Artikel 15/10/2021

Nichtinvasiver Fettabbau durch thermische und Kryo-Verfahren

Tarek El-Asfar Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Tarek El-Asfar
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Nichtinvasive Verfahren zum Abbau von störenden Fettpölsterchen werden in der ästhetischen Medizin immer beliebter. Sie können eine Alternative zum operativen Eingriff der Fettabsaugung sein. Der auf Kältewirkung basierenden Kryolipolyse steht hierbei das thermische Verfahren Sculpsure® gegenüber, das mit dosierter Hitze arbeitet. Die Ergebnisse können recht unterschiedlich sein.

Dazu sind die Verfahren gut

Wärme- und kältebasierte Methoden zum Fettabbau sind auf kleinere Fettanlagerungen beschränkt. Das liegt daran, dass der Fettabbau bei diesen Verfahren auf die Mitarbeit des körpereigenen Immunsystems angewiesen ist. Dieses wäre mit größeren Mengen zu neutralisierender Fettzellen überfordert.

Ist der Fettansatz umfangreicher, bietet sich eine Liposuktion (Fettabsaugung) an. Bei dieser minimalinvasiven Operation kann der Arzt mehrere Liter Fett auf einmal mit Hilfe einer Vakuumpumpe entfernen. Unterstützend kann zur Verschönerung des Hautbilds ein Laser zum Einsatz kommen (Laserlipolyse).

Sowohl Fettabsaugung wie auch Wärme- oder Kälteverfahren sind einzig und allein zur Optimierung der Körpersilhouette gedacht. Zum Abnehmen bei allgemeinem Übergewicht eignen sie sich nicht. Hier sind eine Ernährungskontrolle mit professioneller Beratung oder etwa Maßnahmen der bariatrischen Chirurgie wie ein Magenballon geeignete Optionen.

Mögliche Behandlungszonen

Mit den genannten nichtinvasiven Verfahren zur Fettreduktion lassen sich zahlreiche Körperregionen verschlanken:

  • Bauch
  • Hüften
  • Oberschenkel
  • Oberarme
  • Nacken
  • Rücken
  • Kinn
  • Gesäß
  • Waden

Sculpsure® erfordert ebenso wie die für die Kryolipolyse eingesetzten Gerätschaften besondere Aufsätze (Applikatoren) für die Behandlung, die sich an die ausgewählte Körperregion passgenau anlegen lassen.

Ganz gleich, welches Verfahren angewendet wird: Jeder Behandlung sollte eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt vorausgehen, der mit dem Thema Fettreduktion zu ästhetischen Zwecken bestens vertraut ist. Er muss realistisch über zu erwartende Behandlungsergebnisse aufklären können. Auch sollte er der Patientin oder dem Patienten realistisch darlegen, wenn zum Beispiel zu starkes Übergewicht gegen eine Behandlung spricht. Mögliche Ausschlussgründe wie zum Beispiel Vorerkrankungen muss er vor Behandlungsbeginn ebenfalls abklären.

Sculpsure®

Bei Sculpsure® handelt es sich um ein neueres Laserverfahren des Medizingeräteherstellers Cynosure. Hier werden Diodenlaser zur Erzeugung der Wärmeenergie verwendet, die den Fettabbau bewirken soll.

  • Dank einer speziellen Wellenlänge dringt die Lichtenergie des Lasers über die Applikatoren durch die Haut bis zum Fettgewebe durch.
  • Dort verwandelt sie sich in Wärme. Bei den dabei erreichten 42 bis 47 Grad Celsius stirbt ein Großteil der Fettzellen in der Behandlungszone ab.
  • Das körpereigene Lymphsystem transportiert die Zelltrümmer und freigesetzten Fettsäuren ab.

Dieser Vorgang zieht sich über einige Wochen hin. Nach etwa sechs bis acht Wochen zeigt sich gewöhnlich das Endergebnis. Ist der Effekt nach einer Behandlung nicht zufriedenstellend, kann eine Nachbehandlung erfolgen. Mehr als zwei Anwendungen sind meist nicht erforderlich.

Kryolipolyse

Das Verfahren des Fettabbaus durch Kälte ist nach einem bekannten Medizingeräte-Anbieter auch als Coolsculpting bekannt. Anwendungen sonstiger Anbieter firmieren unter anderen Namen.

  • Über Applikatoren, die der Arzt in der Behandlungsregion befestigt, wird das Gewebe auf sehr tiefe Temperaturen heruntergekühlt.
  • Diese betragen – je nach Gerät – mindestens 4 Grad Celsius oder weniger.
  • Ab dieser Temperatur soll es zur Kristallisation der Fettsäuren in den Fettgewebszellen kommen, was diese funktionsunfähig macht.

Eine Behandlungssitzung dauert bis zu einer Stunde. Wie bei den thermischen Verfahren soll der Körper die Überbleibsel der Fettzellen innerhalb der kommenden Wochen neutralisieren. Im Zuge dessen wird der Verschlankungseffekt erwartet.

Erfahrene Anwender sagen, dass die Behandlung für einen zufriedenstellenden Effekt mehrmals wiederholt werden müsse. Es gibt kritische Stimmen, die dem Verfahren eine nicht ausreichend effektive Wirkung bescheinigen. Zudem seien die Ergebnisse nicht immer gleichmäßig. Bemängelt wird auch, dass sich anders als bei den thermischen Behandlungen zur Fettreduktion keine Hautstraffung ergebe.

Mögliche Nebenwirkungen

Bei Sculpsure® beugt eine Kühlvorrichtung an der Hautoberfläche Schmerzempfindungen und Verbrennungen vor. Rötungen und Schwellungen, die sich ergeben können, gehen gewöhnlich binnen kurzer Zeit wieder zurück. Zu solchen Erscheinungen sowie zu Blutergüssen kann es auch bei der Kryolipolyse kommen. Manche Patientinnen und Patienten berichten hier auch über Taubheitsgefühle und Verhärtungen, die über Wochen anhalten.

Die Kälteempfindung während der einstündigen Behandlung kann für manche Patientinnen und Patienten unangenehm sein. Eine örtliche Betäubung macht das aber normalerweise wie – auch bei Sculpsure® – nicht erforderlich.

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