Artikel 17/07/2014

Hallux valgus - Vorfußschmerzen - Großzehenballen - Arthrose (Teil 2)

Dr. med. Tarek Raslan Orthopäde & Unfallchirurg, Sportmediziner, Fußchirurg
Dr. med. Tarek Raslan
Orthopäde & Unfallchirurg, Sportmediziner, Fußchirurg
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Metatarsalgie (Schmerzen in der Fußsohle am Vorfuß)
Eine Folge des Spreizfußes sind die brennenden Schmerzen, eventuell mit schmerzhafter Hornhautbildung an der Fußsohle des Vorfußes (Metatarsalgie). Dies kommt durch die Schwächung und Abflachung des Querbandes des Vorfußes und die Absenkung der Mittelfußknochenkopf der 2., 3. und 4. Zehe. Viele Patienten besuchen, wegen der schmerzhaften Schwielen, den Hautarzt bzw. die Fußpflege. Die Ursache der Schwiele ist keine Hauterkrankung, sondern eine Druckstelle der Haut durch den abgesunkenen Mittelfußknochenkopf. Die Schmerzen wurden durch Reizung der Schleimbeutel zwischen der Haut und dem abgesunkenen Mittelfußkopf verursacht. Nach Erschöpfung aller konservativen Maßnahmen wie Einlagen oder Schmetterlingsrollen steht zur Schmerz- und Schwielenbeseitigung eine kleine moderne Operationsmethode (Weilosteotomie) zur Verfügung.

Hammer- und Krallenzehe
Der Spreizfuß und die Ballenbildung der Großzehen werden begleitet von Fehlstellungen der Hammer- oder Krallenzehen, der Zehen 2, 3, 4 oder 5. Bei der Hammerzehe ist das Grundgelenk gestreckt, während das Endgelenk oder auch das Mittelgelenk oft rechtwinklig gebeugt ist.

Von Krallenzehen spricht man, wenn bei gebeugtem Mittel- und Endgelenk eine Überstreckung im Grundgelenk vorliegt, wobei es zur Hornhautablagerung über dem Mittelgelenk mit Hautreizung und möglicherweise nachfolgender Entzündung kommt (Hühnerauge). Die Indikation zur Operation besteht nur, wenn die Deformität Schmerzen verursacht, insbesondere Druckbeschwerden im Schuh. Die Korrektur könnte separat oder im Rahmen der Ballenkorrektur unternommen werden. Auch bei der Planung der Korrektur der Hammer- und Krallenzehen stehen uns verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Die ausgewählte Operation hängt vom Alter des Patienten und der Art der Fehlstellung, ob diese flexibel, d.h. passiv korrigierbar, oder fixiert steif ist.

Hallux rigidus (Arthrose des Großzehengrundgelenkes)
Bei starken schmerzhaften degenerativen Veränderungen des Großzehengrundgelenkes mit oder ohne Fehlstellung (Hallux rigidus) stehen uns nach Ausschöpfung aller konservativen Maßnahmen verschiedene operative Methoden zur Verfügung. Die Operationsmethode hängt von Alter, beruflichen und sportlichen Aktivitäten und Stadien des Verschleißes ab. Unmittelbar nach den Ballen- und Vorfußoperationen ist die Vollbelastung in einem Vorfußentlastungsschuh möglich. Der Schuh wird bis 6 Wochen nach der Operation getragen.

Sehr wichtig ist:
Für die Indikation zur Operation der Großzehenballen (Hallux Valgus), Arthrose der Großzehe (Hallux rigidus) und anderer Fehlstellungen des Vorfußes spielen kosmetische Gründe gar keine Rolle, sondern permanente Schmerzen, der Leidensdruck und die Geheinschränkung sind die Gründe für eine Korrektur-Operation.

Das Behandlungskonzept ist individuell zu planen und muss mit den Patienten ausführlich besprochen werden. Berücksichtigt werden muss die Indikation für die Operation, welche Operationsmethode angewandt werden muss, der Plan und die Dauer der Nachbehandlung sowie die Dauer der Arbeitsunfähigkeit, sodass der Patient auch seine privaten und beruflichen Angelegenheiten planen kann.

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