Artikel 01/05/2019

Brustvergrößerung durch Hormone: Ist das möglich?

Dr. med. Pirkko Schuppan Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Pirkko Schuppan
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
brustvergroesserung-durch-hormone-chancen-und-grenzen

Manchmal sind Brüste anlagebedingt recht klein. Oder sie haben durch Schwangerschaften, Stillzeit, den natürlichen Alterungsprozess oder durch eine starke Gewichtsabnahme an Größe und Form verloren. Dann stehen in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie verschiedene Behandlungsmethoden zur Wahl.

Nicht jede Frau, die sich am Aussehen ihrer Brüste stört, möchte sich auch einem operativen Eingriff unterziehen. Die Brustgröße wird unter anderem von Hormonen bestimmt. Daher stellt sich die Frage, ob eine Brustvergrößerung mithilfe von Hormonen möglich ist.

Wie funktioniert eine Brustvergrößerung durch Hormone?

Bei einer Vergrößerung der Brust mithilfe von Hormonen werden der Patientin spezielle Präparate, die unter anderem Sexualhormone beinhalten, verabreicht. In der Regel handelt es sich hierbei um eine Injektion, die direkt in den Bereich der Brust gespritzt werden kann. Dort sollen die Präparate das Brustwachstum anregen. Mithilfe von Hormonen kann für gewöhnlich ein leichtes ‘Anschwellen’ der Brust erzielt werden. Mit einer herkömmlichen Brustvergrößerung ist der Effekt jedoch nicht vergleichbar. Zudem hält das Ergebnis der Hormontherapie in der Regel nur solange an, wie die Therapie fortgesetzt wird. Sobald dem Körper keine zusätzlichen Hormone mehr zugeführt werden, nimmt auch das Volumen der Brust für gewöhnlich wieder ab.

Vorteile und Nachteile

Zu den Vorteilen einer Hormontherapie gehört, dass keine Vollnarkose notwendig ist. Zudem erfolgt die Behandlung ohne einen operativen Eingriff und ist meist schmerzarm.

Einer der größten Nachteile der Behandlung mit Hormonen zur Brustvergrößerung ist, dass nicht nur das Brustwachstum beeinflusst wird, sondern der gesamte Hormonhaushalt aus seiner natürlichen Balance gerät. Risiken und Komplikationen können daher schwer abgeschätzt werden. Zudem lässt sich mit einer Hormontherapie allenfalls eine geringe Volumenzunahme an der Brust erzielen. Um das Ergebnis aufrechtzuerhalten, muss die Hormoneinnahme regelmäßig wiederholt werden. Nach Absetzen der Hormone verringert sich die Brustgröße in der Regel wieder. Überdies kann es passieren, dass die Brüste dann zusätzlich an Straffheit einbüßen.

Hormonelle Brustvergrößerung bei Transgender-Patienten (MzF)

Fühlen sich Menschen ‘im falschen Körper geboren’, stellt dies eine starke Belastung für die Betroffenen dar. Bei Transgender-Patienten (Transgenderfrauen) kann eine Hormontherapie mit weiblichen Sexualhormonen dazu führen, dass ein geringes Brustwachstum auftritt. Jedoch lassen sich mit dieser Methode gemeinhin nicht die Behandlungsergebnisse erzielen, die gewünscht sind. In diesem Fall stellt eine chirurgische Brustvergrößerung mit Implantaten die geeignete Behandlungsmethode dar.

Wie lange dauert die Brustvergrößerung mit Hormonen und wann sind die Ergebnisse zu sehen?

Ob und wann die Brustgröße durch die Hormonpräparate erhöht wird, lässt sich nicht genau vorhersagen, da jeder Körper anders reagiert. Ohne regelmäßige Einnahme der Hormone werden die (eventuellen) Resultate wieder nachlassen. Daher müssen die Patientinnen die Behandlung fortwährend anwenden, damit das Ergebnis anhält.

Welche Risiken und Nebenwirkungen sind möglich?

Wie zuvor erwähnt, sind mögliche Komplikationen und Risiken bei einer hormonellen Brustvergrößerung nicht oder nur sehr schwer kalkulierbar. Da der gesamte Hormonhaushalt beeinflusst wird, kann es unter anderem zu Gewichtszunahmen, Stimmungsschwankungen und Bluthochdruck kommen. Auch das Tumorwachstum kann unter Umständen durch eine hohe Hormonzufuhr begünstigt werden. Aufgrund der hohen Risiken wird von einer hormonellen Brustvergrößerung abgeraten.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Brustvergrößerung

In der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie haben sich verschiedene sichere Methoden zur Brustvergrößerung etabliert. Als eine Art Standardverfahren gilt die Brustvergrößerung mit Implantat. Die Brustimplantate der neuesten Generation sind mit einem weichen Kohäsivgel gefällt, sodass das Silikon selbst bei einer Beschädigung der Implantathülle nicht austreten oder in das Gewebe gelangen kann. Mit einer Vielzahl an Größen, Oberflächenstrukturen und Formen der Implantate kann das Behandlungsergebnis sehr gut an die Vorstellungen und Wünsche der Patientin angeglichen werden. Die allgemeinen Operationsrisiken lassen sich durch einen erfahrenen Spezialisten für Brustchirurgie auf ein Minimum reduzieren. Jedoch gilt es zu beachten, dass in Einzelfällen eine Gewebeverhärtung (Kapselfibrose) auftreten kann.

Eine weitere beliebte und sichere Methode ist die Brustvergrößerung per Eigenfettmethode. Hierfür entnimmt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie körpereigene Fettzellen (Fettabsaugung) von der Patientin. Nachdem der Chirurg die Fettzellen speziell aufbereitet hat, spritzt er sie in den Brustbereich, um somit die gewünschte Volumenzunahme hervorzurufen. Durchschnittlich lässt sich die Brustgröße mithilfe von Eigenfett um ein halbes bis ein Körbchen erhöhen.

Bei erschlafften Brüsten kommen neben der chirurgischen Bruststraffung auch moderne, minimalinvasive Verfahren infrage. Durch Radiofrequenzenergie kann eine Bindegewebsschrumpfung erzielt werden, die den Brüsten zu mehr Straffheit verhilft.

Welche der jeweiligen Behandlungsoptionen im konkreten Fall das gewünschte ästhetische sowie gesunde Ergebnis hervorbringen kann, erläutert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im individuellen Beratungsgespräch. Von einer Hormonbehandlung zur Ästhetischen Vergrößerung der Brüste ist jedoch abzuraten.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.