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Das Robert Koch-Institut in Berlin hat im Jahr 2008 eine Untersuchung an deutschen Kindern publiziert. Dabei zeigte sich, dass 90 % aller Kinder zu wenig Vitamin D hatten. Lediglich die Gruppe der jüngsten Kinder bis zu zwei Jahren hatte einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel durch Ergänzung der Babynahrung.

Wenn Sie von Oktober bis März in Deutschland leben, ist nach 6 Monaten der schöne sommerliche Spiegel des Vitamin D auf einen Rest von 25% abgesunken. Wer im Sommer keine Zeit im Freien verbracht hat, gerät unweigerlich in das Vitamin-D-Mangel-Syndrom. Prof. Amling/Hamburg berichtete über eine Studie mit 675 norddeutschen Patienten, dass 60 Prozent sogar nur eine Vitamin-D-Konzentration von unter 10 ng/ml erreichten. In Deutschland seien Vitamin-D-Mangel-zustände keine Seltenheit. «Den Menschen fehlt es einfach oft an genügend Sonne.»

Amerikanische Wissenschaftler(L.Bugunovic, J.M.Lane) veröffentlichten 2010 in der renomierten wiss. Zeitschrift „J.of Bone and Joint Surgery“ die Erkenntnis, dass 43% der orthopädischen OP-Kandidaten als operationsfähig eingestuft worden waren, obwohl sie eine deutliche Mangelversorgung mit einem Vitamin aufwiesen, das für die Knochenheilung äußerst bedeutsam ist“.

In der Gruppe der Sportverletzten war der Anteil der Vitamin-D-Mangel-Patienten mit 52% am zweithöchsten – obwohl diese Patienten das niedrigste Durchschnittsalter aufwiesen. Höher war die Vitamin-D-Mangel-Quote nur noch bei den Unfall-Patienten mit 66,1%.

Die Wissenschaftler bezeichneten diese Studie als „Weckruf“, der Ärzten bewusst machen sollte, dass Vitamin-D-Mangel weit verbreitet und keineswegs auf ältere Patienten beschränkt ist.

Der Bedarf
Immer wieder gibt es neue Werte: Die Wissenschaftler sind sich nicht einig. Für viele von ihnen steht jedoch fest, dass die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit 20 µg pro Tag für Kinder und Erwachsene, im Alter von 1 bis >65 Jahren, zu niedrig gesteckt sind. Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass wir Menschen viel mehr Vitamin D benötigen als empfohlen wird. Es gibt immer mehr Hinweise, dass verschiedene Erkrankungen auf einen bisher unerkannten Vitamin D-Mangel zurückzuführen sind oder begünstigt werden.

Im Blut messbar ist das diagnostisch relevante Vitamin D3 (25-Hydroxy Vit. D3, Calcidiol).
Verschiedenen Quellen zufolge liegt der Optimal- bzw. Normwert des Vitamin D3-Spiegels bei etwa 30 bis 100 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter). Werte unter

Bei der zu hoch dosierten Einnahme von Vitamin D3 kann es zu einer Hypervitaminose - einer Überversorgung - kommen, die körperliche Schäden wie Nierenschäden, Gewichtsverlust, Psychosen, Kopfschmerzen und Übelkeit hervorrufen kann.

Erhöhte Erkrankungsrisiken durch Vitamin-D-Mangel
Seit einiger Zeit wird ein Vitamin-D-Mangel unter anderem auch mit Krankheiten wie Diabetes oder Herzkreislaufleiden in Verbindung gebracht. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein niedriger Vitamin D-Spiegel erhöht das Risiko, nach einem Infarkt zu versterben, um den Faktor 2,3 (Quelle: Ludwigshafener Risikostudie); Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PaVK): Das Risiko, eine PaVK zu entwickeln, ist direkt abhängig von der Höhe des Vitamin D-Spiegels (Quelle: Melamed 2008) und Mammakarzinom: Ein niedriger Vitamin D-Spiegel verdreifacht das Risiko, ein Mamma-Karzinom zu entwickeln. Dies betrifft prae- und postmenopausale Frauen (Quelle: Deutsches Krebsforschungs-Zentrum Heidelberg.)

Anfang 2010 veröffentlichten britische Forscher eine Analyse aus Daten von fast 100.000 Teilnehmern. Sie ergab, dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel mit einem halbierten Diabetesrisiko einhergeht, die Gefahr von Herzerkrankungen sank um ein Drittel. Auch das metabolische Syndrom war bei Studienteilnehmern mit hohem Vitamin-D-Spiegel nur halb so häufig. Menschen mit diesem Syndrom leiden etwa an erhöhten Fett- und Zuckerwerten im Blut, Übergewicht und hohem Blutdruck.

Die international renommierte Vitamin-D-Spezialistin Frau Prof. Bischoff-Ferrari/Zürich zeigte zudem durch fünf Studien eindrucksvoll die Minderung der Ganzkörper-Koordination durch Vitamin-D-Mangel mit dem Ergebnis erhöhter Sturz- und damit Frakturgefahr!

Morgen wird der dritte Teil des Artikels veröffentlicht.

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