Die moderne Wurzelbehandlung im Porträt

Die Wurzelbehandlung kommt in Frage, wenn sich eine Zahnwurzel entzündet hat (© yanlev - fotolia)

Entzündete sich früher eine Zahnwurzel, so musste der Zahnarzt den betroffenen Zahn in der Regel ziehen und dem Leiden des Patienten so ein Ende bereiten. Inzwischen hat sich der Fokus der modernen Zahnmedizin allerdings auf den Zahnerhalt verlegt, sodass Zähne nur noch im äußersten Notfall entfernt werden. In diesem Zuge wurden moderne Methoden entwickelt, mit denen erkrankte Zähne erhalten werden können.


Wann wird eine Wurzelbehandlung nötig?

Muss ein Zahn aufgrund einer Entzündung oder einer anderen Erkrankung gezogen werden, so entsteht eine Lücke in der Zahnreihe. Diese Lücke wirkt sich negativ auf die Kaufunktion aus. Zudem kann es durch die nötige Mehrleistung der Nachbarzähne zu Verschiebungen im Gebiss kommen.

Um dem entgegen zu wirken, sollte die Lücke schnellstmöglich mit Zahnersatz versorgt werden. Kann eine Wurzelbehandlung aber erfolgreich durchgeführt werden, kann der entzündete Zahn erhalten werden und bei späterem Verlust der Nachbarzähne als Stützpfeiler für eine Zahnbrücke dienen.


Für langfristigen Zahnerhalt: Die moderne Wurzelbehandlung

Befürchten Sie, dass sich Ihr Zahn entzündet hat, sollten Sie nicht lange abwarten und schnellstmöglich den Zahnarzt Ihres Vertrauens aufsuchen. Denn je schneller Wurzel und Zahn behandelt werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der betroffene Zahn erhalten werden kann. Wurzelbehandlungen sind dem zahnmedizinischen Teilbereich der Endodontie zuzurechnen, die sich dem Zahninneren widmet.

Damit erkrankte Zähne erhalten werden können, kommen moderne Techniken, Materialien und elektronische Hilfsmittel zum Einsatz. Hat die Erkrankung dem Zahn sehr zugesetzt, so stabilisieren wir ihn in der Regel nach einiger Zeit mit einer (Teil-)Krone. Das wird nötig, da nach einer Wurzelbehandlung die Nährstoffversorgung des Zahns dauerhaft unterbrochen ist, wodurch der Zahn sehr spröde und anfälliger für Frakturen wird.


Ablauf einer Wurzelbehandlung

Zu Beginn wird das betroffene Gebiet geröntgt, so dass sich Ihr Zahnarzt einen guten Überblick verschaffen kann. Dann wird der Bereich betäubt, damit Sie die Behandlung schmerz- und angstfrei erleben können. Im Anschluss wird das Gebiet gründlich gereinigt und gegebenenfalls mit einem speziellen Gummispanntuch, dem Kofferdam, abgeschirmt. Dann werden die Wurzelkanäle elektronisch vermessen.

Mithilfe der so gewonnenen Informationen kann das weitere Vorgehen detailliert geplant werden. Schließlich werden die Wurzelkanäle gereinigt. Mit feinen Feilen aus Nickel und Titan, die nur einmal verwendet werden, befreit sie der Zahnarzt von Bakterien, Keimen und Resten des ehemaligen Nervensystems. Zudem werden die Kanäle mit verschiedenen Lösungen mehrmals gespült.

Um auszuschließen, dass weitere Entzündungsherde entstehen, wird der neu entstandene Raum in der Zahnwurzel mit einer thermoplastischen Wurzelfüllung bakteriendicht verschlossen.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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