Artikel 23/12/2016

Wirbelgelenkzyste - wie man vorgehen sollte!

Dr. med. Thomas Haffke Neurochirurg, Wirbelsäulenchirurg
Dr. med. Thomas Haffke
Neurochirurg, Wirbelsäulenchirurg
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Eine Wirbelgelenkzyste (auch Juxtafacettenzyste oder Synovialzyste genannt) ist ein kleines, flüssigkeitsgefülltes Säckchen, dass am Wirbelgelenk entsteht und auf den Rückenmarksschlauch oder einen Rückenmarksnerv drückt. Dadurch können Rücken- sowie Beinschmerzen entstehen. In manchen Fällen sind aber auch Taubheitsgefühle oder gelegentlich Lähmungserscheinungen möglich. In diesem Fall sollten Sie zügig einen Arzt aufsuchen!

Wie entsteht eine Wirbelgelenkzyste?

Die Ursache der Entstehung einer Wirbelgelenkzyste ist in der Regel eine geringe Instabilität dieses sehr kleinen Gelenkes. Aber auch bei einer Wirbelkanalenge, der sogenannten Spinalkanalstenose, kann zusätzlich eine Wirbelgelenkzyste entstehen und somit den Druck auf die Rückenmarksnerven deutlich erhöhen.

Da der Füllungszustand der Wirbelgelenkzyste schwanken kann, sind die daraus resultierenden Schmerzen unterschiedlich ausgeprägt. In sehr seltenen Fällen kann sich die Zyste ohne weitere Therapie zurückbilden, im Normalfall muss sie jedoch ärztlich behandelt werden.

Therapiemöglichkeiten

Je nach Ausprägung der Beschwerden sollte in der Regel zunächst eine konservative, also nicht operative Therapie erfolgen. Neben einer gezielten Krankengymnastik, die aktive und passive Elemente beinhalten sollte, können bei Bedarf auch Schmerzmittel eingesetzt werden.

Unterstützende Therapiemethoden

Ergänzt werden kann die Therapie durch eine gezielte Umspülung der unter Druck stehenden Rückenmarksnerven im Spezial-CT (die sogenannte ,PRT’’). Dabei werden auf den Millimeter genau spezielle schmerzstillende und abschwellende Medikamente schonend eingebracht – dieses Vorgehen kann sehr schnell zur vollständigen Schmerzfreiheit führen!

Sanfte Therapieformen, wie zum Beispiel die Akupunktur oder auch die Magnetfeldtherapie, sind in der Regel nicht in der Lage, eine durchgreifende Verbesserung zu bewirken, können aber, je nach Wunsch, unterstützend angewendet werden.

Minimalinvasive OP

Wenn der therapeutische Weg nicht zum gewünschten Erfolg führt, so ist auch eine minimal-invasive Operation unter dem Hochleistungsmikroskop möglich. Durch das sehr schonende operative Verfahren kann in nahezu allen Fällen eine zügige Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Routinemäßige Versteifungsoperationen sind in diesem Zusammenhang grundsätzlich abzulehnen, da in den meisten Fällen keine relevante Instabilität des Gelenkes besteht, sondern es sich lediglich um eine Mikroinstabilität handelt, die jedoch keiner Stabilisierung bedarf!

Das oberste Ziel sollte es immer sein, die natürliche Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten - egal ob Sie ein älterer Patient oder ein Leistungssportler sind!

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