Artikel 14/02/2018

Montezumas Rache - was tun bei Reisedurchfall?

Team jameda
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Abends noch das leckere Buffet im Hotel, und nachts beginnt das Grummeln im Bauch. Der nächste Tag bringt nicht den erhofften Ausflug zu den historischen Orten, sondern eine ausführliche Besichtigung der sanitären Anlagen: Schuld ist der Reisedurchfall.

Meist sind Bakterien der Auslöser
Wenn der Durchfall nur durch fettes oder scharfes Essen entsteht, vergeht er meist wieder schnell. Wesentlich stärker fallen die Symptome aus, wenn Krankheitserreger im Spiel sind. Am häufigsten sind Bakterien die Verursacher, ganz an der Spitze ETEC (enterotoxische Escherichia coli), ein Darmbakterium. Es gelangt in Wasser und Lebensmittel, wenn die hygienischen Verhältnisse zu wünschen übrig lassen - gerade in tropischen Regionen ist das nicht selten. Daneben können aber auch Viren (etwa Hepatitis A) oder Parasiten wie Amöben für Durchfall sorgen.

Wann zum Arzt?
Die meisten Formen des Reisedurchfalls sind eher harmlos und hören von selbst nach spätestens drei Tagen auf. Wenn der Durchfall allerdings länger dauert oder Fieber, Blut im Stuhl und heftige Bauchschmerzen dazukommen, sollte man möglichst schnell zum Arzt gehen - hier deuten die Zeichen auf eine schwerwiegende Infektion hin. Gleiches gilt, wenn man sich sehr schlapp fühlt und die Schleimhäute trocken sind. Dann droht eine Austrocknung, die unter Umständen mit Infusionen behandelt werden muss. Ein besonders hohes Risiko dafür haben Säuglinge, Kleinkinder und Senioren. Sie sollten bei jeder Art von Reisedurchfall zum Arzt gehen.

Mittel für die Selbstbehandlung
Wer unter Reisedurchfall leidet, sollte auf jeden Fall Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzen. Das geht am besten mit Tee, verdünnten Fruchtsäften, Salzgebäck und Gemüsebrühe. Das alte Hausmittel „Salzstangen mit Cola’ ist dagegen nicht empfehlenswert: Cola enthält größere Mengen Coffein, das die Darmtätigkeit noch mehr anregen kann. In schwereren Fällen ist ein Pulver aus der Apotheke („orale Rehydrationslösung’) hilfreich, das in Wasser oder Tee angerührt wird und die wichtigsten Mineralsalze enthält.

Den Durchfall stoppen
Beliebt gegen Durchfall ist der Wirkstoff Loperamid, der in kleineren Mengen ohne Rezept in der Apotheke erhältlich ist. Er bremst die Darmtätigkeit, was Urlauber mit Reisedurchfall zu schätzen wissen. Allerdings darf Loperamid nicht bei schweren Durchfällen mit Fieber, Blut im Stuhl und Bauchschmerzen eingesetzt werden und nicht länger als 48 Stunden. Auch für Kinder unter 12 Jahren ist das Arzneimittel ohne ärztliche Empfehlung tabu.

Generell gilt: Schädliche Substanzen, die mit dem Stuhl ausgeschieden werden, sollte der Körper so schnell wie möglich loswerden!

Kohletabletten werden bei Durchfallerkrankungen nicht mehr empfohlen. Hefekapseln aus der Apotheke zum Aufbau der Darmflora werden gelegentlich zur Vorbeugung eines Reisedurchfalls empfohlen, obwohl es keine Beweise gibt, dass damit das Risiko einer Erkrankung tatsächlich verringert wird.

Besser vorbeugen
Gegen Hepatitis A ist eine Impfung möglich. Mit ein paar Regeln lassen sich aber auch andere Fälle von Reisedurchfall vorbeugen:

  • Auf rohe Lebensmittel verzichten (Ausnahme: Obst das man selbst schält)
  • Ungekochtes Wasser und Eiswürfel vermeiden
  • Zähneputzen nur mit abgepacktem Wasser

So schlägt man den Durchfallbakterien ein Schnippchen und kann ungestört seinen Urlaub genießen.

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