Artikel 29/09/2016

Homöopathie in der Geriatrie - eine neue Therapie für ältere Menschen

null Anna Abrahams Heilpraktiker
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Heilpraktiker
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Ein Anliegen jedes Therapeuten, Arztes und Heilpraktikers, der sich in seinem Praxisalltag auch mit älteren Patienten und ihren Beschwerden beschäftigt, sollte es sein, nach therapeutischen Alternativen und Konzepten zu suchen. Gerade die Geriatrie beinhaltet eine Wechselhaftigkeit von Stimmungen und Empfindungen, eine Symptomenvielfalt und Unberechenbarkeit. Daher sollten es sich Ärzte zur Aufgabe machen, Patienten möglichst lange frei, mobil und autonom bleiben zu lassen. Die Homöopathie kann hier sehr effektiv und ohne Nebenwirkungen helfen - gerade auch in akuten und sogar degenerativen Prozessen. Geriatrische Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus, Parkinson-Krankheit, Osteoporose und Arthrose sowie Altersdepression und Demenz führen sehr häufig zu schwerwiegenden Einschränkungen der Mobilität und Autonomie.

Multimedikation

Ein großes Problem stellen Multimedikation und unerwünschte Arzneiwirkungen dar. Ideal wäre es, wenn die Anzahl der eingenommenen konventionellen Arzneien auf eine Zahl zwischen drei und fünf reduziert werden könnte.

Dies entspricht auch den Empfehlungen geriatrischer Leitlinien zur Pharmakotherapie, stellt sich aber leider im Alltag als häufig unrealistisch dar. Automatismen stehen häufig dem Optimierungschancen im Wege und so kommt es vor, dass geriatrischen Patienten zu Beginn einer homöopathischen Therapie oftmals bis zu zwölf Medikamenten täglich einnehmen.

Dabei handelt es sich meist um eine Mischung aus Blutdrucksenkern, Diuretika, Cholesterinsenkern, Herzkreislaufmittel, Antiepileptika und dann noch meist mehrere Arzneimittel gegen psychiatrische Auffälligkeiten wie Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Aggression, Bipolarität, Schizophrenie und Depression etc.

Behandlung mit Homöopathie

Daher sollte das wichtigste Ziel der homöopathischen Therapie darin bestehen, die Selbstheilung anzuregen, sodass im besten Fall eine Reduktion der konventionellen Medikamente möglich ist. Nichtarzneiliche Therapiemöglichkeiten sollten natürlich auch voll ausgeschöpft werden, insbesondere die Bewegungstherapie, Sport, Physiotherapie und ordnungstherapeutische Maßnahmen, Schlafhygiene, Ernährung und Trinken und psychosoziales Wohlbefinden.

In den meisten Fällen findet sich bei älteren Menschen mit einer sekundären Demenz, Alzheimer, Herz-Kreislauferkrankungen, Hypercholesterinämie und Augenleiden auch eine Erhöhung des Homocysteinspiegels im Blut. Dieser ist von Vitamin B12, B6 und Folsäure abhängig und kann durch Substitution dieser B-Vitamine wieder reguliert werden.

Was sagt der Homocysteinspiegel aus?

In neusten Studien hat man ebenso festgestellt, dass Homocystein dazu beiträgt, dass im Gehirn der Zelluntergang beschleunigt wird. Daher sollte der Therapeut unbedingt den Homocysteinspiegel seines Patienten kontrollieren und bei Bedarf Vitamin B Komplexe verordnen. Gerade Betroffene, die an einer Demenz-Erkrankung leiden, empfinden in ihrem Umfeld Tag für Tag immer wieder vieles neu und beunruhigend - auch wenn die Pflege, Fürsorge und Ausstattung perfekt erscheint. Hier kann die Homöopathie Ängste nehmen, Ausgeglichenheit geben und Autonomie verleihen.

Ängste und Ziele

Besonders wichtig sollte dem Therapeuten jedoch auch die Integration der Angehörigen sein. Sie sind der Schlüssel für die homöopathische Einschätzung und auch sie verdienen eine besondere Zuwendung, Halt und Zuspruch. Meist müssen sie lernen mit ihren Kräften in einer solchen Ausnahmesituation zu haushalten.

Im Umgang mit ihren betroffenen Angehörigen gilt es natürlich von Anfang an das gemeinsame Ziel zu formulieren. Das Ziel sollte sein, die Alltagsfähigkeit zu verbessern und die Autonomie zu fördern. Ohne die gute Beobachtung der Angehörigen und auch des entsprechenden Pflegepersonals wäre die homöopathische Mittelfindung unmöglich.

Denn das richtige homöopathische Mittel wird für jeden der Patienten individuell ausgearbeitet. Natürlich wird hier symptomatisch behandelt. Es ist nicht möglich, ganzheitlich klassisch zu arbeiten, da die Symptome bei einer Alzheimer-Demenz beispielsweise fast täglich wechseln können. Bei jedem Besuch sollte sich der Therapeut aufs Neue folgende Frage stellen:

  • Wo steht der Patient jetzt?
  • Was ist die Essenz der Gesamtsymptomatik?
  • Und was steckt dahinter?

Fazit

Es ist eine intensive Arbeit, die ein große Beobachtungsgabe und Empathi  erfordert, die sich aber ungemein lohnt, wenn man sich traut, in das Denken und Fühlen der Menschen einzutauchen, die uns alle sehr geprägt haben und mit deren Umgang wir auch Einfluss auf unser Altern nehmen können.

Unter diesen Bedingungen ist eine pragmatische und überzeugende integrierte Homöopathie eine zeitgemäße und optimierende Ergänzung!

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