein. Teppiche mit hohen Kanten sollten entfernt werden.
  • Empfehlenswert ist es Stufen oder Türschwellen zu markieren, z.B. mit Leuchtstreifen. Sie verhindern, dass Stufen oder Schwellen übersehen werden.
  • Der Wohnbereich sollte hell genug sein, insbesondere das Treppenhaus. Bewegungsmelder können hier für eine bessere Beleuchtung sorgen. Im Bad geben rutschfeste Matten in Dusche und Wanne mehr Sicherheit. Ebenso sollte für Hand- und Haltegriffe gesorgt werden.
  • Der Boden sollte trocken gehalten werden. Verschüttete Flüssigkeit muss sofort aufgewischt werden.
  • Bei Problemen, wie zum Beispiel vom Toilettensitz aufzustehen, könnte eine Toilettensitzerhöhung hilfreich sein. Vor dem Toilettengang sollte man sich zunächst 1-2 Minuten aufrecht auf den Bettrand setzen, damit sich der Blutdruck stabilisiert. Der Weg zur Toilette sollte außerdem frei von Stolperfallen sein.
  • Die Beleuchtung sollte ausreichend sein: Nutzen Sie Bewegungsmelder! Ein eventuell erforderlicher Toilettenstuhl sollte direkt neben dem Bett stehen.
  • Das Telefon sollte gut erreichbar sein und der Weg dorthin stets frei von Stolperfallen. Sinnvoll ist es, ein Telefon in mehreren Zimmern zu haben sowie ein weiteres tragbares Telefon immer bei sich zu tragen.
  • Stühle im Wohnbereich sollten hoch und stabil sein und über Armlehnen verfügen. Das Unterlegen von Kissen erleichtert hierbei das Aufstehen.

Sturztraining

Stürze zu vermeiden, ist das Ziel einer effektiven Sturzprophylaxe. Hierzu gehört es Muskulatur und Koordination zu stärken. Empfehlenswert zur Sturzprophylaxe ist ein Gleichgewichtstraining:

Hier wird sicheres Aufstehen, Stehen, Setzen und Gehen trainiert. Insbesondere aber Drehbewegungen und das Halten des Gleichgewichtes werden geübt. Auch sollte über eine Medikamentenanpassung nachgedacht werden.

Die Becken- Hüftmuskulatur kontrolliert Schwerkraft und Fliehkraft bei der Gewichtsverlagerung auf ein Bein. Diese Muskeln sind deshalb essenziell und stehen im Mittelpunkt eines knochenbruchvermeidenden Bewegungsprogrammes. Die Muskelkraft und die Muskelleistung dieser Muskelgruppen muss deshalb zwingend gesteigert werden

Labor

Da Muskeln besonders viel Eiweiß benötigen, muss auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden. Insbesondere dann, wenn das Ziel verfolgt wird, neue Muskelmasse aufzubauen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Vitamin D auf die Muskelfunktion und die Knochenmasse.

So konnte nachgewiesen werden, dass eine ausreichende Vitamin D Zufuhr die Sturzgefahr um ca. 40 Prozent zu senken vermag. Aber gerade Senioren leiden unter einem Vitamin D Mangel, der insbesondere im Alter weit verbreitet ist.

Ein Grund hierfür ist, dass gerade die „Altershaut“ in der Vitamin D Bildung eingeschränkt ist. Negative Auswirkungen auf den Knochen haben auch ein Vitamin B12 und Vitamin B9 Mangel (Folsäure), ebenso ein erhöhter Homocysteinwert, der oft auf einem Mangel an Vitamin B9 und B12 beruht.

Empfehlenswert ist deshalb die Bestimmung des Vitamins B9, des Holotranscobalamins („aktive Form“ des Vitamin B12), des Homocysteins und insbesondere des Vitamins D im Blut.

Muskeltonus-Messung

Durch die Elektromyographie (Muskel-EMG) ergeben sich Hinweise auf abgeschwächte oder verspannte Muskelpartien. Muskuläre Spannungszustände werden mit der EMG Messung sichtbar gemacht und objektiviert, um einen konkreten Ansatz für Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Häufig ist die Rückenmuskulatur betroffen. Hier gilt es zur Schmerzlinderung den Muskeltonus zu senken.

Aktiv vorbeugen gegen Knochenbrüche

  • Osteoporose frühzeitig erkennen.
  • Lassen Sie ihre Knochendichte messen (DXA).
  • Osteoporose kann wirksam behandelt werden, das mindert bei einem Sturz die Knochenbruchgefahr.

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