Artikel 17/05/2019

Das „All-on-4“-Konzept: Zahnimplantate und Zahnersatz an einem Tag

Dr. med. dent. Dominik Emmerich Zahnarzt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Dr. med. dent. Dominik Emmerich
Zahnarzt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie
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All-on-4-Zahnimplantate sind eine nachhaltige und sichere Lösung zur Verankerung von Zahnersatz nach Zahnverlust. Mit dem Behandlungskonzept können zahnlose Patienten innerhalb weniger Stunden mit einer festsitzenden Brücke auf vier Implantaten versorgt werden. Beißen und Kauen sind sofort möglich. Die Methode ist nahezu schmerzfrei.

Bisher erforderte eine nicht herausnehmbare Implantat-Versorgung (zum Beispiel Brücke) besonders bei starkem Knochenverlust meist eine monatelange Behandlung mit Knochenaufbau. Mit dem All-on-4-Behandlungskonzept kann man darauf verzichten. Bei diesem Verfahren werden die beiden hinteren Implantate schräg in den noch vorhandenen Knochen eingesetzt werden. Dadurch können längere Implantate mit einer größeren Kontaktfläche zum Knochen verwendet und somit der Halt der Knochenschrauben erheblich verbessert werden.

Für wen ist das Konzept geeignet?

Das All-on-4-Behandlungskonzept wurde für zahnlose Patienten oder Patienten mit einer hoffnungslosen Restbezahnung entwickelt. Viele dieser Patienten leiden jahrelang unter einer schlechtsitzenden Teil- oder Vollprothese: Der Prothesenhalt, die Ästhetik und das Sprechen sind stark eingeschränkt. Kauen ist kaum noch möglich.

Die Behandlungsmethode bietet sich gerade für ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen an, die sich keinem größeren chirurgischen Eingriff unterziehen können oder wollen. Die Operation erfordert zwar ein hohes Maß an chirurgischem und prothetischem Können, ist aber für den Patienten wenig invasiv. Die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten ist dabei kein Hindernis.

Die Behandlung

Es sind mindestens vier Implantate pro Kiefer nötig. An einem einzigen Tag können die nicht erhaltungswürdigen Zähne gezogen sowie die Implantate und festen dritten Zähne (Provisorien) eingesetzt werden. Die prothetische Analyse, eine moderne 3-D-Röntgenaufnahme und eine Simulation des Behandlungsergebnisses ermöglichen es, den Eingriff bereits im Vorfeld detailliert zu planen, um dann die Implantate exakt in den Kieferknochen einsetzen zu können. Sofort nach der Behandlung ist erstes Essen und vorsichtiges Kauen möglich.

Die ersten sieben Tage

In den ersten drei Tagen nach der Operation treten in der Regel nur leichte Schwellungen auf. Blutergüsse sind selten im Vergleich zu Eingriffen mit Knochenaufbau. Nach ein bis zwei Wochen werden die Nähte entfernt und das festsitzende Provisorium kontrolliert.

Nach drei Monaten

Nach zwei bis drei Monaten erfolgen die Vorbereitungen für die Herstellung des endgültigen Zahnersatzes. Nach einer Einprobe zur Kontrolle des „Fein“-Bisses kann die endgültige Brücke fertig gestellt und eingesetzt werden.

Zwei bis vier Mal im Jahr ist zur Prophylaxe eine Implantat-Reinigung angezeigt. Dabei werden der Zahnersatz abgenommen und die Durchtrittsstellen der Implantate gereinigt. Wie nach „normalen“ Implantat-Behandlungen ist alle zwei bis fünf Jahre eine Röntgenaufnahme zur Kontrolle sinnvoll.

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