Team jameda
Ihr Termin für die Leistenbruch-OP rückt näher und Sie möchten wissen, ob es Unterschiede bei den einzelnen Verfahren gibt und was Sie wann nach der OP tun dürfen? Lesen Sie hier, welche OP-Methoden es gibt und wie Sie sich danach verhalten sollten.
Sie würden den bevorstehenden OP-Termin am liebsten absagen? Tun Sie es nicht! Ein Leistenbruch heilt nie automatisch. Das gilt nicht nur für Männer, die Hauptbetroffenen, sondern auch für Kinder, Babys und Frauen. Jeder noch so scheinbar harmloser Leistenbruch sollte laut deutschen Leitlinien operiert werden. Insbesondere wenn er Beschwerden verursacht, um gefährlichen Komplikationen vorzubeugen, wie zum Beispiel die Einklemmung von Darmschlingen im Leistenwandbruch.
So ein Vorfall muss dringend operiert werden, sonst sterben die eingeklemmten Darmteile ab, ein Darmverschluss droht, die Darmwand kann aufbrechen und zu Bauchfellentzündung und Blutvergiftung führen. Darüber hinaus kann die Blutzufuhr zu Hoden beziehungsweise Eierstöcken unterbrochen werden. Nur wenn eine Operation nicht möglich ist, zum Beispiel aufgrund des Alters oder anderer Erkrankungen, trägt der Betroffene ein Bruchband. Ein Bruchband kann auch hilfreich sein, wenn sich der OP-Termin verzögert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Leistenbruch operativ zu versorgen. Die OP kann offen oder minimalinvasiv durchgeführt werden, je nach Einzelfall. Bei der offenen OP wird ein größerer Schnitt gemacht, wobei bei den minimalinvasiven Verfahren mehrere kleine Schnitte nötig sind. So oder so schiebt der Chirurg das von der Bauchhöhle herausragende Teil wieder zurück und schließt die Bruchstelle.
Beide Methoden gehören zum chirurgischen Routine-Alltag und verursachen meistens keine Komplikationen. Manchmal bilden sich jedoch Rezidive, insbesondere nach den minimalinvasiven Verfahren oder wenn die Leistenwand nicht mit einem Kunststoffnetz oder körpereigenem Gewebe unterstützt wird.
Eine Leistenbruch-OP kann unter Vollnarkose oder Lokalanästhesie durchgeführt werden. Oft reicht eine ambulante Behandlung aus, wobei der Betroffene noch am Tag des Eingriffs nach Hause darf. Bei Kleinkindern jedoch ist manchmal aus Sicherheitsgründen ein Aufenthalt im Krankenhaus über Nacht nötig.
Bei einer offenen Leistenbruch-OP können unterschiedliche Techniken angewendet werden. Die Methoden nach Shouldice und Bassini beruhen auf der Nutzung von Bindegewebe und Muskeln zur Verstärkung der Leistenwand, wobei bei der Lichtenstein-Methode ein Kunststoffnetz zu diesem Zweck implantiert wird. Die Kunststoffnetze sind titan- oder sauerstoffbeschichtet und können theoretisch eine Entzündung verursachen.
Die minimalinvasiven Leistenbruch-Operationen sind laparoskopische-OPs und verursachen dadurch weniger Schmerzen nach dem Eingriff als offene Operationen. Es gibt zwei minimalinvasive Techniken:
Je vorsichtiger Sie nach der OP sind, desto schneller werden Sie sich erholen und desto kleiner ist das Risiko eines Rezidivs und anderer Komplikationen. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Eine Leistenbruch-OP kann mit mehreren Techniken durchgeführt werden. Obwohl es sich um eine Routine-Operation handelt, birgt sie Risiken, wie zum Beispiel ein Rezidiv. Vermeiden Sie Komplikationen, indem Sie genau den Anweisungen Ihres Arztes folgen.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.