Artikel 06/05/2016

Wirbelsäulenarthrose: Ursachen und Behandlung (Teil 1)

Dr. med. Peter Konrad Sigg Orthopäde & Unfallchirurg
Dr. med. Peter Konrad Sigg
Orthopäde & Unfallchirurg
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Vorzeitige Arthrose, entzündliches Rheuma und ausstrahlender Ischias spielen oft noch eine medizinisch vernachlässigte Rolle. Häufig wird recht schnell eine allgemeine Schmerztherapie und im späteren Verlauf ein operativer Eingriff in´s Auge gefasst.

Ohne, dass jemals die eigentlichen - sehr individuellen und oft auch genetisch mitbedingten - Ursachen einer früh aufgetretenen aktivierten Arthrose oder eines sonstigen immunspezifischen Problems angesprochen bzw. abgeklärt wurden.

Welche Symptome treten auf?

Arthrose, Rheuma und Ischias zeigen häufig ähnliche Symptome. Sie sind in unserer alternden Gesellschaft zu einem Problem geworden, das die selbständige Mobilität und die spätere Lebensqualität massiv bedroht.

Als spezifische Schmerzursachen sollten deshalb Arthrose und Rheuma von den unspezifischen Schmerzen - Rückenschmerzen bei Muskelverspannung durch Stress, Fehlernährung, Fehlbelastung und mangelnder körperlicher Aktivität - unterschieden werden. Natürlich bestehen häufig auch Kombinationen von spezifischen und unspezifischen Schmerzen in Hüfte und Rücken.

Die Diagnostik

Biologie, Genetik, Epigenetik, Stammzellenforschung und integrative Regenerationsmedizin liefern bei der fachärztlichen spezialisierten frühen Diagnostik und der anschließenden gezielten Therapie die wichtigsten Grundlagen.

Das Zeitfenster, in dem noch rechtzeitig vor Eintritt biologisch definitiv irreversibler Strukturprobleme gehandelt werden sollte, ist oft nicht mehr allzu groß und die allgemeinen Symptome lassen nur selten die exakte Ursache der beeinträchtigenden Schmerzen erkennen.

Gleichartigen Symptomen können recht unterschiedliche Kausalitäten zu Grunde liegen: Frühdiagnostik und adäquate Frühinterventionen sind angesagt.

Wenn Schmerzen in der Hüfte, dem tiefem unterem Rücken und/ oder dem Ischias den Nachtschlaf rauben; wenn Gehen, Stehen, Sitzen und Wendebewegungen sowie Tragen von schweren Gegenständen, Gartenarbeit und Sport immer schmerzhafter werden, und wenn es gar zu Lähmungen und Gefühlsausfällen in Bein und Fuß kommt, sollte eine eingehendere Abklärung durch einen Spezialisten erfolgen.

Der Spezialist

Dessen Kapazitäten sind meist mehr als ausgelastet. Die Vereinbarung einer Konsultation sollte schon gezielte spezifische Informationen zur Abklärung der Dringlichkeit einer Intervention enthalten:

  • Gibt es ein aktuelles MRT- oder CT-Bild bzw. einen Laborbericht?
  • Besteht ein regelmäßiger Medikamentenkonsum?
  • Sind Sie bereits in Behandlung, wie z.B. mit Physiotherapie?
  • Bestehen eventuell auch zusätzliche ernsthafte Begleiterkrankungen wie ein Diabetes mellitus?

Der erfahrene Spezialist wird Sie körperlich untersuchen. Dann wird er Zusatzbefunde erheben und eine oder mehrere diagnostische bildgesteuerte Einspritzungen/ Testinfiltrationen an die unterschiedlich stark betroffenen Detailstrukturen von Hüfte und Rücken vornehmen.

Zu erfassen sind hierdurch z.B. schmerzhafte isolierte Instabilitäten, rheumatische Entzündungen und Arthrosen des Kreuzbeins, der Hüfte, der Lendenwirbel mit Wirbelgelenken und Bandscheiben, Spinalstenosen, Verklebungen der bindegewebigen Myofaszialstrukturen des epiduralen Rückenmarkskanals und der sie umgebenden kräftigen, massiven Lumbal- und Iliosakralfaszien, aber auch die tiefen Corestabilisatoren Psoas und Piriformis.

Laborwerte sowie genetische Tests und bildgesteuerte Testinfiltrationen vollenden bei solchen Symptomen die spezialisierte fachärztliche Frühdiagnostik.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Ohne eine gesicherte Diagnose ist selbstverständlich auch keine zielgerichtete Therapie möglich.

Nicht Intensität oder Dauer der Schmerzen allein sind beim Spezialisten das Maß aller Dinge, sondern die Erkennung spezifischer Ursachen wie knöcherne Veränderungen mit Einengungen und Auswirkungen auf Nervenstränge (Lähmungen oder Gefühlsausfälle), aber auch Verklebungen und Vernarbungen oder bösartige Wucherungen oder rheumatische Entzündungen an Hüfte und Rücken.

Ein instabiles Kreuzbein, ein Bandscheibenschaden und die Rückenmarksnerven einengende Spinalkanalstenosen gehören zu den spezifischen Hüft- und Rückenschmerzen und können heute immer häufiger schonend ohne eine Operation minimalinvasiv und biologisch behandelt werden.

Konservative Therapien gegen die Schmerzen

Konservativ bedeutet, die natürlichen, biologischen Strukturen bestmöglich erhalten. Das Ziel ist also nicht nur allein die Unterdrückung eines Schmerzes, sondern die Erhaltung sowohl von Struktur und Funktion einer schmerzhaft degenerativ aktivierten oder rheumatisch entzündeten Stelle des tiefen Rückens oder der Hüfte. Schmerzmittel beseitigen nur das Symptom, nie die Ursache.

Entzündungshemmende Medikamente und Infusionen ins Blut belasten den gesamten Organismus und alle möglichen biologischen Regelkreise. Die möglichst schonende ursächliche Behebung einer schmerzhaften Stelle der Lendenwirbelsäule und des Hüftbereichs ist deshalb stets das bestmöglich anzustrebende Ziel.

Hierzu können eine ganze Reihe neuer biomedizinischer und biophysikalischer Interventionen zur Anwendung kommen:

  • gezielt applizierte biologische Spritzen in den Spinalkanal, in die iliosakrale Hüftspalte, an die Wirbelgelenke und in die Faszien mit naturheilkundlich bewährten Substanzen
  • oder/ und aus Eigenblut gewonnenes konditioniertes Plasma/ Serum PRP/ ACP
  • Lasersonden, Plasmafaktoren und Frischzellen direkt in die Bandscheibe
  • traditionelle sowie innovative physikalische Therapien in Kombinationen mit den örtlich eingespritzten biologischen Substanzen/ Serum wie z.B. hochenergetische radiale und fokussierte ESWT Stoßwellen.

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