Artikel 23/01/2015

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. Owega

Dr. med. Ammar Owega Neurologe, Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie
Dr. med. Ammar Owega
Neurologe, Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Dr. Owega interessante Fragen über kritische Patienten, Neuerungen in der Psychiatrie und Psychologie und Defizite im Gesundheitssystem.

jameda: Herr Dr. Owega, was hat sie motiviert, Arzt zu werden?
Herr Dr. Owega: Medizin habe ich studiert, da ich schon immer den Wunsch verspürt habe, Menschen helfen zu können. Im Beruf des Arztes findet dieser Wunsch volle Erfüllung.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Owega: Die ersten Jahre meiner beruflichen Tätigkeit widmete ich der medizinischen Forschung. Dort konnte ich direkt an den neuesten Fortschritten und Entwicklungen mitarbeiten und selbst neue Erkenntnisse gewinnen. Die Erkenntnisse aus der Forschung nutze ich nun in der Arbeit mit meinen Patienten. Dabei ist es mir wichtig einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, um den maximalen Behandlungserfolg für den Patienten zu ermöglichen. Dieses Vorgehen spiegelt sich auch im Therapieerfolg meiner Patienten wider. Fortschritte in der Behandlung der Patienten zu sehen ist es schließlich, was die tägliche Arbeit mit Freude erfüllt.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis? 
Herr Dr. Owega: Gerade Krankheiten im psychiatrischen Fachgebiet erfordern viel Einfühlungsvermögen. Patienten die Erkrankung zu erklären sowie Akzeptanz und Verständnis zu erreichen, ist mein Bestreben. Auch die Einbeziehung und Aufklärung von Angehörigen gehört für mich zu einer guten und erfolgreichen Behandlung.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?  
Herr Dr. Owega: Patienten mit chronischen oder schweren Erkrankungen in der Therapie zu unterstützen ist durch Einfühlungsvermögen, Empathie und Vertrauen gekennzeichnet. Auch kleine Fortschritte sind äußerst wertvoll und müssen gewürdigt werden. In meiner Praxis lege ich zudem großen Wert auf eine ressourcenorientierte Vorgehensweise, die den Fokus auf die Stärken der Patienten legt. Insbesondere bei schweren und chronischen Verläufen ist es von Bedeutung, den Blick für das Wesentliche im Leben nicht zu verlieren.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Owega: In solchen Fällen ist es wichtig zu hinterfragen, warum ein Patient einen Therapieplan nicht einhält. Das Verständnis für die Ablehnung ist Voraussetzung für die weitere Behandlungsplanung. Um Ablehnung schon von Anfang an zu vermeiden, stimme ich meinen Behandlungsplan immer in enger Zusammenarbeit mit den Patienten ab und achte auf eine individuelle Behandlung nach Maß.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Owega: Mein Wunsch ist es, allen Menschen zu einer gleich guten medizinischen Versorgung zu verhelfen. Daher bin ich stets bemüht, allen meinen Patienten die beste und fortschrittlichste Behandlung zukommen zu lassen. Dies macht sich auch in der Zufriedenheit meiner Patienten bemerkbar.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Owega: Patienten kommen oft mit großen Problemen zum Arzt. Der Aufbau einer guten und stabilen Arzt-Patient-Beziehung ist für eine gute Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Dieser Beziehungsaufbau ist ein Prozess, der viel Zeit beansprucht. Ich nehme mir daher bewusst die Zeit für den Patienten und lasse mir beispielsweise die Beschwerden genau beschreiben.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden? 
Herr Dr. Owega: Auf Grund meiner Forschungserfahrung bin ich mit den neuesten Methoden und Verfahren bestens vertraut. Mein Ziel ist es, den medizinischen Fortschritt in der Praxis sinnvoll umzusetzen. Beispielhaft seien an dieser Stelle die intelligente transkranielle Magnetstimulation (iTMS) zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen oder das Duplexverfahren zur Diagnostik erwähnt, um nur einige unserer modernen Methoden zu nennen. Darüber hinaus arbeitet meine Praxis eng mit der medizinischen Forschung zusammen. Wir führen laufend wissenschaftliche Studien durch, um unsere Behandlungsmethoden zu optimieren und zu erweitern.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Owega: Insbesondere Patienten, die als hoffnungslose Fälle gelten, rufen immer wieder in Erinnerung, dass es oftmals doch eine Möglichkeit gibt, zu heilen. Bei solchen schwergradigen Erkrankungen stellt natürlich das gegenseitige Vertrauen sowie eine gute Zusammenarbeit die Grundlage des Behandlungserfolges dar. Ich kann auf eine lange Liste von Patienten zurückblicken, die zunächst äußerst verzweifelt und hoffnungslos in die Behandlung kamen. Die meisten von ihnen können nun nach einer intensiven und individuellen Behandlung wieder positiv am Leben teilnehmen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Owega: Um vielen Erkrankungen vorzubeugen, ist es sinnvoll auf eine ausgeglichene und bewusste Lebensweise zu achten. Diese beinhaltet natürlich eine gesunde Ernährung sowie regelmäßige Bewegung und Sport. Ebenso wichtig ist aber auch die Aneignung von Bewältigungsstrategien, um Lebenskrisen sowie stressreiche Alltagsanforderungen erfolgreich zu meistern. Überdies ist es für die persönliche Lebenszufriedenheit von größter Bedeutung, eine positive Einstellung zu sich und seiner Umwelt zu entwickeln.

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