Artikel 21/07/2016

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Dr. Michael Dennerlein

Dr. Michael Dennerlein Zahnarzt
Dr. Michael Dennerlein
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Dr. Dennerlein interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Dennerlein, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Dr. Dennerlein: Die Zahnmedizin verbindet wunderbar die Möglichkeit, sowohl medizinisch als auch handwerklich tätig zu sein. Genau diese Herausforderung macht den Beruf so spannend.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Dr. Dennerlein: Menschen mit akuten Schmerzen sofort helfen zu können, stellt für mich die größte Freude dar, ist aber häufig auch eine große Herausforderung.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Dr. Dennerlein: Gerne wird die zahnärztliche Arbeit als einfach hingestellt. Die Klischees, der Zahnarzt verdient mit wenig Aufwand sehr viel Geld, ist immer noch eins der Vorurteile, gegen die man vorgehen muss.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen? 
Dr. Dennerlein: Vor allem bei schweren Verläufen einer Parodontitis raten wir den Patienten, sich uns aufgrund unserer jahrzehntelanger Erfahrung anzuvertrauen. Wir können sie hier tatkräftig unterstützen.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Dr. Dennerlein: Wir versuchen zusammen mit den Patienten zu klären, wo die Schwierigkeiten liegen. Häufig sind es einfach nur Kommunikationsprobleme zwischen Arzt und Patient. Wir erklären den Patienten beispielswiese erneut anhand von Schaubildern oder Modellen die notwendige Therapie und fragen immer nach, ob wir auch verstanden werden.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Dr. Dennerlein: Mehr Zeit für den Patienten ermöglichen und die Bürokratie abbauen, vor allem in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Dr. Dennerlein: Der Arzt muss auf Augenhöhe mit dem Patienten reden. Ist das nicht der Fall, kommen die klassischen Kommunikationsprobleme auf und man verliert an Glaubwürdigkeit und auch häufig den Patienten.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Dr. Dennerlein: Wir haben uns ein neues Gerät für die Parodontitistherapie sowie für die professionelle Zahnreinigung zugelegt. Es macht die teilweise unangenehme Behandlung tatsächlich fast zu einem Vergnügen. Zudem haben wir einen Softlaser, mit dem man schmerzfrei eine Keimabtötung in verschiedenen Gebieten wie Wurzelkanalbehandlung, Parodontitistherapie und Aphtenbehandlung erreicht.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Dr. Dennerlein: Ja. Ich erinnere mich noch sehr gut, dass in der ersten Woche meiner Assistenzzeit eine ältere Patientin in unserer Praxis aufgeregt angerufen hat. Sie hat ihre Krone ins Waschbecken gespuckt und in den Abfluss gespült. Ich bin zu ihr nach Hause gefahren und habe die Rohre des Waschbeckens abgeschraubt. Die Krone lag unten in der Krümmung. Nach ausgiebiger Desinfektion haben wir die Krone wieder festzementiert und als Dankeschön durfte ich zu Kaffee und Kuchen nochmal kommen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Dennerlein: Der Mund steht am Anfang des Verdauungssystems. Deshalb ist es wichtig, ihn durch eine gute Mundhygiene und unsere zahnärztlichen Routinekontrollen gesund zu halten. Eine ausgewogene Ernährung und genug Sport lassen weitreichende Erkrankungen eventuell gar nicht erst entstehen. Diabetes in Zusammenhang mit einer Parondontitis steht hier an oberster Stelle. Mittlerweile ist bekannt, dass sich diese beiden Erkrankungen gegenseitig negativ beeinflussen und eine frühe Therapie zu guten und stabilen Verläufen führen kann. Wir beraten unsere Patienten diesbezüglich und geben ihnen auch Ernährungstipps mit auf den Weg.

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