Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. Günther

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Günther interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer und Ästhetischer Chirurg.

jameda: Herr Dr. Günther, was hat Sie motiviert, Plastischer und Ästhetischer Chirurg zu werden?

Dr. Günther: Als ich mit der Facharztausbildung anfing, war die Plastische Chirurgie noch ein sehr junges Fach. Mich hat besonders die rasante Entwicklung neuer Methoden und die hohe Innovationskraft fasziniert. Zur positiven Entwicklung der Intimchirurgie durfte ich selbst ja auch ein gutes Stück beitragen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Dr. Günther: Ich freue mich immer sehr, wenn wieder eine OP erfolgreich verlaufen ist und mir die Patientin erzählt, was für eine große Last durch die Schamlippenverkleinerung von ihr abgefallen ist. Da sich die Intimchirurgie nun immer weiter verbreitet, habe ich zunehmend mit Korrektureingriffen bei unschönen Ergebnissen zu tun. Hier sehe ich die größte Herausforderung: Wir müssen die Kollegen schulen, die Standards weiterentwickeln und den Patienten Quellen an die Hand geben, bei denen sie sich objektiv informieren können.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Dr. Günther: Der Begriff „Designer-Vagina“ ist wohl das größte Übel, das sich die Medien oder die Intimchirurgen selbst ausgedacht haben. Denn es ist tatsächlich so, dass kaum eine Frau eine sogenannte Designer-Vagina haben will, das ist reines Marketing. In Wahrheit wollen die Frauen schmerzhafte oder störende Hautanteile loswerden. Keine Frau kommt mit Fotos von Pornostars, das gehört alles in die Welt der Werbemärchen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Dr. Günther: Auch die besten Intimchirurgen können nicht zaubern. Und auch bei ihnen gibt es bessere und weniger gute Heilverläufe. Ich rate immer zu Geduld und vor allem dazu, mit dem behandelnden Arzt im Gespräch zu bleiben. Regelmäßige Kontrollen geben den Frauen auch die Sicherheit, dass alles im normalen Rahmen verläuft.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Dr. Günther: Das habe ich bisher kaum erlebt. Wir sprechen vorher immer ausführlich über die Behandlung und den Heilungsverlauf, so dass meine Patientinnen dankenswerterweise immer gut bei der Stange bleiben.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Dr. Günther: Gesprächszeiten besser honorieren.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Dr. Günther: Gerade im Bereich der ästhetischen Chirurgie werden oft Ergebnisse in Aussicht gestellt, die nicht realistisch sind. Wenn jeder Arzt etwas ehrlicher zu sich selbst wäre und den Patienten im Zweifel auch sagen würde, dass das gewünschte Ergebnis nicht realistisch ist, hätten wir schon viel gewonnen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Dr. Günther: Es kommen ständig neue Geräte auf den Markt, die die Scheide wieder enger oder den Sex besser machen sollen. Leider funktionieren die Geräte am Ende alle nicht.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. Günther: Kürzlich schrieb eine Patientin auf Ihrem Portal, dass sie nach ihrer Schamlippenverkleinerung vor Freude nackt in den See gesprungen ist. Das ist der Grund, warum ich solche OPs mache!

Zur Person

Ich bin als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nun seit über 10 Jahren im Bereich der Intimchirurgie tätig und freue mich, viel zu dem aktuell guten Stand der OP-Techniken wie z.B. der 3D-Labioplasty beigetragen zu haben.

Zur Praxis

In familiärer Atmosphäre können Sie mit uns zwanglos und ohne Scham über Ihr Problem sprechen. Die ganze Praxis ist auf die Intim-OPs ausgerichtet, wir achten insbesondere auf Diskretion und eine vertrauensvolle Offenheit. Jede Patientin soll sich mit ihrem Thema verstanden fühlen und einen Lösungsweg erhalten.

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