Artikel 19/03/2018

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. Lutz Kleinschmidt

Dr. med. Lutz Kleinschmidt Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Dr. med. Lutz Kleinschmidt
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Kleinschmidt interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer & Ästhetischer Chirurg.

jameda: Herr Dr. Kleinschmidt, was hat Sie motiviert, Plastischer & Ästhetischer Chirurg zu werden?

Herr Dr. Kleinschmidt: Zunächst wollte ich schon als junger Medizinstudent Chirurg werden und war auch über Jahre in der Allgemeinchirurgie tätig. Ich merkte aber immer mehr, dass mich kleine feine chirurgische Tätigkeiten mehr faszinierten als die groben. Handverletzungen mit ihrer komplizierten Anatomie interessierten mich deutlich mehr als Blinddarm-, Gallen- oder Leistenbruch-Operationen. So wechselte ich das Fachgebiet und arbeitete von nun an in der Plastischen-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Neben der Versorgung von Handverletzungen und Verbrennungen oder der Wiederherstellung z.B. nach Brustkrebs hat mich immer mehr die ästhetische Chirurgie fasziniert.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie  die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Kleinschmidt: Am meisten Freude macht mir der Umgang mit meinen Patienten. Über die Jahre bin ich mit vielen Patienten schon sehr eng und wir haben ein schönes Miteinander. Das gilt aber auch für unser Team, in dem wir so gut wie keinen Wechsel haben.

Die größte Herausforderung sehe ich in der Entscheidung, die jeweils richtige indviduelle Behandlung zu wählen. Oder auch Menschen herauszufiltern, die ich besser nicht behandeln sollte, da sie Probleme haben, die ein Plastischer Chirurg einfach nicht lösen kann.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Kleinschmidt: Da fällt mir nichts ein. Vorurteilen begegne ich eher außerhalb der Praxis, wenn ich auf meinen Beruf angesprochen werde. Einige Menschen können nicht verstehen, dass die meisten meiner Patienten einen echten Leidensdruck haben und ich ihnen wirklich helfen kann.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Kleinschmidt: Na ja, ich spreche sehr viel mit meinen Patienten. Mir fällt es sehr leicht, empathisch zu sein und ich versuche, sie zu motivieren. Ich rate ihnen nicht so sehr, sondern ich versuche, sie mental zu begleiten.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Kleinschmidt: Da könnte ich auch mal streng werden, denn das Ergebnis aus Dummheit oder Disziplinlosigkeit zu gefährden, mag ich gar nicht. Aber eigentlich habe ich derartige Patienten gar nicht.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Dr. Kleinschmidt: Als erstes würde ich die Schwestern und Pfleger in Praxen, Krankenhäusern und Altenheimen höher bezahlen und versuchen mehr zu motivieren, z.B. durch Entlastung von Dokumentationsaufgaben. Ein Tag in einem normalen Krankenhaus in Deutschland  zeigt einem doch das ganze Elend auf der menschlichen Seite der heutigen Medizin. Ich bin da froh, in meiner eigenen Praxis und Privatklinik zu sein und versuche, es so zu gestalten, wie ich es als Patient gerne erleben würde.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Kleinschmidt: Richtig, kein Mensch ist perfekt, aber es ist unsere Pflicht, gewissenhaft und empathisch mit unseren anvertrauten Patienten umzugehen. Wer das nicht kann oder will, sollte besser nicht Arzt werden. Manche Ärzte merken das aber leider erst nach dem Studium.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Kleinschmidt: Ja, wir verwenden bis auf Laser viele neue Gerätschaften, z.B. Plasmage und Coolsculpting, aber auch neue Therapien wie Eigenfetttransplantationen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Kleinschmidt: Nein, eigentlich nicht. Eher sind es viele lieb gewonnene Patienten, die ich nie vergessen werde.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Kleinschmidt: Für die bleibende Hautgesundheit und Schönheit im Gesicht einfach immer ausreichend Sonnenschutz auftragen, nicht rauchen und genügend schlafen. Außerdem wichtig: Viel bewegen und möglichst viel Freude im Leben. Und nicht zuletzt ganz viel Liebe.

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