Akute Hexenschussbeschwerden sind häufig extrem schmerzhaft. Sie können für einige Stunden bis Tage zur Bewegungsunfähigkeit führen. Fast immer begrenzt sich der Schmerz aber auf den unteren Rückenbereich der Lendenwirbelsäule, ohne in die Beine auszustrahlen.
Im Gegensatz zum gewaltigen Schmerz sind die Ursachen meist nicht so schwerwiegend. Überwiegend sind Blockierungen oder schmerzhafte Entzündungen der Wirbelsäulengelenke verantwortlich, die aber leider bei ungünstigen statischen oder Stressbelastungen auch mehrmals Schmerzen verursachen können. Was nun?
1. Entzündungshemmung und Muskellockerung
Bei einer akuten Rückengelenksproblematik versucht die Rückenmuskulatur verzweifelt, diese Gelenke mit starker Anspannung zu stabilisieren.
Daher ist neben dem kurzzeitigen Liegen in einer so weit wie möglich entspannten Haltung eine Kombination aus entzündungshemmenden Schmerzmitteln und einer die Muskeln lockernden Wärmebehandlung sinnvoll.
Dabei kann man z.B. Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen mit Wärmflaschen oder Heizdecken verwenden. Zusätzlich sind manchmal Wärmesalben und Schmerzsalben zum Beispiel mit Menthol, Arnika, Rosmarin und Kampfer als Ergänzung sinnvoll.
2. Bandagen
Manchmal ist man gezwungen, trotz nur leichter Besserung der Rückenschmerzen im Haus oder in der Arbeit schnell wieder einsatzfähig zu sein.
Dann sind spezielle auch vom Orthopäden verordnungsfähige Rückenbandagen, zum Teil mit integrierten elektrischen Lockerungs- und Muskelaufbauprogrammen, oder stark stabilisierende Bandagen sinnvoll. Da es große qualitative Unterschiede gibt und in letzter Zeit außergewöhnlich gute Patentlösungen auf den Markt gekommen sind, sollte man unterschiedliche Modelle beim Orthopädietechniker ausprobieren.
3. Osteopathische oder chirotherapeutische Behandlung
Wenn die Ursache der Schmerzen vorwiegend in einer Blockade der Gelenke liegt und sie noch nicht sehr lange besteht, kann eine chiroosteopathische Therapie die Blockierung nach einer Wärmevorbehandlung auflösen.
Besonders falsche Belastungen führen oft zu Hexenschuss-Rückenschmerzen (©fotolia-Picture-Factory)
4. Richtige Form der Bewegung
Wenn die stärksten Schmerzen nach gewöhnlich ein bis drei Tagen vorüber sind, ist moderate Bewegung in Form von Gehen oder gezielter Rückengymnastik mit Dehnübungen sinnvoll. So können Sie die Muskeln weiter lockern und damit evtl. Blockierungen lösen.
5. Unterstützende Nahrungsergänzungsmittel
Magnesium unterstützt die Muskeln bei der Entspannung. Inzwischen gibt es auch Magnesiumpräparate, die bei schmerzbedingter Übersäuerung des Körpers gut aufgenommen werden. Curcuma und Brennesselblättertee helfen bei der Entzündungshemmung.
6. Physiotherapeutische Behandlung
Ein entscheidender Faktor für die Beschwerdelinderung und Beweglichkeit ist, die Kraft und Dehnfähigkeit der Muskulatur zu behalten. Sie nimmt ansonsten naturgemäß innerhalb von zwei Wochen ohne Training deutlich ab.
Wie eine aktuelle Studie ergab, ist das Kräftigungstraining der Rücken- und Bauchmuskeln ähnlich effektiv wie konsequente Dehnungsübungen der Beinmuskulatur.
7. Wichtig: Heilen braucht Zeit!
Nehmen Sie sich am besten mindestens eine Woche Zeit für die Genesung.
Anstatt die Symptome zu behandeln, sollte an der Ursache der Schmerzen gearbeitet werden. Das bedeutet eine Korrektur der Lendenwirbelsäule, des Beckens, des Iliosacralgelenks und eine Korrektur bei Beinlängendifferenzen.