Artikel 07/05/2016

Wirbelsäulenarthrose: Ursachen und Behandlung (Teil 2)

Dr. med. Peter Konrad Sigg Orthopäde & Unfallchirurg
Dr. med. Peter Konrad Sigg
Orthopäde & Unfallchirurg
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Es zeigt sich immer mehr, dass bei Arthrose und Rheuma nicht nur die Knorpeloberfläche und deren Schmierung mit Hyaluron, sondern die Knochenrinde, die Kapseln und Bänder sowie das umgebende regionale Fasziensystem von besonderer Bedeutung sind.

Nicht nur Spezialisten in Kliniken und berühmte Promi-Docs wenden immer häufiger bildgesteuerte Mischspritzen von Hyaluronen und konditioniertem Plasma aus Eigenblut an Hüfte und Rücken an. Auch Kreuzbein, Lendenwirbel, Bandscheiben und vor allem auch die epidurale Rückenmarkskanalauskleidung sind dem Spezialisten bildgesteuert so mittlerweile gut zugänglich geworden.

Wann ist eine Operation notwendig?

Bei weit fortgeschrittener Arthrose, also spezifischem Rückenschmerz mit zunehmenden Einschränkungen, Ausfällen und Lähmungen, ist eine chirurgische Operation unvermeidlich!

Wenn z.B. der Rückenmarkskanal durch Bandscheibenaufbrauch/ Diskose/ Osteochondrose und durch Arthrose der Wirbelgelenke (Spondylarthrose) so stark eingeengt ist, dass durch eine massive Spinalkanalstenose die Nervenstränge abgedrückt werden und ihre Funktion zunehmend verlieren, muss eventuell eine neurologische Nervenfunktionsuntersuchung und eine Erweiterung des Nervenkanals in der stark arthrotischen Wirbelsäule in Erwägung gezogen werden.

Diese Eingriffe an der Wirbelsäule zählen heute zu den am häufigsten vorgenommenen chirurgisch-orthopädischen planbaren stationären Eingriffen zum Erhalt der selbständigen Gehfähigkeit. Die Techniken werden immer schonender und der Aufenthalt in der Klinik sowie die Nachbehandlung hierfür immer einfacher und kürzer.

Doch auch durch eine noch so minimalinvasive, schonend durchgeführte Erweiterung des Spinalkanals oder/ und des Nervenaustrittskanals wird der zugehörige Wirbelsäulenabschnitt meist destabilisiert. Häufig muss dann auch eine segmentale Stabilisation, also Versteifung erfolgen. Immer mehr Patienten/ -innen kennen die Kettenreaktion von Bandscheibenvorfall, Segment-/ Wirbellockerung, Segment-/ Wirbelarthrose, Spinalkanalstenose mit Schaufensterkrankheit, etc. aus eigener Erfahrung.

Entzündung des Kreuzbeins als Schmerzursache

Dabei hat sich zunehmend herausgestellt, dass die eigentliche Basis der Wirbelsäule, also das zwischen den beiden Beckenschaufelknochen und unter dem untersten Lendenwirbel eingefügte Kreuzbein, ebenfalls eine schmerzhafte Instabilität aufweist.

Langes Sitzen, Fehlbelastungen beim Sport, eine rheumatische oder arthrotische Kreuzdarmbeingelenksentzündung wird jetzt schon bei etwa jedem dritten bis vierten tiefen Rückenschmerz oder Hüftschmerz als die eigentliche Ursache erkannt und muss künftig vor jeder anderen chirurgischen Operation an Hüfte und Rücken erkannt und gezielt behandelt werden.

Eine iliosakrale Instabilität oder eine Iliosakralarthrose können durch die radialen und fokussiert hochenergetischen ESWT Stoßwellenimpulse, durch das Eigenblut konditionierte Plasma/ Serum, mit niederenergetische Laserlichtsonden sowie spezielle Faszien-Übungen und sensomotorisch stimulierende Aktiveinlagen nach 4-D-Becken-/ Wirbelsäulenanalyse sowie mit dynamischer Pedografie schonend konservativ behandelt werden.

Ernährungs- und Verhaltenstipps für den Alltag

Rücken und Hüfte sind durch die heutige Lebensweise und die zunehmende Lebenserwartung ein orthopädisch, rheumatologisch und individuell herausragendes Gesundheitsthema geworden.

Die Medien publizieren in immer kürzeren Abständen, Informationen über spezielle Ernährungen, Diäten, Vitamine, Supplemente und auch spezielle Übungsvorschläge bei Arthrose und Rheuma - und das oft in sich widersprechenden Aussagen.

Schonung? Training? Vegan? Paleo?

Selbstverständlich sind körperliche Aktivität und ausgewogene Ernährung, also Diätetik und Training, die Grundpfeiler jeder Therapie. Bestimmte pflanzliche Phytotherapeutika, Pilze, molekularbiologisch aktive Biotica, Verbesserung des Mikrobioms, auch manche Gewürze und Mineralien und weitere Substanzen sind dabei durchaus sinnvolle Ergänzungen zu biologischen Therapien.

Hüft- und Rückenprobleme zeitnah abklären lassen

Zu unterschiedlich sind jedoch die individuellen Besonderheiten der Patienten. Bei spezifischen Problemen der Hüfte und des Rückens kann nicht bei jedem Einzelnen eine passende Empfehlung ohne Risiko einer orthopädischen/ rheumatologischen Verschlimmerung oder zumindest Verschleppung erfolgen.

Allergien, Immunreaktionen, Unverträglichkeiten, Stoffwechselstörungen, etc. spielen gerade auch bei schwerwiegenden frühen Instabilitäten, Arthrosen, Diskosen, Spinalstenosen, Osteoporosen und vielen entzündlichen Rückenleiden eine zu ernstzunehmende Rolle, sodass hier ohne fachärztliche Beratung nur in eigener Regie ein Risiko eingegangen werden sollte:

Lassen Sie spezifische arthrotische und rheumatische Probleme sowie Ischialgien und Nervenausfälle immer möglichst zeitnah abklären und rechtzeitig biopersonalisiert gezielt behandeln!

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