Viele Menschen haben Angst vor einer Demenz in höherem Lebensalter und sorgen sich, wenn sie Namen oder Dinge im Alltag vergessen.
Das ist angesichts von 1,6 Millionen Demenzerkrankten alleine in Deutschland und fehlender Therapieoptionen nicht verwunderlich.
Gedächtnisstörungen – was ist zu tun?
Wenn Sie unter anhaltenden Gedächtnisstörungen leiden, sollten Sie dies von einem Arzt abklären lassen. Auch viele andere möglicherweise behandelbare Erkrankungen oder Umstände (z. B. Überlastung, Depressionen, Vitaminmangelzustände oder andere Erkrankungen des Nervensystems) können derartige Beschwerden verursachen und sind möglicherweise therapierbar.
Es ist nie zu spät, vorzubeugen
Trotz der (noch) fehlenden Therapieoptionen bei der Demenz gibt es eine positive Nachricht. Das englische Fachmagazin JAMA meldete vor kurzem, dass 40 % der Demenzen sich durch vorbeugende Maßnahmen verhindern oder deutlich hinauszögern ließen.1
Es wurden 12 Risikofaktoren entdeckt, die an der Entwicklung einer Demenz beteiligt sein können. Die meisten hiervon ließen sich durch Präventionsmaßnahmen, frühzeitige Diagnostik und Therapie gut behandeln.
Wichtig zu wissen: Die Risikofaktoren, die bei der Vorbeugung von Herzinfarkten oder Schlaganfällen eine Rolle spielen, sind auch bei der Entwicklung einer Demenz relevant:
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Arzt können hierbei helfen.
Eine Ernährungsumstellung zusammen mit körperlicher Aktivität und ggf. der geeigneten Medikation kann dann für Abhilfe sorgen. Diese Faktoren zusammen ergeben 11 % der veränderbaren Risikofaktoren.
Interessant: Depression und soziale Isolation tragen auch ihren Anteil (8 %) am Demenzrisiko. D. h.: Regelmäßig Freunde zu treffen und Depressionen vom Facharzt behandeln zu lassen kann ihr Demenzrisiko deutlich senken!
Wichtige Nachricht für alle Träger von Hörgeräten oder Schwerhörige: Tragen Sie Ihr Gerät regelmäßig! Ihr Gehirn benötigt die akustischen Informationen. Wenn die Schwerhörigkeit therapiert wird, reduziert das ihr Demenzrisiko um weitere 8 %.
Wichtig für Sportler in Kontaktsportarten
Schützen Sie sich gegen Gehirntraumata bzw. lassen Sie sich nach einer Gehirnerschütterung in spezialisierten Zentren behandeln und begleiten. Auch das Tragen eines Helmes beim Fahrradfahren oder bei Risikosportarten kann schützen.
Andere Risikofaktoren wie Luftverschmutzung oder ein niedriger Bildungsstand hingegen können durch die Einzelperson nur bedingt verbessert werden.
Aber Sie sehen: Wir können zwar nicht jegliches Risiko ausschließen, aber doch sehr wohl einiges für unser späteres Wohlergehen und zu geistiger Fitness im Alter beitragen. Starten Sie jetzt!
Quellen
Interessant und Hilfreich