Artikel 12/08/2018

Folgen eines Bandscheibenvorfalls behandeln: 3 alternative Verfahren, die helfen können

Dr. med. Peter Konrad Sigg Orthopäde & Unfallchirurg
Dr. med. Peter Konrad Sigg
Orthopäde & Unfallchirurg
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Folgeschäden im Spinalkanal sind nach einem Bandscheibenvorfall keine Seltenheit. Verklebungen, Vernarbungen und chronischen Nervenwurzelentzündungen im Rückenmarkskanal sollte man rechtzeitig und möglichst konsequent entgegengewirken.

Welche Folgen kann ein Bandscheibenvorfall haben?

Bandscheibenvorfall, Bandscheibenvorwölbung oder Bandscheibenverschleiß können durch den Druck auf Nervenwurzeln Schmerzen und Nervenfunktionsausfälle auslösen. In den Rückenmarkskanal ausgetretenes Bandscheiben-Gewebe verursacht aber häufig auch eine entzündliche Reaktion. Sie kann auch Heilungsvorgänge auslösen, die jedoch sehr störungsanfällig sind.

Zu intensive Übungen und weitere Faktoren können auch eine chronisch entgleiste Dauer-Überreizung provozieren. Dadurch können Schmerzen entstehen, die kaum noch zu beheben sind und chronisch werden können.

Kernspin gegen Dauerschäden

Eine gute Kernspintomografie kann viele spezielle Veränderungen der Bandscheiben, Lendenwirbel, Wirbelgelenke und des Rückenmarkskanals aufzeigen und dabei helfen, Veränderungen zusammen mit den Symptomen klarer zu analysieren.

Auch Rheuma, Arthrose und Spinalkanalstenose können im Kernspin sehr früh diagnostiziert werden. Um unabwendbare Dauerschäden zu vermeiden, kann dann auch rechtzeitig eingegriffen werden.

Diese 3 Verfahren können nach einem Bandscheibenvorfall helfen

Bildgesteuerte minimalinvasive Eingriffe erlauben heute präzise Therapien mit bioaktiven Substanzen direkt am Ort des Geschehens. Also auch an der Bandscheibe und im Spinalkanal.

Möglichst schonene Substanzen können in geringer Dosierung direkt an die Stelle des Bandscheibenvorfalls und an die gereizte Nervenwurzel eingespritzt werden, z.B. auch minimalste Mengen von alternativen bewährten Substanzen:

  1. Durch PRP/ACP aus Eigenblut kann der eingerissene Faserring verheilen. 
    PRP/ACP aus Eigenblut wird an die Stelle des Bandscheibenvorfalls eingebracht. Es enthält Blutplättchen und eine Vielzahl körpereigener Biofaktoren, die wohl einen örtlichen Heilvorgang z.B. über die Stimulation von Stammzellen auslösen können.
  2. Die Überreizung des örtlichen Bindegewebes kann ohne allzu große narbige Verklebungen um die Nervenwurzel wieder abklingen. Hier kann z.B. auch PRP aus Eigenblut mit zusätzlichem Hyaluron verwendet werden.
    Hyaluronate sind bioaktive Substanzen, die Faszien wieder geschmeidig machen.
  3. Die Nervenwurzel mit dem Nervenhinterwurzelknoten und das vegetative Nervengeflecht an der Vorderseite der Wirbelsäule können sich langanhaltend beruhigen, indem man z.B. Botulinumtoxine wie Botox einsetzt.
    Botulinumpräparate sind Biosubstanzen, die in geringster Dosierung chronische Nervenreizungen länger anhaltend als jede andere Substanz beruhigen können.

Nach einem Bandscheibenvorfall sollte das Ziel sein, die anatomischen Strukturen bestmöglich zu regenerieren. Dabei sollte auf den inneren Halt durch ein sensomotorisches 4D-Trainingskonzept geachtet werden. Das Iliosakralgelenks ISG und das komplexe Fasziensystem sind einzuschleßen.

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