Zunächst gilt es, zu überlegen, wann eigentlich gebohrt werden muss. Sollten trotz aller Vorsicht Defekte auftreten, können sie im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgetermine (2 x jährlich) frühzeitig entdeckt und behandelt werden.
Es muss nicht immer zur Spritzenbehandlung kommen! Die meisten Defekte sind nur auf den Zahnschmelz beschränkt, an dem sich keine Nervfortsätze befinden, weshalb bei der Behandlung keine Schmerzempfindung ausgelöst werden kann. Mit den Mitteln der minimal-invasiven Zahnmedizin sind Probleme am Zahnschmelz somit sehr einfach und schonend zu beheben.
Wie läuft die Behandlung ab?
Mittels eines Gerätes, das einem Sandstrahler ähnelt, werden die betroffenen Stellen gereinigt, um danach mit fließfähigem Kunststoff versiegelt zu werden. Im Rahmen einer solchen Behandlung kann auch der Einsatz des Lasers sinnvoll sein. Er dient dazu, den entstandenen Defekt zu sterilisieren, das heißt, die Karies verursachenden Bakterien abzutöten und die Haftung des Kunststoffs zu verbessern.
Bohren mit Laser
Vor ungefähr 30 Jahren kamen die ersten Zahnlaser auf den Markt. Sie wurden damals mit Werbesprüchen wie "der Laser wird in naher Zukunft den Bohrer ersetzen" beworben. Nichts dergleichen ist geschehen und es ist sehr unwahrscheinlich, dass es noch dazu kommen wird.
Theoretisch ist das Bohren mit Laser möglich, jedoch dauert es wesentlich länger als mit der herkömmlichen Methode und ist nicht komplett schmerzfrei. Aus diesem Grund wird das Bohren mit Laser vermutlich auch in Zukunft auf wenige Spezialanwendungen beschränkt bleiben.
Niemand braucht Angst vor dem Zahnarzt zu haben! (© Robert Kneschke - fotolia)
Angstpatienten ziehen das Bohren ohne Spritze jedoch vor, denn sie fürchten sich vor dem Brennen und dem Druck, den das zu hastige Einspritzen verursacht. Dies kann jedoch vermieden werden, wenn der Zahnarzt sich bemüht, die Spritze ganz ruhig und langsam zu setzen.
Computergesteuerte Spritze
Zudem gibt es heutzutage die Möglichkeit der computergesteuerten Spritze. Das dabei verwendete Gerät verfügt über eine Feedbackfunktion bzgl. des Gewebswiderstands und der Menge des bereits eingespritzten Medikaments, außerdem gibt es nur kleinste Mengen des Mittels in das Gewebe ab. Auf diese Weise lassen sich Druck und Schmerz vermeiden.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass bei Eingriffen im Unterkiefer nur der zu behandelnde Zahn betäubt wird. Das herkömmliche Verfahren sieht die Betäubung der jeweiligen Hälfte des Unterkiefers vor, was zu einem Taubheitsgefühl führt. Ein Nachteil hierbei ist, dass Essen erst wieder möglich ist, wenn das Taubheitsgefühl nachlässt.
Fazit: Befürchtungen bzgl. der Spritze dürften nach diesem Artikel der Vergangenheit angehören.
Hier meine eigene Erfahrung: Ich lasse sämtliche, auch größere, zahnärztliche Behandlungen grundsätzlich ohne Spritze machen (Ausnahme war eine Weisheitszahn-OP). Auch starke Schmerzen beim Bohren halte ich gut aus, da ich nicht sonderlich schmerzempfindlich bin. Allerdings empfinde ich einen fundamentalen Ekel vor dem Gefühl einer Nadel in meinem Körper. Das hat nichts mit Schmerz zu tun, sondern ist tatsächlich ein Ekel- vergleichbar mit dem Ekel, den man empfinden würde, wenn man gezwungen wäre eine lebende Riesenkakerlake zu zerkauen. Viele Leute behaupten, Spritzenphobiker seien wehleidig. Das stimmt aber nicht unbedingt. Ich bin bereit starke Schmerzen in Kauf zu nehmen (und zucke dabei auch nicht), nur um die Spritze zu vermeiden.