Der Fersensporn: Krankheitsbild, Diagnose und Therapie

Diese Therapien können Ihnen bei einer Entzündung der Fußsohlensehne helfen. (© Bambach)

Es gibt verschiedene Begriffe. Aber was ist das eigentlich für ein Krankheitsbild, das wir als „Fersensporn“ bezeichnen?

Hinter den ganzen Bezeichnungen steckt ein Krankheitsbild, das einen Schmerz der Fußsohle bezeichnet, meist nahe der Ferse, also einfach ausgedrückt: "mittig bis hinten".
Bei der Plantarfasciitis handelt es sich um eine Abnutzung und Degeneration der flächenhaften Fußsohlensehne. Die Lokalisation ist typischerweise an der Fußsohle am Ursprung dieser Sehne bzw. Plantarfaszie am Fersenknochen.

Werden diese Patienten geröntgt, ist in 60-70 % ein Fersensporn zu sehen. Der Fersensporn, der dem Krankheitsbild den Namen gibt, ist also gar nicht immer vorhanden. Daher ist es streng genommen nicht korrekt, stets von einem Fersensporn zu sprechen. Dennoch hat sich dieser Begriff eingebürgert.

Wer ist betroffen?

Besonders Laufsportler sind anfällig für die Entzündung der Fußsohlensehne oder die Entwicklung des Fersensporns. Fettstoffwechselstörungen, Rheuma, Fettleibigkeit begünstigen das Auftreten der Plantarfasciitis.

Wie wird diagnostiziert?

Üblicherweise werden eingesetzt:

  • Eine ärztliche Untersuchung.
  • Ultraschall zur Bestimmung des Durchmessers der Faszie und zur Beurteilung der Echogenität.
  • Röntgen: um andere Krankheitsbilder auszuschließen und einen Sporn zu erkennen.
  • Kernspin, unter anderem zur Unterscheidung zwischen frischen Einrissen der Plantarfascie und älteren Abnutzungsschäden.

Welche Therapien gibt es:

Eine Therapiemöglichkeit in der Akutphase sind Fersenkissen mit einem eingelassenen „Soft-Spot“. Sie sind zumeist aus einem gelartigen Material gefertigt und nehmen Druck von der schmerzhaft entzündeten Stelle. Die Weichpolsterung muss sich nicht nur exakt an der Stelle des Fersenspornes befinden, sie sollte auch längsoval nach vorne reichen. Dadurch wird eine Entlastung schmerzhaft entzündlicher Bandstrukturen des Fußes erreicht.

Diese Bänder haben eine Bedeutung in der Längsverspannung des Fußgewölbes und sind somit für die Funktion des Fußes wichtig. Und jede Therapie sollte nicht nur die Schmerzfreiheit, sondern auch die Wiederherstellung der Funktion als Ziel haben.

Auch die Stoßwellentherapie kann helfen

Daher kommen bei der Therapie des Fersenspornes auch Stoßwellen zum Einsatz. Vor allem dann, wenn die herkömmlichen Methoden nicht geholfen haben. Stoßwellen stimulieren über die Bildung von Wachstumsfaktoren die Selbstheilung des Gewebes. Denn Stoßwellentherapie behandelt gestörtes Gewebe durch Tiefenzellstimulation und stellt eine hervorragende Therapie zur Behandlung von Schmerzen der Sehnen (und Knochen) dar.

Über die Proliferation von Fibroblasten werden die Kollagensynthese erhöht und die Regeneration der Sehnen beschleunigt: Die Sehne repariert sich schneller selbst. Stoßwellen sind übrigens nicht zu Verwechseln mit Massagepistolen!

Eine weitere Hilfe: Dehnübungen & Co.

Dehnübungen der Wade, der Achillessehne und der Fußsohle können in Eigenregie durchgeführt werden. Dabei sollte der Patient professionell angeleitet werden, denn die Wadenmuskeln können in Gruppen eingeteilt und gezielt einzeln gedehnt werden.

Diese Möglichkeiten haben Sie ebenfalls:

  • Fuß-Greif-Übungen durch den Patienten können ebenfalls effektiv sein.
  • Änderung der Belastung: anderes Schuhwerk, anderer Laufuntergrund, Änderung des Trainingsplanes. Hier kann die Zusammenarbeit von Arzt und Trainer durch Steigerung der Individualität zu besseren Ergebnissen führen.
  • Fersenkissen zur Entlastung, in einer späteren Phase maßangefertigte Einlagen zur gezielten Entlastung des entzündeten Bereiches bei gleichzeitiger Abstützung an anderer Stelle. Denn irgendwo muss der Druck des Körpergewichtes ja von der Fußsohle aufgenommen werden.
  • Bestimmte Massagetechniken, die mitunter jedoch schmerzhaft sein können.
  • Verbesserung der motorischen Koordination, der Stabilität und der Propriozeption können unter physiotherapeutischer Anleitung erfolgen.
  • Röntgenreizbestrahlung und Operation stehen am Ende des Therapieschemas und können sehr häufig vermieden werden.

Fazit

Generell gilt auch bei diesem Krankheitsbild, dass die Faktoren aufgedeckt werden müssen, die zur Entstehung der Beschwerden geführt haben. Sie sind keinesfalls nur am Fuß lokalisiert. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise ist zum Erstellen eines sinnvollen Therapieplanes unerlässlich.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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