Artikel 26/11/2015

Die Tauglichkeitsuntersuchung vor dem Tauchgang

Team jameda
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Viele Fernreisende nutzen heute die Chance, an wunderschönen Stellen der Welt  die Faszination des Tauchens selbst und gleichzeitig  die Vielfalt der Unterwasserwelt zu erleben. In den notwendigen Ausbildungen werden die physikalischen Verhältnisse in  der Tiefe und  die besonderen Anforderungen an die zentralen Körperfunktionen während des Aufenthaltes unter Druck erklärt. Und tatsächlich, nach eigener Erfahrung ist spätestens bei 30m Tiefe zu spüren, wie sehr der Körper beansprucht wird, auch wenn man gut austariert seelenruhig dahintaucht.

Tauchen belastet den Körper auf vielfältige Weise

Objektiv messbar ist die innere Mehrarbeit bereits bei geringerer Tiefe am erhöhten Sauerstoffverbrauch und somit der schnelleren Entleerung der Pressluftflasche. Ebenso muss der Körper mit den Volumenänderungen der inneren gasgefüllten Innenräume vom Mittelohr und den Stirnhöhlen bis in die Lunge oder auch den Darm klarkommen. Strömungstauchen kann für die Muskulatur sehr anstrengend sein und vielleicht hat der lokale Guide den Tauchgang nicht so gut geplant. Und dann sind da noch ein paar psychologische Phänomene zu bedenken: wer auf Schlangen, Spinnen oder Enge phobisch reagiert, tut dies vielleicht auch beim Anblick einer Muräne, einer Garnele oder im Wrack oder Spalt. Auch überraschende und gefährliche Situationen sind zu bestehen und auf diese besonnen zu reagieren.

Die Tauglichkeitsuntersuchung

Fit sollte man deshalb sein für den Tauchgang, aber wer kann das vor so einer ungewöhnlichen Situation schon selbst beurteilen? Nach Empfehlung der Experten und hierbei besonders der führenden Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM e.V.) sollte deshalb eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durch einen hierfür speziell ausgebildeten Arzt vorangehen. Hierzu gehören neben der Erörterung von gesundheitlichen Risiken die körperliche Untersuchung sowie eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie), eine EKG-Untersuchung des Herzens und Laboruntersuchungen des Blutbildes, Zuckerhaushaltes und Urins. Die Untersuchung muss alle drei Jahre wiederholt werden.

Ab dem 40. Lebensjahr wird zusätzlich ein Belastungs-EKG durchgeführt und die Untersuchung jährlich wiederholt. Für Kinder wird das Flaschentauchen erst ab dem 12. Lebensjahr empfohlen, da insbesondere die Lunge strukturell und funktionell ausgereift sein muss. Bei gar nicht so vielen absoluten Kontraindikationen können auch gut eingestellte chronisch Kranke tauchen, in Grenzfällen wird als Einschränkung das „low bubble diving“ verordnet, eine Tauchvorgabe mit 15 Regeln der Prävention von Komplikationen.

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