Artikel 02/12/2019

Wenn das Leben in die Knie geht: Knieschmerzen erfolgreich nach Liebscher & Bracht behandeln

Martin K. Michalowski Heilpraktiker, Spezieller Schmerztherapeut, Sportmediziner
Martin K. Michalowski
Heilpraktiker, Spezieller Schmerztherapeut, Sportmediziner
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Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht ist eine eigenständige Methode zur Behandlung von Schmerzen. Sie beruht auf über 25 Jahren Forschung und Entwicklung von Dr. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht.

Worauf basiert die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht?

Liebscher & Bracht haben herausgefunden, dass über 90 % aller Schmerzen im Bewegungssystem von unserem Gehirn auf Grund von muskulär faszialen Ungleichgewichten ‘geschaltet’ werden. Und zwar um den Körper vor ArthroseBandscheibenvorfällen und anderen Schädigungen zu schützen.

Diese Theorie klingt logisch und faszinierend zugleich. Vor allem, wenn man schon seit vielen Jahren im Sportbereich tätig ist und feststellen konnte: Die zurzeit allein gültigen Prinzipien und Erkenntnisse, insbesondere die der Orthopädie, können nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Welches Ziel verfolgt die Schmerztherapie?

Selbst bereits lang anhaltende und komplizierte Schmerzen im Bewegungsapparat lassen sich oft schon in der ersten Behandlung drastisch reduzieren. Als nächstes muss der Patient den Mut und die Motivation aufbringen, weiterzumachen. Er erhält aber auch etwas, womit er den weiteren Verlauf aktiv selbst steuern kann. Dadurch ist es ihm möglich, einen ersten Schritt in Richtung Eigenverantwortung zu gehen. Es bedeutet, zu lernen, auf die Sprache seines Körpers zu hören und sich aktiv damit zu beschäftigen, welche Lebensumstände und Gewohnheiten zu diesem Zustand geführt haben.

Teil 1 besteht in der Aufgabe, die Schmerzsignale zu löschen und die Spannung aus dem Bereich herauszunehmen, die eine Bewegungseinschränkung zur Folge hatte. Diese Bewegungseinschränkung führt zur Beeinträchtigung des Stoffwechsels und zur Degeneration des Gebietes. Daraus resultiert dann später die Arthrose.

Teil 2 besteht in der Aufgabe die speziellen therapeutischen Engpass-Dehnungen zu erlernen. Hierdurch ist es möglich, dem Patienten zeitlich schon sehr schnell die Behandlung selbst zu übergeben. Sie bewirkt permanente Fortschritte und führt zu mehr Lebensfreude und einer höheren Lebensqualität.

Wann kann die L&B-Schmerztherapie angewendet werden?

Da diese Theorie dem üblichen Standard in der Medizin so gänzlich fremd erscheint, war es bisher nur möglich, durch die Erfolge zu punkten, die in fast jedem Fall eintreten. Durch ein intensives Vorgespräch erkennt man, ob der Schmerz muskulär faszial verursacht sein kann und damit behandelbar ist.

Natürlich gibt es auch andere Fälle. Doch unser Alltag ist voll mit Menschen, die genau aus diesem Grund Schmerzen haben, die unbehandelt oder falsch behandelt gravierende Folgen haben können.

Was können die Ursachen für die Schmerzen sein?

In der Aufrichtungskette der Umleitung von Kraft und Gewicht, die auf den Körper einwirken, kommen die Knie, direkt nach den Füßen, an zweiter Stelle. Schon vorher durfte ich lernen und an eigenem Beispiel erfahren, dass der Mensch ein Barfußkonzept ist. Die Füße können der Schlüssel zu manch’ Leiden über ihnen sein und unser verzerrter Gang verursacht nachhaltig sehr viel.

Wenn die Krafteinwirkungen nach oben hier schon falsch geleitet werden, entstehen Verspannungen und Überladungen einzelner Muskeln. Sie können bis zur dauerhaften Verkürzung führen. Dadurch wird je nach Bewegungsmuster im Alltag noch mehr Spannung erzeugt.

Sportarten, in denen Fuß- und Beinarbeit im Mittelpunkt stehen, stellen eine weitere Ursache dar. Und auch der normale Alltag mit überwiegend sitzenden Tätigkeiten sowie falsche Schlafhaltung verändern das Spannungsgefüge unserer Muskulatur nachhaltig.

Bei Schmerzen in den Knien sind hier zum großen Teil die Muskeln der Wade, der Füße, sowie vorderer und hinterer Oberschenkel verursachend.

Macht man hier jetzt nur Krafttraining wie vielfach empfohlen, baut man nur noch mehr Spannung auf. Der Schlüssel ist hier der Antagonist zum Krafttraining – die Dehnung. Wenn man Dehnung geschickt ausführt, ist sie in der Lage, nachhaltig Fehlprogrammierungen im Nervensystem zu korrigieren.

Viele Menschen spüren bei Dehnungen Erleichterung, die jedoch nicht allzu lange anhält, da der Körper sofort wieder in sein Fehlprogramm schaltet und die Muskeln entsprechend wieder anspannt. Auch benötigen Faszien Zeit und Wiederholung, um mit Neubildung und Korrektur zu reagieren.

Gibt es Studien zur Wirksamkeit der Therapie?

Die therapeutischen Engpass-Dehnungen wurden in langjähriger Praxis entwickelt und sind daher korrekt angewendet allein schon in der Lage, Schmerzen um bis zu 70 % zu reduzieren. Das zeigt uns auch, dass diese Theorie bio-logisch vertretbar ist.

Am Unfallkrankenhaus Salzburg unter Beteiligung von Oberarzt Dr. Egbert Ritter wurden im Rahmen einer Pilotstudie 20 Patienten nach einem Behandlungsschema behandelt, das in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern verschiedener Forschungseinrichtungen entwickelt wurde. Im Mittelpunkt stand die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht. Erfasst wurden

  • die VAS (Visuelle Analog Skala) in der Früh und am Abend sowie in Ruhe und Belastung
  • die Schmerzen vor und nach der Osteopressur
  • WOMAC-Knie-Score
  • Schlafqualität
  • Quality of Life
  • Pulsfrequenz

Die Studie hat unter der Schirmherrschaft des Ludwig-Bolzmann-Forschungsinstitutes für Experimentelle und Klinische Traumatologie Wien die Ethikkommission der AUVA problemlos durchlaufen. Behandelt wurden 10 Frauen und 10 Männer mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren (22 bis 69) mit deutlichen Knieschmerzen (VAS < 4). Die Diagnose lautete entweder Gonarthrose und/oder Retropatellararthrose oder einfach Knieschmerz nach frustraner OP oder unauffälligem MRI.

Das Ergebnis ist eine deutliche Schmerzreduktion nach VAS und nach dem WOMAC-Kniescore um 80 bzw. 82 %, was z. B. mit Schmerzmedikamenten nicht zu erzielen ist.

Fazit

Die Behandlungsmethode nach Liebscher & Bracht hat sich in der Behandlung von Knieschmerzen als hocheffizient erwiesen. Eine Entscheidung, ob hierdurch immer eine Operation vermieden werden kann, wird hierdurch zwar nicht alleine getroffen. Dennoch gibt uns diese Behandlung einen Aufschluss darüber, wie man aus Dauerschmerzzuständen herauskommen kann. Das sollte das Hauptziel der Patienten sein.

Daher: Wenn das Leben in die Knie geht, wissen wir, wie wir es dort wieder herausholen.

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