Artikel 25/11/2016

Diagnose und Therapiemöglichkeiten von Fußfehlstellungen

Team jameda
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Unsere Füße tragen uns durch das Leben. Mit jedem Schritt wirken enorme Kräfte auf sie, die mit einem Schwertransporter vergleichbar sind.

Doch so behäbig wie ein Schwertransporter bewegen wir uns natürlich nicht, der Abrollvorgang des Fußes ist ein kompliziertes und perfekt aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel seiner anatomischen Strukturen.

Wie kommt es zu einer Fußfehlstellung?

Eine Veränderung im Bereich dieser anatomischen Strukturen z.B. an Bändern, Sehnen oder Gelenken führt oft zu einer Fehlstellung des Fußes und dadurch zu einer Funktionsstörung.

Diese Fehlstellung wird entlang der Gliederkette zunächst an Sprunggelenk und Knie weitergeleitet, von dort erfolgt die Weiterleitung über das Becken zu den Hüftgelenken und letztendlich bis in die Wirbelsäule.

Am Beispiel des häufigen Knickfußes bedeutet dies: Die Innenseite des Fußes knickt bodenwärts ein und das mediale Längsgewölbe nimmt ab, dadurch kommt es zu einer vermehrten X-Stellung des Kniegelenks, die wiederum über das Hüftgelenk bis in die Lendenwirbelsäule weitergeleitet wird. Oft kommt es dadurch zu Beschwerden an Kniegelenken oder gar der Lendenwirbelsäule ohne eigentlich erkennbaren Grund.

Eine Strukturstörung, nämlich die des Fußes selber, ist möglicherweise ursächlich für funktionelle Störungen an anderen Körperstellen, wie in diesem Fall des Kniegelenkes und der Lendenwirbelsäule. Dies gilt es frühzeitig zu erkennen, um rasch eine Besserung sämtlicher Beschwerden herbeizuführen.

Die Diagnose

Der Orthopäde kann die Diagnose einer Fußfehlstellung relativ einfach durch eine Betrachtung des Fußes im Stand sowie einer Untersuchung stellen. Des Weiteren sind Funktionstests, wie z.B. auf Zehenspitzen gehen, und die genaue Betrachtung des Gangbildes von essentieller Wichtigkeit.

Ergänzende Maßnahmen sind Röntgenaufnahmen im Stehen und eventuell eine MRT-Untersuchung, um die geschädigten Strukturen und das Ausmaß der Schädigung eindeutig zu erkennen. Bestehen Fehlfunktionen in der Körperstatik bereits seit längerer Zeit, bietet eine genaue Bewegungsanalyse mit geeigneten Geräten eine gute Möglichkeit, die Defizite zu erkennen und durch spezielle Maßnahmen zu beheben.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Therapeutisch stehen dem Arzt und dem Patienten sowohl konservative als auch bei ausgeprägten Befunden operative Maßnahmen zur Verfügung.

Die häufigste konservative Therapieform ist die Verordnung von geeigneten Schuheinlagen, welche die Defizite der Fuß-Statik abmildern.

Operativ sind zahlreiche Methoden etabliert, um schwerere Formen der Fehlstellung zu beheben. Hierbei kommen Eingriffe an Bändern (z.B. Stabilisierung der Außenbänder bei chronischer Instabilität), an Sehnen (z.B. Sehnentransfers bei geschädigten und gerissenen Sehnen) und letztendlich am Knochen (z.B. Versteifungsoperationen bei schweren degenerativen Veränderungen wie Arthrose) in Betracht. Wie überall in der Medizin gilt auch hier: Vorsorge ist besser als Nachsorge!

Bei Auffälligkeiten im Bereich der Füße ist der rechtzeitige und geschulte Blick eines Fußspezialisten äußerst wichtig – und das bereits im Kindesalter! So bleiben unsere Füße bestens gerüstet für ihre schwere Aufgabe!

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