Artikel 15/01/2016

Warum ein Zahnarztbesuch bei Rücken- und Nackenschmerzen sinnvoll sein kann

Team jameda
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Vielen Menschen leiden unter chronischen Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen.
Die Betroffenen gehen natürlich zum Orthopäden, was auch richtig ist, da die Ursache vorrangig im Bereich der Beschwerden abgeklärt werden muss.
Eine sehr häufige Diagnose lautet jedoch heutzutage:
Schuld daran sind Ihre Lebensgewohnheiten - Stress, mangelnde Bewegung, schlechte Ernährung und Verschleiß.
Häufig werden Patienten zur Diagnosesicherung zum CT überwiesen, dies bringt ggfs. keine neuen Erkenntnisse, sondern bestätigt erneut die Verdachtsdiagnose: Verschleiß und schlechte Lebensgewohnheiten. Jedoch ist dieser Schritt sehr wichtig, um auch andere Hintergründe abzuklären.

Therapiemöglichkeiten

Die empfohlene Therapie und Behandlung beinhaltet neben der Physiotherapie, Einlagen und Akkupunktur leider nur die lokale Behandlung mit Wärme oder Schmerzmitteln.
Doch was kann noch getan werden, wenn all diese Therapiemaßnahmen nicht helfen?
Der Gang zum Zahnarzt kann bei diesen Beschwerden Abhilfe verschaffen!
Wenn ausgeschlossen werden kann, dass ein akutes Problem vorliegt - Tumor, Prellung, Wirbelbruch etc., dann kann sehr häufig, mittels einer Korrektur der Bissposition durch eine Aufbissschiene, an den Problemstellen angesetzt und geholfen werden.

Wie funktioniert das?

Unsere Bissposition kann in verschiedenen Parametern verändert werden – die Stellung der Kiefer zueinander in der Höhe, eine Links-/Rechtsverschiebung, die Neigung in eine Richtung, um nur einige zu nennen. Nur, weil die uns gewohnte Position uns als richtig oder normal erscheint, muss das noch nicht bedeuten, dass diese auch tatsächlich für unseren Körper richtig ist. Spätestens jeder Patient, der eine kieferorthopädische Behandlung erlebt hat, weiß, dass jede Position relativ ist.
Aber was hat die Bissposition mit beispielsweise einem schiefen Becken zu tun? Es gibt gesicherte Untersuchungen und therapeutische Interventionen, welche durch eine Veränderung der Bissposition auch eine Veränderung der Wirbelsäulenposition und des Beckens nach sich ziehen. Dies kann dann in zweiter Instanz zur Reduktion von Verspannungsschmerzen im Bereich einzelner Körperpartien führen. Betroffen kann hierbei der gesamte Körper sein, somit kann eine Korrektur der Position Einfluss auf folgende Körperteile haben:

  • Nacken und Kopf mit Einfluss auf die Rotationsfähigkeit des Kopfes durch Beeinflussung der Stellung der Halswirbel – typisches Symptom: Schwierigkeiten beim rückwärts Einparken
  • Becken mit möglichem Einfluss auf die Stellung der Wirbelsäule (Skoliose)
  • Lendenwirbelsäule – typisch: ziehende Schmerzen am Übergang vom Becken zur Wirbelsäule nach längerem Stehen, Tragen schwerer Lasten oder Sitzen im Auto
  • Halswirbelsäule
  • Hierbei kann häufig eine Ausstrahlung in die oberen Extremitäten mit Taubheitsgefühlen/Kribbeln in den Armen und Händen oder eine Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen im Bereich der Schultergelenke festgestellt werden
  • Brustwirbelsäule
  • migräneartigen Kopfschmerzen
  • Tinnitus
  • Füße
  • Knie

und vieles mehr.
Jedoch kann Ihnen auch die Zahnmedizin nicht zu 100% versprechen, dass diese Therapie bei Ihnen hilft. Aber, wenn aus dem Bereich der Orthopädie sowie Physiotherapie keine dauerhaften Lösungen, die eine permanente Nachbehandlung erfordern, zu finden sind, dann stellt sich doch zwangsläufigdie Frage, ob dort das Problem zu suchen ist, oder die Probleme eigentlich nur Symptome anderer Probleme darstellen. Wenn im Zuge einer Intervention im Bereich des Kiefers diese für den Patienten eindeutig feststellbare Konsequenz in einem anderen Körperbereich zu finden ist, z.B. im Bereich der Halswirbelsäule oder im Bereich des Knies, dann kann die lokale Behandlung in diesem Körperbereich zwangsläufig nicht dauerhaft zum Erfolg führen.

Daher lautet meine Empfehlung, wenn Sie chronische Beschwerden im Bereich Ihres Körpers haben und diese mit Hilfe einer konventionellen Therapie durch den Orthopäden und Physiotherapeuten nicht dauerhaft behoben bekommen, sollten Sie auch den Gang zum Zahnarzt in Betracht ziehen.
Die Häufigkeit zahnverursachender Beschwerden im Bereich des gesamten Körpers ist erschreckend, aber spiegelt auch die aktuellen Zahlen der zunehmenden chronischen Erkrankungen wieder, da die Häufigkeit der Therapieinterventionen im Bereich der so genannten Okklusion, der Position von Oberkiefer- zu Unterkieferzähnen, zueinander extrem gering ist.
Jedoch sollte die Therapie bei einem Zahnarzt mit Spezialisierungen und Erfahrung im Bereich der CMD Craniomandibulären Dysfunktion stattfinden, da die klassische „Knirscherschiene“ nicht allen Ansprüchen genügen kann.

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